Salzburger lehrten Innviertlern die Milchwirtschaft
Berglandmilch Genossenschaft wurde 1928 gegründet
Der Vater von Andreas Weiß aus Feldkirchen bei Mattighofen war ein sehr weitsichtiger und aufgeschlossener Mensch. Bereits im Jahr 1904
richtete er am Peterbauernhof eine kleine Molkerei ein, die aber unter dem Ersten Weltkrieg stillgelegt wurde und sich danach nicht mehr erholen konnte. Seinem Sohn ermöglichte er den Besuch der landwirtschaftlichen Mittelschule Josefinum, was in der damaligen Zeit eine Besonderheit darstellte, da die meisten Kinder
nach dem Abschluss der Volksschule bereits in der Landwirtschaft mitarbeiten mussten. Ebenfalls auf Betreiben des Vaters von Andreas Weiß und einiger anderer Bauern aus Feldkirchen wurde 1928 die Berglandmilch Genossenschaft in Feldkirchen gegründet. Mit finanzieller Unterstützung des Landes und eines Völkerbundkredites konnte das Molkereigebäude in Ottenhausen errichtet werden.
Große wirtschaftliche Schwierigkeiten zu Beginn
Am Beginn hatte die Genossenschaft mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da der Betrieb fern der großen Absatzmärkte in den Ballungszentren lag. Die Absatzlage war damals sehr angespannt. Die Bauern in der Gegend standen anfänglich der Milchwirtschaft eher skeptisch gegenüber. Es gab damals
noch keine einheitliche Regelung für den Milchpreis. In Mattighofen zum Beispiel zahlte man 40 Groschen für den Liter Milch, in Feldkirchen jedoch nur 17 Groschen. Erst 1930 unter dem Landwirtschaftsminister Dollfuß kam es zur Gründung des Milchausgleichsfonds. Die Molkereien in den Ballungszentren, die gerade im Entstehen gewesen waren, mussten die ländlichen Betriebe unterstützen. Doch die gesetzten Ziele konnten nicht erreicht werden. Erst 1939 konnten die Einzugsgebietregelung und die Vereinheitlichung des Milchpreises diktatorisch durchgesetzt werden. Nun wurde verwirklicht, was in der Ersten Republik angestrebt, aber außer dem Milchausgleichsfonds nicht zustandegebracht wurde: einheitlicher Milchpreis, Rationalisierung der Milchanfuhr und damit Verbilligung derselben. Die Einzugsgebiete der Molkereien wurden genau geregelt.
Innviertler Bauern stellten sich nur schwer auf Milchwirtschaft um
Ein Hauptproblem der Berglandmilch war anfänglich die schwache Milchanlieferung. Dadurch waren die Verarbeitungskosten verhältnismäßig hoch und drückten den Ertrag. Ein Grund dafür war auch, dass sich die Umstellung der Bauern in der Gegend von Ackerbau auf Grünlandwirtschaft nur sehr langsam vollzog. Ein wichtiger Impuls zur Umstellung auf Milchwirtschaft ging von den Tiroler Bauern aus, die sich von der Ablöse, die sie für ihre Grundstücke beim Bau der Brennerautobahn erhielten, Höfe im Innviertel kauften. Diese Bauern brachten das Wissen über die Milchwirtschaft ins Innviertel. Auch der Einfluss aus dem Salzburger Raum, wo die Umstellung auf die Milchwirtschaft bereits früher erfolgreich vollzogen wurde, und die Ausbildung der Jungen in den nach dem Krieg gegründeten Landwirtschaftsschulen führten bei den Innviertler Bauern zum Umdenken.
Heute gehört die Berglandkäserei zum Schärdinger Verband und errichtete in der Mitte der Siebzigerjahre eine Großkäserei, in der der „Bergbaron“ erzeugt wird. Im Zuge der Umgliederung kam die Ostermiethinger Milchgenossenschaft an die SalzburgMilch.
Heute gehört die Berglandkäserei zum Schärdinger Verband und errichtete in der Mitte der Siebzigerjahre eine Großkäserei, in der der „Bergbaron“ erzeugt wird. Im Zuge der Umgliederung kam die Ostermiethinger Milchgenossenschaft an die SalzburgMilch.