Salzach-Holzfischer haben Hochsaison
Die Salzach – Fluch und Segen zugleich
Die Salzach war für Oberndorf und Laufen schon immer Fluch und Segen zugleich. Segen wegen der Salztransporte und Fluch wegen des Hochwassers, das jährlich die Siedlung vor allem rechts der Salzach überschwemmte.
Doch das Hochwasser machten sich die Oberndorfer und Laufener Schiffer auch zunutze. Andreas Margreiter war Kommandant der Oberndorfer Schifferschützen und historisch auch der „Chef“ der Holzfischer. Er ist selbst einer der Holzfischer. „Wir Schiffer kennen seit Jahrhunderten das Wasser wie uns selbst und wissen, wann es gefährlich ist.“
Es braucht Geschick und Erfahrung
Das Schwemmholz vom Oberlauf von Salzach und Saalach treibt am Salzachknie ufernahe in den Fluten. Bewaffnet mit einem Anker mit Eisenspitzen vorne dran und einem langen, dünnen, aber starken Seil werfen die Nachkommen der Schiffer auch heute noch nach dem treibenden Holz. Sie werfen den Anker über das Stück Holz hinaus und ziehen es an Land. Dabei gehen sie flussabwärts so weit mit, dass sie es sicher zum Ufer bringen. Sodann wird es mit langen Holzstangen, an denen vorne ein länglicher und ein runder Spitz befestigt sind, aus dem Wasser gehievt. Es erfordert viel Geschicklichkeit und Erfahrung, dass das Holz während der ganzen Aktion nicht abdriftet.
Holzfischen ist ein beliebter Sport geworden
Einer jener, die immer wieder am Salzachufer stehen, um sich mit Brennholz für den nächsten Winter zu versorgen, ist Josef Maresch: „Man hat es im Gespür, wann das Holz ankommt, meist bei steigendem Wasserstand. Dann muss es schnell gehen und es erfordert auch Kraft, denn die starke Hochwasserströmung treibt das Holzstück schnell weiter. Kommt ein ganzer Baum, so wird er angepeilt, wenn kein Wurzelstock dran ist. Und dann werfen oft bis zu drei Männer ihre Anker aus. Das Aufgefangene wird sodann geteilt“, sagt er mit viel Stolz, denn es ist in Oberndorf längst nicht nur Eigenversorgung mit Brennholz, sondern auch ein beliebter Sport geworden.
Kam viel Holz vom Oberlauf der Gewässer, so stand zu manchen Zeiten rund ein Dutzend dieser Holzfischer am Salzachufer. Auch wenn es „Holzschaffel“ vom Himmel regnete.
Kam viel Holz vom Oberlauf der Gewässer, so stand zu manchen Zeiten rund ein Dutzend dieser Holzfischer am Salzachufer. Auch wenn es „Holzschaffel“ vom Himmel regnete.
Besitzansprüche
Der alten Überlieferung zufolge gehört Schwemmgut demjenigen, der es an Land zieht. Ausgenommen ist nur wertvolles Holz, das gestempelt ist und bei dem der Besitzer durch Besitznachweis sein Recht in Anspruch nehmen kann, etwa dadurch, dass an der Schnittstelle ein Firmenzeichen nachweisbar ist.
Die Holzfischer kennen das geeignete Holz genau, trotzdem wird so manches Stück wieder den Fluten freigegeben. Die besten Chancen Holz zu fischen haben jene, die einen Standplatz direkt am Salzachknie wählen, denn hier treibt die Strömung das Treibgut bis auf wenige Meter an das Ufer.
Die besten Plätze sind meistens hart umkämpft. So mancher Holzfischer steht bereits im Dunklen am Morgen hier. So häuft jeder Holzfischer seinen eigenen Holzstapel am Rande des Treppelweges an und holt ihn in den nächsten Tagen ab. Die Stadtverwaltung drängt darauf, um ein sauberes Stadtbild zu haben. Auch im Sinne des neuen Holzbesitzers ist dies, denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt.
Die Holzfischer kennen das geeignete Holz genau, trotzdem wird so manches Stück wieder den Fluten freigegeben. Die besten Chancen Holz zu fischen haben jene, die einen Standplatz direkt am Salzachknie wählen, denn hier treibt die Strömung das Treibgut bis auf wenige Meter an das Ufer.
Die besten Plätze sind meistens hart umkämpft. So mancher Holzfischer steht bereits im Dunklen am Morgen hier. So häuft jeder Holzfischer seinen eigenen Holzstapel am Rande des Treppelweges an und holt ihn in den nächsten Tagen ab. Die Stadtverwaltung drängt darauf, um ein sauberes Stadtbild zu haben. Auch im Sinne des neuen Holzbesitzers ist dies, denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt.
Was die Chronik vom Holzfischen zu berichten weiß
In der Chronik ist überliefert, dass es den Brauch des Holzfischens von alters her hier gibt. Im Jahre 1770 ist verzeichnet, dass der Schiffer Sebastian Standl gleich zwei „Holzstücke“ fischte: ein etwa drei Meter großes Kruzifix mit Korpus und eine Holzmadonna. Sie waren aus dem „Innergebirg“ angeschwemmt worden. Sicherheitshalber meldete er dies dem erzbischöflichen Ordinariat und bekam die Genehmigung, das Kreuz an der Front seines Hauses in Oberndorf-Altach zu befestigen; seither hieß diese Familie die „Herrgott-Standl-Familie“ und ihr Haus nennt man das „Herrgott-Standl-Haus“.
Die Madonna wurde in die Kapelle am Pilgerweg von Maria Bühel gebracht, wo sie bis nach dem Zweiten Weltkrieg stand und sodann unter großem Protest des Schifferschützen-Corps ins Gasteiner Tal verkauft wurde, wo sie in einer Kirche aufgestellt ist.
Die Madonna wurde in die Kapelle am Pilgerweg von Maria Bühel gebracht, wo sie bis nach dem Zweiten Weltkrieg stand und sodann unter großem Protest des Schifferschützen-Corps ins Gasteiner Tal verkauft wurde, wo sie in einer Kirche aufgestellt ist.