Rinderzucht: Samenabsatz sank leicht um 2%
Jene Besamungsdienstleister, die Mitglied bei der RINDERZUCHT AUSTRIA sind, liefern jährlich im Auftrag des Ausschusses für Besamung und Biotechnologie die Zahlen rund um die Rinderbesamung, das sind vier Besamungsstationen und sechs Samendepots. Insgesamt gibt es fünf Besamungsstationen sowie 13 Samendepots, die für den Innergemeinschaftlichen Handel (IGH) gemäß EU RL 88/407 zugelassen sind. Im Jahr 2023 wurden 1,203 Mio. abgesetzte Samenportionen gemeldet, um 25.000 Portionen bzw. um 2% weniger als im Vergleich des Vorjahres. Gingen die Samenabsätze bei GENOSTAR in Bergland bzw. in Gleisdorf sowie in Hohenzell um jeweils ca. 4.000 Portionen zurück, so reduzierte sich der Absatz beim Rinderzuchtverband Vöcklabruck um 15.000 Portionen. Bei den Depots in Rotholz, Kleßheim, caRINDthia, Vorarlberg Rind und bei der LK Burgenland konnten die Absätze leicht gesteigert werden. In Summe wurden 35% aller Samen oder 420.000 Portionen über GENOSTAR mit den Standorten Bergland und Gleisdorf abgesetzt, gefolgt von Hohenzell mit 381.000 (32%) und Rinderzucht Tirol mit 13%.
68% Fleckviehsamen
Nach Rassen wurden am meisten Portionen vom Fleckvieh abgesetzt, insgesamt 822.000 Portionen, das sind 68% aller abgesetzten Samen, 107.000 Portionen bzw. 8,9% von der Rasse Weiß-Blaue Belgier, von der der Rasse Holstein wurden 89.000 Portionen (7,4%) abgesetzt sowie 70.000 (5,8%) von Brown-Swiss-Stieren. In Bezug auf die Rassen ging der Absatz beim Fleckvieh um 3,1% oder 27.000 Portionen zurück, bei Brown Swiss um 1,3% sowie bei den Fleischrindern um 0,8%. Leicht gesteigert wurde der Absatz bei den Weiß-Blauen Belgier (+1,1%) und bei Holstein (+1,1%).
60% stammen aus Österreich
Der Anteil der abgesetzten Samenportionen, die auch aus Österreich stammen, beträgt aktuell 60,8% (2022: 61,2%) und ist damit nach Steigerung im Jahr davor (+2,8 Prozentpunkte) um 0,4 Prozentpunkte leicht zurückgegangen. Den höchsten Anteil von in Österreich produzierten Samen weisen die Rassen Murbodner, Tuxer, Tiroler Grauvieh und Waldviertler Blondvieh mit rein österreichischer Herkunft (100,0%) aus. Einen ebenso hohen Österreichanteil weisen die abgesetzten Portionen der Rassen Pinzgauer (99,4%), Original Pinzgauer (91,1%), Limousin (85%) und Charolais (81,8%) aus. Den höchsten Importanteil verzeichnen Samen der Rassen Jersey (0,3%), Montbéliarde (6,0%), Holstein (14,9%) und Brown Swiss (25,3%).
Samenexport: 87% der Rasse Fleckvieh
Im Jahr 2023 wurden 645.000 Samenportionen exportiert, davon 292.000 Portionen Fleckviehsamen, 45.000 der Rasse Brown Swiss und 13.000 von Weiß-Blaue-Belgier. Bei den gesamten Samenexporten fielen 87,2% auf die Rasse Fleckvieh, gefolgt von 6,9% auf die Rasse Brown Swiss, 2,0% auf die Rasse Weiß-Blaue Belgier und 0,9% auf die Rasse Grauvieh. Dem gesamten Samenexport von insgesamt 645.000 Portionen stehen heuer Samenimporte von 471.000 Stk. gegenüber.
Besamungen
Die Besamungsdichte, errechnet aus der Anzahl aller künstlichen Besamungen in Österreich, die bei den aktuell 465.060 (+0,25%) Kontrollkühen der Milch- und Fleischleistungskontrolle durchgeführt wird, lag im Jahr 2023 bei 93,8% und ist damit um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Die restlichen 6,2% erfolgten über den Natursprung. Insgesamt wurden 1,150.374 Besamungen durchgeführt, um 17.218 bzw. 1,5% weniger als im Jahr 2022. Die meisten Besamungen wurden mit 58,6% von den Eigenbestandsbesamer:innen durchgeführt, gefolgt von den Tierärtz:innen mit 37,9% und den Besamungstechniker:innen mit 3,5%.