Rekordsojafläche in Österreich
Insgesamt kann die Entwicklung des Sojaanbaus mit dem Gipfel des heurigen Jahres als Erfolgsgeschichte gelten. Von einem Flächenausmaß von unter 20.000 ha in den frühen 2000er Jahren erreichte sie Platz vier, der am meisten angebauten Kulturen in Österreich. Platz drei, die Wintergerste, ist mit einer heurigen Fläche von 96.900 ha nicht mehr außer Reichweite.
Große Steigerung in OÖ
Oberösterreich war ein Hauptträger des Zuwachses. Es wurden heuer erstmals über 20.000 ha Sojabohnen angebaut, was eine Steigerung zum Vorjahr um 4.800 ha entspricht. Die Flächensteigerung in Oberösterreich liegt damit über dem Bundesschnitt bei 31%. In allen 18 Oberösterreichischen Bezirken wird mittlerweile Soja angebaut. Die bedeutendsten Flächen haben dabei Linz-Land (3.743 ha), Braunau (2.621 ha) und Wels-Land (2.215 ha).
Gründe für den Boom
Der Flächenrekord lässt sich aus zwei Gründen erklären. Zum einen ist die Soja eine gut funktionierende Ackerkultur, die sich auch biologisch sehr gut kultivieren lässt und zu einem attraktiven Preis verkauft werden kann. Zum anderen haben die sehr teuren Preise für Stickstoffdünger im heurigen Frühjahr viele Landwirte dazu bewogen Kulturen anzubauen, die weniger oder keinen Stickstoff benötigen, vor allem Soja.
Abnahme bei Sommergetreide
Eine Flächenausweitung bei Sojabohne geht natürlich nur auf Kosten anderer Kulturen. Die stärksten Verluste bekamen Sommergerste und Hafer zu spüren. Österreichweit nahm die Fläche der beiden Kulturen um 6.400 ha (Sommergerste) und 4.100 ha (Hafer) ab. Auch das ist mittlerweile ein langjähriger Trend. Eine im Steigen begriffene Kultur der letzten Jahre, die Hirse, musste auch einen Rückgang von 2.400 ha hinnehmen. Auch die Maisfläche nahm in absoluten Zahlen um 5.600 ha ab. (Körnermais, CCM, Silomais und Saatmais)
Raps stabil auf niedrigem Niveau
Eine Sorgenkultur der letzten Jahre mit einem deutlichen Rückgang der Anbaufläche, der Raps, konnte seine Anbaufläche heuer halten. In Oberösterreich gab es sogar eine geringe Steigerung um 150 ha. Mit der gesteigerten Sojafläche und einer stabilen Rapsfläche kann die Abhängigkeit von Eiweißimporten weiter verringert werden.