„Regionale Landwirtschaft kann viele Antworten auf globale Herausforderungen liefern“
Klimawandel, Artensterben und Ressourcenverbrauch
Der Klimawandel, das Artensterben und der extrem hohe Ressourcenverbrauch: „Unsere Gesellschaft braucht auf eine Vielzahl von globalen Herausforderungen möglichst rasch Antworten. Die heimische Land- und Forstwirtschaft kann in vielen Bereichen regionale Lösungen anbieten, die auch praxistauglich sind“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg, Rupert Quehenberger.
Der Präsident weiter: „Wir diskutieren heute sehr viel über E-Autos. Das ist gut so, wir brauchen neue Ansätze, gerade in der Mobilität. Wir sollten dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass wir vielleicht mit weniger Mitteln und Einschränkungen in anderen Bereichen oftmals mehr für das Klima tun könnten. Wir wollen uns als Landwirtschaft hier noch stärker einbringen und mögliche Lösungsvorschläge für diese großen Herausforderungen anbieten. Als Landwirtschaftskammer sind wir gerüstet, um unsere Bäuerinnen und Bauern dabei bestmöglich zu unterstützen, aber wir brauchen dazu auch die Unterstützung aller Salzburgerinnen und Salzburger.“
Der Präsident weiter: „Wir diskutieren heute sehr viel über E-Autos. Das ist gut so, wir brauchen neue Ansätze, gerade in der Mobilität. Wir sollten dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass wir vielleicht mit weniger Mitteln und Einschränkungen in anderen Bereichen oftmals mehr für das Klima tun könnten. Wir wollen uns als Landwirtschaft hier noch stärker einbringen und mögliche Lösungsvorschläge für diese großen Herausforderungen anbieten. Als Landwirtschaftskammer sind wir gerüstet, um unsere Bäuerinnen und Bauern dabei bestmöglich zu unterstützen, aber wir brauchen dazu auch die Unterstützung aller Salzburgerinnen und Salzburger.“
Holz – ein leider immer noch unterschätzter Alleskönner
„Seit Jahrzehnten bemüht sich die Forst- und Holzwirtschaft um einen stärkeren Einsatz des Baustoffes Holz. Wie man an den Plänen der Stadt Salzburg für die Schulen sieht, trägt dieses Bemühen endlich Früchte. Wer Holz verwendet, der hilft dem Wald, und durch den Klimawandel wächst in Österreich so viel Holz nach wie noch nie – damit könnte man alle 40 Sekunden ein neues Holzhaus bauen.“ Damit würde man nicht nur dem Klima, sondern auch seinen Nachkommen Gutes tun: Die Kosten für die Entsorgung von konventionellen Häusern explodieren geradezu. Ein Holzhaus lässt sich hingegen mit vergleichbar wenig Aufwand recyceln und im Sinne einer kaskadischen Nutzung zu Energie umwandeln. „Das Potenzial von Holz ist gerade bei den Heizsystemen noch lange nicht ausgeschöpft. Wir haben in Österreich immer noch mehr als eine halbe Million Ölheizungen im Einsatz. Bevor wir alle Fahrzeuge auf E-Antrieb umstellen, könnten wir in der Raumheizung mit dem verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energieträgern mit überschaubarem Aufwand einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ist Quehenberger überzeugt.
Viel Potenzial in der Tierhaltung
Weltweit steht die Rinderhaltung in der Kritik, für einen Teil des Methanausstoßes verantwortlich zu sein. „Obwohl wir hier bereits Vorreiter sind, wollen wir in Salzburg die Tierhaltung weiter optimieren. Wir füttern unsere Tiere vor allem mit dem, was bei uns vor der Haustüre wächst, und das ist Wiesengras. Wir wissen heute, dass Grünlandflächen durch den hohen Humusgehalt ein extrem guter CO2-Speicher sind, und daher sind wir auch überzeugt, dass unser Weg Zukunft hat.“ Die Landwirtschaftskammer Salzburg versucht mit der neuen Beratungsstelle „Tierzucht“ ein noch umfassenderes Service für ihre Mitglieder anzubieten. Quehenberger: „Die Bäuerinnen und Bauern wollen statt absoluter Höchstleistungen eine robuste und wirtschaftliche Kuh. Wir wollen in der Zucht noch stärker in diese Richtung beraten. Auch der Einsatz neuer, digitaler Technologien wird uns dabei helfen, den Einsatz von Medikamenten weiter zurückzudrängen“, ist er überzeugt. Der LK-Präsident sieht aber auch die Notwendigkeit, in der Vermarktung der Tiere einiges zu ändern. „Das derzeit laufende Kälberprojekt der LK Salzburg zeigt, dass es in vielen Fällen möglich wäre, lange Transportwege einzusparen. Dafür brauchen wir aber auch die Hilfe der Konsumenten. Das neu geschaffene ,Salzburger-Land‘-Siegel ermöglicht auf einen Blick die Wiedererkennung regional hergestellter Lebensmittel. Wir wollen in den kommenden Jahren noch mehr Salzburger Produkte zertifizieren, mit dem Griff zu diesen Produkten unterstützt der Konsument diese regionalen Kreisläufe. Auch das ist aktiver Klimaschutz!“
Energiekreisläufe schließen
Nachwachsende Energieträger sind der große Hebel, der beim Klimaschutz vieles bewirken könnte. Die Land- und Forstwirtschaft kann mit Holz eine schnelle Lösung etwa bei der Raumheizung anbieten. Quehenberger: „Holz kann aber auch Basis für synthetische Treibstoffe der Zukunft sein, etwa um Traktoren oder Lkw anzutreiben. Hier braucht es noch mehr Forschung, weil dies neben dem E-Antrieb ein wichtiger Beitrag im Bereich der Mobilität sein kann.“ Die landwirtschaftlichen Gebäude mit den großen Dachflächen bieten sich aber auch für einen Ausbau der Photovoltaik an. Dieses Potenzial wird längst nicht genützt.
Artenschutz auf Wiesen und in Wäldern
Auch in Salzburg gibt es immer wieder Kritik an zu intensiv bewirtschafteten Flächen. Die Zahlen zeigen aber, dass gerade im Grünland – und das sind immerhin 97 % aller landwirtschaftlichen Nutzflächen – der Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern oder chemischen Pflanzenschutzmitteln durch das Umweltprogramm beinahe gegen null geht. „Gefahr für die Artenvielfalt geht in Salzburg vielmehr dadurch aus, dass Flächen nicht mehr genutzt werden. Die Vielfalt auf unseren Almen und Bergwiesen ist beispielsweise durch die Beweidung der Tiere entstanden. Hier gilt es im Sinne der Artenvielfalt diese Berglandwirtschaft abzusichern.“ Die LK hat deshalb gemeinsam mit dem Land die Beratung in diesem Bereich verstärkt. „Wir müssen die Probleme durch die Rückkehr der Wölfe in den Griff bekommen. Auch hier wird es auf mehreren Ebenen Lösungen brauchen“, ist er überzeugt. Mit der Unterstützung des Landes wird in Salzburg ein neues Projekt vorbereitet, wo man Schafe mit GPS-Sendern ausstattet, um sie bei Gefahr durch große Beutegreifer schneller orten zu können. „Das kann einer von vielen Bausteinen sein, um die traditionelle Almwirtschaft mit all ihren positiven Auswirkungen in Österreich erhalten zu können.“
Bäuerliche Leistungen nur mit Unterstützung der Gesellschaft möglich
Quehenberger abschließend: „Für die Umsetzung dieser Lösungen braucht es land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die wirtschaftlich auf einem gesunden Fundament stehen. In vielen Bereichen ist dies derzeit nicht der Fall. Wir wollen aber auch in Zukunft starke bäuerliche Familienbetriebe haben, die sich positiv für unser Land einbringen. All diese Leistungen können unsere Bäuerinnen und Bauern nur mit Unterstützung durch die Gesellschaft erbringen – sei es durch den Kauf ihrer Produkte, durch faire Rahmenbedingungen bei Steuern und in der Sozialversicherung oder durch die finanzielle Unterstützung durch die EU (Stichwort ,neue GAP‘). Als Landwirtschaftskammer wollen wir nicht nur die Beratung der Bäuerinnen und Bauern weiterentwickeln, sondern gerade auch diese Rahmenbedingungen verbessern. Wir wissen, dass sehr viele Menschen hinter der Salzburger Landwirtschaft stehen und diese maßgeblich fördern und unterstützen. Dafür möchte ich mich bedanken und kann garantieren, dass diese Unterstützung letztendlich uns allen sehr zugutekommt.“
Lienbacher: Bilanz über die vergangenen fünf Jahre
In der kommenden Woche wird die Landwirtschaftskammer Salzburg wählen. Insgesamt sind diesmal 32.046 natürliche und juristische Personen (z. B. Obmänner von Verbänden und Vereinen) zur Wahl zugelassen. „Wir hoffen natürlich, dass wir eine Wahlbeteiligung von mehr als 50 % erreichen können“, so der Kammeramtsdirektor der LK Salzburg, Dr. Nikolaus Lienbacher.
Er präsentierte den Bilanzbericht der LK, der die vergangenen fünf Jahre im Blick hat. „Der Klimawandel hat die Salzburger Bäuerinnen und Bauern in den vergangenen Jahren massiv gefordert. So kamen zahlreiche Betriebe durch Dürreschäden, aber auch durch ein verstärktes Auftreten von Schädlingen unter Druck. Der fachliche Rat der LK war daher in vielen Bereichen sehr gefragt. Erhebliche Arbeit war aber auch mit der Einheitswerthauptfeststellung verbunden, die sich über Jahre hinzog. Noch länger begleiten uns die Schwierigkeiten bei der Feststellung der Futterflächen auf Almen. Hier bewährte sich einmal mehr die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem in den Bezirksbauernkammern.“
Um das Service an den Außenstellen weiter zu verbessern, wurde die Bezirksbauernkammer Pinzgau von Zell am See nach Maishofen verlegt. Der Kammeramtsdirektor abschließend: „Am Standort Hallein werden aktuell die Vorbereitungen für einen Neubau getätigt. Wir wollen auch hier wieder mit gutem Beispiel vorangehen und einen Holzbau errichten.“
Er präsentierte den Bilanzbericht der LK, der die vergangenen fünf Jahre im Blick hat. „Der Klimawandel hat die Salzburger Bäuerinnen und Bauern in den vergangenen Jahren massiv gefordert. So kamen zahlreiche Betriebe durch Dürreschäden, aber auch durch ein verstärktes Auftreten von Schädlingen unter Druck. Der fachliche Rat der LK war daher in vielen Bereichen sehr gefragt. Erhebliche Arbeit war aber auch mit der Einheitswerthauptfeststellung verbunden, die sich über Jahre hinzog. Noch länger begleiten uns die Schwierigkeiten bei der Feststellung der Futterflächen auf Almen. Hier bewährte sich einmal mehr die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem in den Bezirksbauernkammern.“
Um das Service an den Außenstellen weiter zu verbessern, wurde die Bezirksbauernkammer Pinzgau von Zell am See nach Maishofen verlegt. Der Kammeramtsdirektor abschließend: „Am Standort Hallein werden aktuell die Vorbereitungen für einen Neubau getätigt. Wir wollen auch hier wieder mit gutem Beispiel vorangehen und einen Holzbau errichten.“