Reden, wie der Schnabel gewachsen ist
Wie beim Turmbau zu Babel
Kürzlich gaben viele der 40 in Tittmoning zu einer internationalen Tagung anwesenden Sprachwissenschafter und Dichter des Internationalen Dialekt-Instituts (IDI) Einblick in ihr Wirken. Obwohl der Teilnehmerkreis aus Mundart des gesamten deutschen Sprachraumes ausgewählt war, hatten viele der Besucher, die gekommen waren, den Eindruck, sie seien inmitten der bekannten biblischen Sprachenverwirrung vom Turmbau zu Babel. Auf Nachfrage klärte der Dichter Josef Wittmann, Gründungsmitglied dieses Instituts, auf: „Das mag einem Außenstehenden so vorkommen, wir, die sich regelmäßig zu wissenschaftlichen Tagungen treffen und austauschen, haben in den vergangene 50 Jahren auch die anderen Mundarten kennen und verstehen gelernt.“
Regionale Sprachen haben es schwer
Bei der Mundart ist es das Problem, dass sie, wie es die Bezeichnung schon besagt, eine gesprochene Sprache ist, und Sprachen sind vom Aussterben bedroht, wenn sie nicht ausreichend verständlich und leseleicht niedergeschrieben werden können. Die Internationalität im heutigen Leben oder das, was man glaubt, tun ein Weiteres dazu, sodass es die regionalen Sprachen schwer haben, wenn sie nicht dann und wann geortet werden.
28 Dichter in verschiedenen Dialekten trugen vor
Da traten sie nun auf, die 28 Dichter, die in verschiedenen Dialekten, der Sprache ihrer engeren Heimat, von Südtirol bis zur deutschen Waterkant und von Böhmen bis zum Elsass und aus Österreich sowieso, Poesie und Lyrik vortrugen und so Bestes kundtaten.
Aus Salzburg las der „Dichterfürst“ Max Faistauer. Der Salzburger Saal auf der Burg Tittmoning, ein repräsentativer Rahmen, der durchaus den fürsterzbischöflichen Prunkräumen in der Stadt Salzburg ebenbürtig ist, tat sein Übriges dazu. Von den Wänden herab verfolgten wohl die ehemaligen Salzburger Fürsterzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, Max Gandolf von Kuenburg, Johannes Ernst von Thun und Hohenstein und Franz Anton Fürst Harrach das bunte sprachliche Treiben. Ganz fremd dürfte es manchem von ihnen nicht geklungen haben, denn sie regierten nicht nur das Fürsterzbistum in den heutigen politischen Grenzen Salzburgs einschließlich des heutigen Rupertiwinkels, sondern auch Enklaven in Friesach in Kärnten, Mühldorf in Bayern und Tirol bis zum Zillertal, das heute noch zum Erzbistum Salzburg zählt, sowie viele andere dislozierte Ländereien.
Die Musik, dargeboten von Bernadette und Josef Irgmaier, klang wie gute Volksmusik, nennt sich aber neuere Volksmusik und Josef Wittmann hat dazu auch die stimmigen Texte verfasst.
Aus Salzburg las der „Dichterfürst“ Max Faistauer. Der Salzburger Saal auf der Burg Tittmoning, ein repräsentativer Rahmen, der durchaus den fürsterzbischöflichen Prunkräumen in der Stadt Salzburg ebenbürtig ist, tat sein Übriges dazu. Von den Wänden herab verfolgten wohl die ehemaligen Salzburger Fürsterzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, Max Gandolf von Kuenburg, Johannes Ernst von Thun und Hohenstein und Franz Anton Fürst Harrach das bunte sprachliche Treiben. Ganz fremd dürfte es manchem von ihnen nicht geklungen haben, denn sie regierten nicht nur das Fürsterzbistum in den heutigen politischen Grenzen Salzburgs einschließlich des heutigen Rupertiwinkels, sondern auch Enklaven in Friesach in Kärnten, Mühldorf in Bayern und Tirol bis zum Zillertal, das heute noch zum Erzbistum Salzburg zählt, sowie viele andere dislozierte Ländereien.
Die Musik, dargeboten von Bernadette und Josef Irgmaier, klang wie gute Volksmusik, nennt sich aber neuere Volksmusik und Josef Wittmann hat dazu auch die stimmigen Texte verfasst.
Große Bandbreite an Themen
Die Damen und Herren der dichtenden Zunft traten in drei Gruppen auf und wer ihre regional verschiedenen Texte nicht verstehen konnte, dem offenbarten sie sich wie Melodien, wenn man über sie drüberhörte.
Mundartdichter greifen stets ins volle Repertoire ihrer Lebenserfahrungen und der Beobachtung der zeitlichen, gesellschaftlichen und örtlichen Verhältnisse und zeigen auch Veränderungen auf, die sie durch ihre Formulierungen bewusst machen wollen. Sie reden, „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“.
Es wurde die ganze Bandbreite der Dialekte aus dem Sprachraum des Hochdeutschen zum Ausdruck gebracht. Die Zuhörer konnten Einblick in die Werkstätten dieser Menschen gewinnen. Ihre Arbeiten handeln vom Leben auf dem Land, auf den Bauernhöfen, von persönlichen Ereignissen und Schicksalen sowie gravierenden Veränderungen in Gesellschaft und Natur. Man beschäftigte sich mit den Flüchtlingen, den Kriegen und Waffen und damit, dass man ein Messer zum Brotabschneiden, aber auch zum Menschentöten verwenden kann. Sie zeigten auch die negativen Veränderungen auf, die ein überbordender Tourismus mit sich bringt. Es fand sich symbolhaft Aufgezeigtes, Heiteres und Besinnliches unter den Texten.
Arbeitsschwerpunkt der Tagung war die wissenschaftliche Auseinandersetzung, sie erfolgte in Form einer Anthologie. Die „Blütenlese“ mit zehn Beispielen aus unterschiedlichen Dialektregionen im deutschen Sprachraum wurde von den Autoren selbst vorgetragen. Zum Thema „Was ist heutige Mundartliteratur überhaupt?“ gestaltete Dr. Silvia Bengesser-Scharinger, Literaturarchiv Universität Salzburg, eine kritische Würdigung der Beispiele aus literaturwissenschaftlicher Sicht. Sie und Josef Wittmann trugen die Kritik vor.
Mundartdichter greifen stets ins volle Repertoire ihrer Lebenserfahrungen und der Beobachtung der zeitlichen, gesellschaftlichen und örtlichen Verhältnisse und zeigen auch Veränderungen auf, die sie durch ihre Formulierungen bewusst machen wollen. Sie reden, „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist“.
Es wurde die ganze Bandbreite der Dialekte aus dem Sprachraum des Hochdeutschen zum Ausdruck gebracht. Die Zuhörer konnten Einblick in die Werkstätten dieser Menschen gewinnen. Ihre Arbeiten handeln vom Leben auf dem Land, auf den Bauernhöfen, von persönlichen Ereignissen und Schicksalen sowie gravierenden Veränderungen in Gesellschaft und Natur. Man beschäftigte sich mit den Flüchtlingen, den Kriegen und Waffen und damit, dass man ein Messer zum Brotabschneiden, aber auch zum Menschentöten verwenden kann. Sie zeigten auch die negativen Veränderungen auf, die ein überbordender Tourismus mit sich bringt. Es fand sich symbolhaft Aufgezeigtes, Heiteres und Besinnliches unter den Texten.
Arbeitsschwerpunkt der Tagung war die wissenschaftliche Auseinandersetzung, sie erfolgte in Form einer Anthologie. Die „Blütenlese“ mit zehn Beispielen aus unterschiedlichen Dialektregionen im deutschen Sprachraum wurde von den Autoren selbst vorgetragen. Zum Thema „Was ist heutige Mundartliteratur überhaupt?“ gestaltete Dr. Silvia Bengesser-Scharinger, Literaturarchiv Universität Salzburg, eine kritische Würdigung der Beispiele aus literaturwissenschaftlicher Sicht. Sie und Josef Wittmann trugen die Kritik vor.