Mit Zahlen, Daten und bäuerlichem Feingefühl zum Erfolg - Geisler in Göming
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Beim 2022 bezogenen Stall des Geislerbauern fällt auf den ersten Blick die offene und lichtdurchflutete Bauweise auf. An allen Seiten bringen Curtains viel Licht und Frischluft in das Stallgebäude. Sogar die Giebelwand ist nur mit einem Windnetz bezogen, um das Stallklima möglichst positiv zu beeinflussen. In den heißen Monaten sorgen vier Stalllüfter für zusätzlichen Luftaustausch.
Die Gründe für den Neubau des Stalles lagen auf der Hand. Die beengte Hoflage inmitten von Kirchgöming ließ eine Erweiterung des 1989 erbauten Laufstalles nicht zu. Des Weiteren befanden sich die Güllegrube und die Fahrsilos bereits an der Stelle, wo jetzt der neue Stall errichtet wurde.
Die 60-köpfige Holstein-Milchviehherde wird mit einem Melkroboter Lely-A5 im Durchschnitt 2,9-mal pro Tag gemolken. Die Milchkühe erhalten eine TMR, bestehend aus Gras- und Maissilage, Biertreber, Stroh, einer Eiweiß- und Energiemischung sowie Mineralfutter. Mit den Daten der Pansen-Bolus-Technologie, den Aufzeichnungen des Melkrobotors, den LKV-Berichten und vor allem auch dem Feingefühl der Landwirte ist man in puncto Brunsterkennung, Krankheitssymptomatik oder Kalbungen immer am aktuellsten Stand. „Durch meine jahrelange Erfahrung und die tägliche Arbeit im Stall erkenne ich meist schon vor dem Computer, wann meine Kühe z. B. stieren. Die Daten geben uns dann meist einfach die Bestätigung für unser Feingefühl“, so Josef und er fügt hinzu: „Der persönliche Bezug ist nach wie vor das Um und Auf!“ Alle eineinhalb Stunden sorgen Schrapper für saubere Laufgänge.
Kosten sparte man bei der Aufstallung. Eine Fixierung der Tiere für Behandlungen ist in der großen Abkalbe- und Separationsbucht (85 m2) möglich. An den beiden gespiegelten Futtertischen wurde nur ein Nackenrohr installiert.
Augenmerk auf Zucht
Die weibliche Nachzucht wird im alten Stall aufgezogen und genomisch untersucht, um danach den passenden Vererber auswählen zu können. Die Zuchtziele der Herde beschreiben die Landwirte mit einer hohen Leistungsbereitschaft, einer guten Ausprägung der rassetypischen Merkmale mit positiven Einfluss auf das Tierwohl bzw. der Tiergesundheit. „Wir setzen seit jeher viel auf eine qualitativ hochwertige Zucht. Die Bestätigung für unsere Arbeit erhielten wir schon des Öfteren bei Versteigerungen, wo unsere Tiere hoch gehandelt wurden“, sind Josef und Sabrina stolz.
„Durch den Neubau des Stalles haben wir auch eine gewisse Lebensqualität geschaffen, die uns sehr wichtig ist. Da wir die Stallzeiten flexibler gestalten können, bleibt mehr Zeit für Familienunternehmungen“, freuen sich die Bauersleute.
Betriebsspiegel
Familie: Josef Erbschwendtner (35), Betriebsführer, landw. Meister; Sabrina (35), Bankkauffrau und Hauswirtschaftliche Facharbeiterin; David (11); Tobias (9); Altbauern Josef (69) und Maria (66)
Betrieb: 40 ha mehrmähdiges Grünland, 10 ha Acker (Silomais und Wintergerste), 2 ha Wald; Vieh: 60 Milchkühe mit derzeit 50 Stück Nachzucht; Mitglied beim LKV Salzburg, Rinderzuchtverband Salzburg sowie Arbeitskreis für Milch und Unternehmensführung