Mit innovativer Weitsicht nachhaltig wirtschaften: Schnurengut in Bischofshofen
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Nachhaltig zu wirtschaften – dieser Grundsatz wurde auf dem Schnurngut von Familie Stock, das seit 1895 im Familienbesitz ist, von Generation zu Generation weitergegeben. Auf dem Bio-Heumilchbetrieb in Bischofshofen werden derzeit zwölf Kühe der Rasse Original Pinzgauer gemolken.
Die Besonderheit: Ein großes Anliegen der Familie Stock ist die genetische Hornloszucht der Rasse Original Pinzgauer. „Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren eine genetisch hornlose Zuchtlinie aufzubauen. Den Grundstein dafür legten wir 2019 mit dem Kauf einer genetisch hornlosen Kuh vom Hallerwirt in Aurach.“ Mittlerweile konnte die Familie aus dieser Linie vier Zuchtstiere hervorbringen, von denen zwei in die Besamung aufgenommen wurden (Haller Remus Pp. und aktuell in der Besamung Wölsau (D) Haller Levi Pp.). Zurzeit ist ein weiterer hornloser Stier in der Aufzucht am Betrieb, welcher voraussichtlich im Herbst zum Verkauf steht.
„Uns ist bewusst, dass die Entwicklung einer genetisch hornlosen Linie mit einheitlich guter Qualität Zeit braucht. Umso wichtiger ist es, dass züchterische Organisationen und Landwirte gemeinsam mit Geduld und Konsequenz am Zuchtfortschritt arbeiten. Nur durch eine durchdachte und langfristig ausgerichtete Zuchtstrategie kann die Original Pinzgauer Milchviehzucht gestärkt und zukunftssicher gemacht werden.“
„Zuchtziele – angepasst an die Bewirtschaftung und betrieblichen Gegebenheiten – sind die Grundlage einer für uns erfolgreichen züchterischen Entwicklung “, so Familie Stock. Für sie ist eine mittelrahmige, nicht zu schwere Kuh perfekt. Auf Eigenschaften wie eine gute Grundfutterverwertung und die Fähigkeit, Futterschwankungen durch Körperreserven auszugleichen, legen sie ebenfalls ihr Augenmerk. Ihre selbst gesetzten Ziele sind dabei eine Einsatzleistung von 20 Litern bei den Jungkühen, eine Durchschnittsleistung von 6.000 bis 6.500 Litern bei den Kühen und eine gute Persistenz. „Diese Anforderungen erfüllt für uns die Rasse Original Pinzgauer optimal“, so der Jungbauer Josef.
Vieles entsteht aus eigener Hand
Die Betriebsführer Josef und Inge übernahmen den Hof im Jahr 2007 und begannen bereits ein Jahr später mit dem Zubau eines neuen Stalls für die Milchkühe und im Jahr darauf mit dem Umbau des alten Stalls für die Kalbinnen.
Später wurde noch eine Heubelüftungsanlage mit Dachabsaugung und Trocknung mittels Wärmetauscher in Eigenregie gebaut. Ebenso wurde ein Mähwerk mit Doppelmessertechnik für den Traktorfrontbau umgebaut und eine einfache Bewässerungstechnik auf den Weideflächen errichtet, die in Trockenperioden zum Einsatz kommt. Im vergangenen Jahr wurde zudem ein PV-Zaun mit bifacialer (beidseitiger) Nutzung aufgestellt.
„Mit der Zeit zu gehen und den Betrieb stehts innovativ und zukunftsorientiert zu gestalten, ist eine wichtige Vo-raussetzung, damit am Hof die nächste Generation mit Freude in die Zukunft blickt“, so Sepp. Ganze vier Generationen leben gemeinsam auf dem Betrieb und dennoch ist ein herzliches Miteinander und eine gute Zusammenarbeit zu spüren. Basis dafür ist für die Familie unter anderem auch, dass jede Generation ihren eigenen Rückzugsort am Hof hat.
Betriebsspiegel
Familie: Josef Stock (54), Betriebsführer, Vetriebsleiter; Inge Stock (52), Betriebsführerin; Hofnachfolger Josef (31), Landwirtschaftlicher Facharbeiter, Automobilkaufmann; Petra (31), Hauswirtschaftliche Facharbeiterin, Buchhalterin; Anna-Lena (7), Johanna (4), Katharina (2); Theresa (28), Kathrin (22), Schirennläuferin; Altbauern Josef (80) und Aloisia (75)
Betrieb: Bio-Heumilchbetrieb; 9 ha mehrmähdiges Grünland, 1 ha Hutweide, 7 ha Gemeinschaftswald; Vieh: 12 Milchkühe mit Nachzucht (größtenteils ausgelagert am Grafengut in Radstadt bei Tochter Theresa), 2 Schweine (über den Sommer), 7 Hühner und 6 Wachteln; Mitglied bei: Rinderzuchtverband Salzburg, Pinzgauer Jungzüchter
