Milchvieh ist im Futterbau am wirtschaftlichsten
Der Grüne Bericht liefert uns jährlich Informationen über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. Von den freiwillig buchführenden Betrieben stellen die Futterbaubetriebe unter allen Betriebsformen den höchsten Anteil. Sie repräsentieren ca. 50% der gesamten österreichischen Betriebe.
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 1.936 Betriebe für den Grünen Bericht ausgewertet, davon 895 Futterbaubetriebe. Zu ihnen zählen neben den Milchvieh- und Mutterkuhhaltern die Rinderaufzucht- und Mastbetriebe, aber auch die Schaf- und Ziegenhalter. Da diese Betriebe vor allem in den Gebirgsregionen beheimatet sind, kann auch ein überwiegender Teil dieser Gruppe den Bergbauern zugeordnet werden.
Im Vergleich zu anderen Betriebsformen hat diese Betriebsform, bedingt durch die ganzjährige Tierhaltung, mit 1,48 nAK (nicht entlohnten Arbeitskräften) den höchsten familiären Arbeitsbedarf. Umgerechnet auf eine nAK hat man im Jahr 2018 neben den Forstbetrieben das niedrigste Ergebnis von allen Betriebsformen erwirtschaftet. Die Einkünfte der Futterbaubetriebe aus Land- und Forstwirtschaft (Einkünfte LFW) waren, wie ein Vergleich ab 2012 zeigt, auch in den letzten Jahren immer nur unterdurchschnittlich. Es ist zu beachten, dass es auch zwischen den Futterbaubetrieben große Unterschiede gibt, da, wie oben bereits erwähnt, sich das Ergebnis aus mehreren Spezialbetriebsformen zusammensetzt. Um nähere Rückschlüsse ziehen zu können, ist daher eine Betrachtung auf der Spezialbetriebsformebene notwendig.
Unterteilt man die buchführenden Milchviehbetriebe in Bio und Konventionell, so konnten im Jahr 2018 die Biobetriebe im Vergleich zu Konventionell um 17% höhere Einkünfte LFW erwirtschaften. Bei der Flächen- und nAK-Ausstattung sind die Unterschiede sehr gering. Der Biobetrieb hält ca. 19 Milchkühe und der konventionelle Betrieb ca. 23 Milchkühe. Der Gesamtertrag ist beim Biobetrieb trotz höherer Milchauszahlungspreise und öffentlicher Gelder um 4% geringer. Auf der anderen Seite ist auch der Gesamtaufwand um 10% niedriger als beim konventionellen Betrieb. Die Aufwandsrate ist mit 70% beim Biobetrieb deutlich besser als mit 75% beim konventionellen Betrieb.
Im Vergleich zu anderen Betriebsformen hat diese Betriebsform, bedingt durch die ganzjährige Tierhaltung, mit 1,48 nAK (nicht entlohnten Arbeitskräften) den höchsten familiären Arbeitsbedarf. Umgerechnet auf eine nAK hat man im Jahr 2018 neben den Forstbetrieben das niedrigste Ergebnis von allen Betriebsformen erwirtschaftet. Die Einkünfte der Futterbaubetriebe aus Land- und Forstwirtschaft (Einkünfte LFW) waren, wie ein Vergleich ab 2012 zeigt, auch in den letzten Jahren immer nur unterdurchschnittlich. Es ist zu beachten, dass es auch zwischen den Futterbaubetrieben große Unterschiede gibt, da, wie oben bereits erwähnt, sich das Ergebnis aus mehreren Spezialbetriebsformen zusammensetzt. Um nähere Rückschlüsse ziehen zu können, ist daher eine Betrachtung auf der Spezialbetriebsformebene notwendig.
- Spezialisierte Milchviehbetriebe: Die buchführenden Milchviehbetriebe sind zahlenmäßig mit Abstand die größte Gruppe der Futterbaubetriebe. Sie hielten im Jahr 2018 durchschnittlich 36 GVE, davon ca. 22 Milchkühe (7.296 kg erzeugte Milch pro Kuh). Die Einkünfte LFW von 33.287 Euro lagen um 19% über dem Durchschnitt aller Betriebe. Der Ertrag für Milch konnte geringfügig um 1% gesteigert werden (höhere Anlieferung, leichter Milchpreisrückgang). Der Rinderertrag ging um 1% zurück. Der Anteil der öffentlichen Gelder am Gesamtertrag liegt bei 16%. Der gesamte betriebliche Aufwand, vor allem verursacht durch die extreme Trockenheit, stieg um 7%. Die Mindererträge im Grünland erhöhten die Aufwendungen für Futtermittel um 10%. Die Abschreibungen (AfA) für Gebäude und Maschinen machen einen nicht unerheblichen Anteil von 24% vom Gesamtaufwand aus. Mit einer Aufwandsrate (Anteil Aufwand am Ertrag) von etwa 74% ist diese Spezialbetriebsform die wirtschaftlichste unter den Futterbaubetrieben. Die Milchviehbetriebe haben mit 1,66 nAK den höchsten familiären Arbeitseinsatz von allen Betriebsformen in Österreich. Bei der Kennzahl der Einkünfte LFW sind die Sozialversicherungsbeiträge (SV-Beträge) noch nicht abgezogen. Nach Abzug der SV-Beträge haben die Milchviehbetriebe mit 15.433 Euro die höchsten Einkünfte LFW pro nAK. Das bedeutet, die eingesetzten Familienarbeitskräfte der Milchviehbetriebe werden im Vergleich zu den anderen Spezialbetriebsformen der Futterbaubetriebe am höchsten entlohnt.
Unterteilt man die buchführenden Milchviehbetriebe in Bio und Konventionell, so konnten im Jahr 2018 die Biobetriebe im Vergleich zu Konventionell um 17% höhere Einkünfte LFW erwirtschaften. Bei der Flächen- und nAK-Ausstattung sind die Unterschiede sehr gering. Der Biobetrieb hält ca. 19 Milchkühe und der konventionelle Betrieb ca. 23 Milchkühe. Der Gesamtertrag ist beim Biobetrieb trotz höherer Milchauszahlungspreise und öffentlicher Gelder um 4% geringer. Auf der anderen Seite ist auch der Gesamtaufwand um 10% niedriger als beim konventionellen Betrieb. Die Aufwandsrate ist mit 70% beim Biobetrieb deutlich besser als mit 75% beim konventionellen Betrieb.
Hohe Abhängigkeiten von Fördergeldern
- Spezialisierte Rinderaufzuchtbetriebe: Diese Betriebsform hat 2018 mit durchschnittlich 40 Rindern die geringsten Einkünfte LFW (10.204 Euro) von allen ausgewerteten Betriebsformen erwirtschaftet. Diese liegen um 64% unter dem Durchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Erträge im Rinderbereich um 3% gesteigert werden. Auf der anderen Seite gab es eine Zunahme des Aufwandes um 5%. Mit einem Anteil der öffentlichen Gelder von 25% am Gesamtertrag ist die Förderabhängigkeit hoch. Mit 86 % Aufwandsrate handelt es sich wirtschaftlich gesehen um die schlechtesten Betriebe.
- Spezialisierte Rindermastbetriebe: Die reinen Rindermäster hielten im Durchschnitt 63 Rinder. Die Rindererträge konnten um 6% erhöht werden. Der Anteil der öffentlichen Gelder am Gesamtertrag ist mit 13% sehr gering. Der Gesamtaufwand erfuhr nur eine geringe Steigerung von 2%, da der Aufwand für Viehzukauf um 7% zurückging. Die Aufwandsrate lag bei 83%. Die Rindermäster hatten mit plus 23% von allen Betriebsformen den höchsten Zugewinn bei den Einkünften LFW. Zudem kommen sie mit den geringsten nicht entlohnten Arbeitskräften von 1,01 nAK aus. Sie haben von den Futterbaubetrieben die höchsten Umsätze aus landwirtschaftlichen Dienstleistungen (Maschinenringtätigkeiten etc.).
- Spezialisierte Mutterkuhhaltungsbetriebe: Diese Betriebsform hält ca. 15 Mutterkühe. Mit nur 10.378 Euro an Einkünften LFW lag dieses Ergebnis um 63% (ähnlich wie Rinderaufzuchtbetriebe) unter dem Durchschnitt. Eine leichte Steigerung zum Vorjahr wurde nur dadurch erreicht, dass die Forsterträge durch einen um 25% höheren Holzeinschlag gestiegen sind. Der Ertrag Rinder ging um 3% zurück und der Aufwand erhöhte sich um 2%. Die Aufwandsrate liegt bei 84%. Dieser Betriebszweig ist geprägt durch den geringsten Ertrag (gesamt 64.979 Euro). Dabei machen den überwiegenden Anteil des Ertrages mit 34% die öffentlichen Gelder aus. Eine erhebliche Abhängigkeit von Förderungen ist gegeben. Nicht unwesentlich, neben den Erträgen aus öffentlichen Geldern, Tierhaltung und Forstwirtschaft, sind bei den Mutterkuhbetrieben die sonstigen Erträge aus der Direktvermarktung und Urlaub am Bauernhof. Der Mutterkuhbestand hielt sich in den letzten Jahren sehr konstant bzw. ging im letzten Jahr leicht zurück. Mit der Entkopplung der Mutterkuhprämie im Jahr 2015 sanken die bereits bescheidenen Einkünfte LFW nochmals deutlich.
Fazit
Die Futterbaubetriebe setzen sich aus den beschriebenen Spezialbetriebsformen zusammen. Die Milchvieh- und Rindermastbetriebe können wesentlich höhere Einkünfte LFW als die Rinderaufzucht und Mutterkuhbetriebe erwirtschaften. Diese Durchschnittswerte können aber nicht für den Einzelbetrieb zutreffend sein. Für einen seriösen Vergleich mit dem eigenen Betrieb sind eigene gesamtbetriebliche Aufzeichnungen notwendig. Bei Interesse an der Führung von gesamtbetrieblichen Aufzeichnungen und der einzelbetrieblichen Interpretation der Kennzahlen steht der Arbeitskreis Unternehmensführung (www.arbeitskreisberatung.at) zur Verfügung. Ansprechpartner für Salzburg: Ing. Hubert Herzog, Tel. 0662/870571-280, E-Mail: hubert.herzog@lk-salzburg.at wenden.