Maiswurzelbohrerbekämpfung - ohne Fruchtfolge zum Teil massive wirtschaftliche Schäden
Wie bereits in der Septemberausgabe berichtet verursachte der Maiswurzelbohrer im Vorjahr vor allem in den maisintensiven Regionen in den Bezirken Tulln und St. Pölten zum Teil massive wirtschaftliche Schäden auf mehrjährigen Maisflächen.
Die Käferpopulation ist 2019 weiter massiv angestiegen. So wurden in Niederösterreich im Durchschnitt in einer Falle 2.180 Käfer gefangen. Im Jahr 2018 waren es "nur" 1.600 Käfer. In den maisintensiven Regionen konnten bis zu 8.000 Käfer in einer Falle gezählt werden. Die genauen Fangzahlen aller Standorte können im Internet unter www.warndienst.at abgerufen werden.
Die Käferpopulation ist 2019 weiter massiv angestiegen. So wurden in Niederösterreich im Durchschnitt in einer Falle 2.180 Käfer gefangen. Im Jahr 2018 waren es "nur" 1.600 Käfer. In den maisintensiven Regionen konnten bis zu 8.000 Käfer in einer Falle gezählt werden. Die genauen Fangzahlen aller Standorte können im Internet unter www.warndienst.at abgerufen werden.
Der Schädling legt den überwiegenden Teil seiner Eier in bestehende Maisfelder ab und diese können sich nur entwickeln, wenn im Folgejahr wieder Mais angebaut wird. Daher ist für eine effektive Bekämpfung des Maiswurzelbohrers die Einhaltung einer Fruchtfolge (kein Anbau von Mais auf Mais) unumgänglich! Nur dadurch kann die Entwicklung der Larven im Boden sicher verhindert werden. Auf Flächen wo ein Fruchtwechsel durchgeführt wurde, gab es auch keine Schäden. Hingegen haben die Erfahrungen im letzten Jahr gezeigt, dass in maisintensiven Gebieten, beim Anbau von Mais auf Mais, Schäden trotz einer Larvenbekämpfung nicht verhindert werden konnten.
Ohne einer Verringerung der Flächen, auf denen Mais auf Mais angebaut wird sowie der Maisintensität, wird sich der Schädling in den nächsten Jahren massiv vermehren und die Schäden dadurch werden rasant steigen. Zumindest beim Anbau von Mais auf Mais wird daher eine Bekämpfung der Larven dringendst empfohlen.
Die gesetzliche Regelung, dass auf einer Fläche dreimal Mais angebaut werden darf, bleibt weiterhin gleich.
Ohne einer Verringerung der Flächen, auf denen Mais auf Mais angebaut wird sowie der Maisintensität, wird sich der Schädling in den nächsten Jahren massiv vermehren und die Schäden dadurch werden rasant steigen. Zumindest beim Anbau von Mais auf Mais wird daher eine Bekämpfung der Larven dringendst empfohlen.
Die gesetzliche Regelung, dass auf einer Fläche dreimal Mais angebaut werden darf, bleibt weiterhin gleich.
Zugelassene Mittel für die Larvenbekämpfung
"Belem 0.8 MG“ (Wirkstoff: Cypermethrin; auch gegen Drahtwurm zugelassen) ist ein Saatfurchengranulat und daher ist für die Ausbringung ein Saatfurchengranulatstreuer am Sägerät notwendig. Da Cypermethrin ein reiner Kontaktwirkstoff ist, muß das Produkt gut in der Särille verteilt werden. Dazu gibt es eigene Diffusoren, welche am Auslauf montiert werden sollen, um eine bessere Verteilung im Boden zu erreichen. "Belem 0.8 MG“ war 2019 mit 12 kg je Hektar zugelassen. Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass bei starkem Befall die Wirkung oft nicht ausreichend war. Für den heurigen Anbau ist das Produkt daher mit 24 kg/ha zugelassen.
Parallel dazu wurde auch das Produkt "Picador 1.6 MG“ zuglassen. Dies enthält ebenfalls den Wirkstoff Cypermethrin allerdings in doppelt so hoher Konzentration. Zugelassen ist das Produkt mit 12 kg/ha und enthält daher genau so viel Wirkstoff wie 24 kg "Belem 0.8 MG“. Allerdings sind 12 kg "Picador 1.6 MG“ billiger als 24 kg "Belem 0.8 MG“, und außerdem erwartet man sich eine etwas längere Dauerwirkung. Das Mittel besitzt auch eine Zulassung gegen Drahtwurm und Erdraupen.
Neu zugelassen wurde das Saatfurchengranulat "Force Evo“ (Wirkstoff: Tefluthrin; auch gegen Drahtwurm zugelassen). Dieser Wirkstoff hat neben der Kontaktwirkung auch eine Dampfwirkung. Zugelassen sind 16 kg/ha, und bei hohem Maiswurzelbohrerbefall sind 20 kg/ha erlaubt. Weiters enthält das Produkt auch Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor sowie Spurenelemente) welche den Mais zu einem besseren Wuchsstart verhelfen sollen. Dieses Produkt wurde letztes Jahr bei Versuchen in der Steiermark eingesetzt und zeigte dort sehr gute Wirkungsgrade.
Mit "Dianem“ werden die Larven des Maiswurzelbohrers durch Nematoden bekämpft. Die Ausbringung erfolgt mit 200 Liter Wasser je Hektar direkt in die Saatfurche. Daher muss die Sämaschine mit speziellen "Injektionsscharen“ ausgestattet werden. Zusätzlich muss ein Behälter mit einem ständig laufenden Rührwerk mitgeführt werden. Aufgrund der Kosten und des Aufwands für den Umbau sollten solche Maschinen überbetrieblich eingesetzt werden. Weiters müssen die Nematoden bis zur Ausbringung ständig gekühlt gelagert werden. Das Produkt darf auch im Bioanbau eingesetzt werden.
Das Produkt "Gran Met-P“ ist derzeit nicht zugelassen, es wird aber erwartet, dass für 2020 eine Notfallzulassung erteilt wird. Die Bekämpfung der Larven erfolgt durch einen Pilz, der für die Ausbringung auf einer Gerste aufgebracht ist. Das Produkt wäre auch für den biologischen Anbau zugelassen. Bisher gibt es keine Praxiserfahrungen.
"Belem 0.8 MG“ (Wirkstoff: Cypermethrin; auch gegen Drahtwurm zugelassen) ist ein Saatfurchengranulat und daher ist für die Ausbringung ein Saatfurchengranulatstreuer am Sägerät notwendig. Da Cypermethrin ein reiner Kontaktwirkstoff ist, muß das Produkt gut in der Särille verteilt werden. Dazu gibt es eigene Diffusoren, welche am Auslauf montiert werden sollen, um eine bessere Verteilung im Boden zu erreichen. "Belem 0.8 MG“ war 2019 mit 12 kg je Hektar zugelassen. Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass bei starkem Befall die Wirkung oft nicht ausreichend war. Für den heurigen Anbau ist das Produkt daher mit 24 kg/ha zugelassen.
Parallel dazu wurde auch das Produkt "Picador 1.6 MG“ zuglassen. Dies enthält ebenfalls den Wirkstoff Cypermethrin allerdings in doppelt so hoher Konzentration. Zugelassen ist das Produkt mit 12 kg/ha und enthält daher genau so viel Wirkstoff wie 24 kg "Belem 0.8 MG“. Allerdings sind 12 kg "Picador 1.6 MG“ billiger als 24 kg "Belem 0.8 MG“, und außerdem erwartet man sich eine etwas längere Dauerwirkung. Das Mittel besitzt auch eine Zulassung gegen Drahtwurm und Erdraupen.
Neu zugelassen wurde das Saatfurchengranulat "Force Evo“ (Wirkstoff: Tefluthrin; auch gegen Drahtwurm zugelassen). Dieser Wirkstoff hat neben der Kontaktwirkung auch eine Dampfwirkung. Zugelassen sind 16 kg/ha, und bei hohem Maiswurzelbohrerbefall sind 20 kg/ha erlaubt. Weiters enthält das Produkt auch Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor sowie Spurenelemente) welche den Mais zu einem besseren Wuchsstart verhelfen sollen. Dieses Produkt wurde letztes Jahr bei Versuchen in der Steiermark eingesetzt und zeigte dort sehr gute Wirkungsgrade.
Mit "Dianem“ werden die Larven des Maiswurzelbohrers durch Nematoden bekämpft. Die Ausbringung erfolgt mit 200 Liter Wasser je Hektar direkt in die Saatfurche. Daher muss die Sämaschine mit speziellen "Injektionsscharen“ ausgestattet werden. Zusätzlich muss ein Behälter mit einem ständig laufenden Rührwerk mitgeführt werden. Aufgrund der Kosten und des Aufwands für den Umbau sollten solche Maschinen überbetrieblich eingesetzt werden. Weiters müssen die Nematoden bis zur Ausbringung ständig gekühlt gelagert werden. Das Produkt darf auch im Bioanbau eingesetzt werden.
Das Produkt "Gran Met-P“ ist derzeit nicht zugelassen, es wird aber erwartet, dass für 2020 eine Notfallzulassung erteilt wird. Die Bekämpfung der Larven erfolgt durch einen Pilz, der für die Ausbringung auf einer Gerste aufgebracht ist. Das Produkt wäre auch für den biologischen Anbau zugelassen. Bisher gibt es keine Praxiserfahrungen.
Sonstige Maßnahmen
Durch den Larvenfraß an den Wurzeln, kommt es zu einer verminderten Nährstoff und Wasseraufnahme, und in weiterer Folge zum sogenannten Gänsehalswuchs. Daher ist es auch sehr wichtig, optimale Wuchsbedingungen für den Mais zu schaffen. Dazu gehört neben einem entsprechenden Saatbeet auch eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Wichtig ist hier vor allem auch die Phosphordüngung, da die jungen Maispflanzen einen hohen Phosphorbedarf haben. Um das Schadensrisiko zu reduzieren ist auch ein zeitgerechter Anbau wichtig, da früher und besser entwickelte Bestände den Larvenfraß an den Wurzeln besser kompensieren können.