Maishofener Verbandsanlage feiert 70er – Teil 3
Mit der laufend steigenden Mitgliederzahl, der Zentralisierung des Herdbuchs und der Ausweitung des Zuchtviehabsatzes stellte sich sehr bald in der kleinen Geschäftsstelle in Zell am See eine prekäre Raumnot ein. So suchte bereits 1939 der Vorsitzende Heinrich Schlosser nach einer entsprechenden Alternative. Dass dabei die Entscheidung auf Maishofen fiel, hatte zwei gut nachvollziehbare Gründe:
- 1.
Ein Landesgesetz bestimmte bereits 1896 Maishofen als Ort für den zentralen Herbststiermarkt. Damit ist Maishofen sehr rasch in Züchterkreisen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
-
2. Die Gemeinde Maishofen bekundete mit der Zusage, ein entsprechendes Grundstück für die Errichtung der Gebäude bereitzustellen, ihr großes Interesse an der Erhaltung des Standortes für den Stiermarkt. Ihrer Zusage folgend, stellte die Gemeinde ein 10.000 m2 großes Grundstück zur Verfügung, das vom Verband 1941 zu einem Preis von 5.000 RM erworben wurde.
Nach den schweren Kriegsjahren und der Wiedererlangung der staatlichen Souveränität Österreichs begann auch für den Rinderzuchtverband eine neue Ära. In dieser schwierigen Zeit übertrug der damalige Kammerpräsident und spätere Landeshauptmann-Stellvertreter Bartlmä Hasenauer, Stoffenbauer in Maishofen, im Juli 1945 den Verbandsvorsitz an Anton Huber, Schitterbauer in Rauris. Ing. Karl Holzmann, der den Verband vorbildlich durch die Kriegsjahre geführt hatte, wurde als Geschäftsführer bestätigt.
Eine der ersten Entscheidungen, die Obmann Huber mit seinem Geschäftsführer zu treffen hatte, war die des Standortes für die neu zu errichtende Verbandsanlage. Obwohl das erforderliche Grundstück de facto bereits 1941 angekauft wurde, sprach sich der Landespferdezuchtverband, der an der Errichtung und späteren Nutzung beteiligt werden sollte, für eine Ansiedlung in der alten Fliegerschule in Zell am See/Bruckberg aus. Dieser Meinung schlossen sich zuerst auch die Beiratsmitglieder aus dem Oberpinzgau an. Erst nach einer Aussprache fiel die Entscheidung für Maishofen.
Die endgültige vertragliche Regelung erfolgte mit dem Kaufvertrag vom 14. September 1950. Bereits 1946 konnten Huber und Holzmann in groben Zügen ihre Vorstellungen über das Bauvorhaben dem Verbandsbeirat darlegen. Die konkrete Planung wurde daraufhin dem Bezirksarchitekten Ing. Reisinger übertragen, der dem Baukomitee am 25. Jänner eine klar ausgearbeitete Skizze mit Verwaltungsgebäude, Stallungen und Versteigerungshalle präsentierte.
1950 Einzug in die neuen Räumlichkeiten
Trotz erheblicher Unsicherheiten im Bezug auf die Finanzierung des für die damalige Zeit äußerst ambitionierten Projektes wurde schon 1949 mit dem ersten Bauabschnitt, dem Verwaltungsgebäude einschließlich Labor für die Milchfettuntersuchungen, begonnen. Dank des raschen Baufortschritts konnte schon im September 1950 der Verband seine neuen Räumlichkeiten in Maishofen beziehen.
Versteigerungshalle und Stall an der Reihe
Anlässlich der Beratungen über den zweiten Bauabschnitt wurde von Obmann Huber angeregt, zusätzlich zu den Stallungen und der Versteigerungshalle die baulichen Erfordernisse für eine Besamungsstation in den Planungen zu berücksichtigen. KAD Dipl.-Ing. Hermann Gfrerer gab aber zu bedenken, dass damit der finanzielle Rahmen gesprengt werden würde, sodass dieses Vorhaben auf Eis gelegt wurde.
Die beteiligten Baufirmen gingen trotz schwieriger Witterungsverhältnisse, wie bereits beim Verwaltungsgebäude, mit vollem Einsatz an die Arbeit, die sie im Herbst 1951 zur Zufriedenheit des Auftraggebers abschließen konnten. Die Sicherstellung der Finanzierung stellte die Verbandsführung so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform im Jahre 1947 vor eine Mammutaufgabe. Große Unterstützung leistete dabei KAD Gfrerer, der dank seiner guten Beziehungen ERP-Mittel (ERP = Europäisches Wiederaufbau-Programm nach dem Zweiten Weltkrieg) für das Bauvorhaben erschließen konnte. Als verlorener Zuschuss wurde ein Betrag von 800.000 ÖS und zusätzlich ein Kredit von 100.000 ÖS in Aussicht gestellt. Über eine von den Funktionären getragene "Bausteine-Sammlung“ und Holzspenden leisteten die Mitglieder selbst einen nicht unerheblichen Beitrag zur Abdeckung der Baukosten. Darüber hinaus beteiligte sich auch der Landespferdezuchtverband an der Finanzierung.
Bei einer Beiratssitzung im November 1952 konnte GF Karl Holzmann einen detaillierten Abschlussbericht vorlegen. Demnach wurden von 1949 bis 1952 insgesamt rund 2.940.000 S in Verwaltungsgebäude, Stallungen für 200 Rinder und Versteigerungshalle investiert. Legt man zur Einschätzung dieser Investitionssumme den Baukostenindex mit Basisjahr 1950 zugrunde, dann entspricht dies, bezogen auf das Jahr 2020, einem Investitionsvolumen von 4.640.000 Euro.
Die beteiligten Baufirmen gingen trotz schwieriger Witterungsverhältnisse, wie bereits beim Verwaltungsgebäude, mit vollem Einsatz an die Arbeit, die sie im Herbst 1951 zur Zufriedenheit des Auftraggebers abschließen konnten. Die Sicherstellung der Finanzierung stellte die Verbandsführung so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform im Jahre 1947 vor eine Mammutaufgabe. Große Unterstützung leistete dabei KAD Gfrerer, der dank seiner guten Beziehungen ERP-Mittel (ERP = Europäisches Wiederaufbau-Programm nach dem Zweiten Weltkrieg) für das Bauvorhaben erschließen konnte. Als verlorener Zuschuss wurde ein Betrag von 800.000 ÖS und zusätzlich ein Kredit von 100.000 ÖS in Aussicht gestellt. Über eine von den Funktionären getragene "Bausteine-Sammlung“ und Holzspenden leisteten die Mitglieder selbst einen nicht unerheblichen Beitrag zur Abdeckung der Baukosten. Darüber hinaus beteiligte sich auch der Landespferdezuchtverband an der Finanzierung.
Bei einer Beiratssitzung im November 1952 konnte GF Karl Holzmann einen detaillierten Abschlussbericht vorlegen. Demnach wurden von 1949 bis 1952 insgesamt rund 2.940.000 S in Verwaltungsgebäude, Stallungen für 200 Rinder und Versteigerungshalle investiert. Legt man zur Einschätzung dieser Investitionssumme den Baukostenindex mit Basisjahr 1950 zugrunde, dann entspricht dies, bezogen auf das Jahr 2020, einem Investitionsvolumen von 4.640.000 Euro.
Feierliche Eröffnung 1951
Am 23. September 1951 konnte die neue Verbandsanlage im Rahmen einer Gauaus-stellung feierlich eröffnet werden. Obmann Ök.-Rat Anton Huber begrüßte neben zahlreichen Ehrengästen aus dem In- und Ausland die Landeshauptleute aus Salzburg und Tirol. LH Dr. Josef Klaus hob in seiner Festansprache die große Bedeutung des Verbandes für die Salzburger Bauern hervor und sprach Obmann Huber, allen Funktionären und Geschäftsführer Holzmann für ihre beispielhafte Aufbauarbeit Dank und Anerkennung aus.
Als äußeres Zeichen dafür pflanzte er im Bereich des Brunnens einen Lindenbaum, dem sich sein Stellvertreter Bartlmä Hasenauer mit einem Ahornbaum anschloss. Noch heute zieren diese beiden Bäume den Innenbereich der Verbandsanlage.
Als äußeres Zeichen dafür pflanzte er im Bereich des Brunnens einen Lindenbaum, dem sich sein Stellvertreter Bartlmä Hasenauer mit einem Ahornbaum anschloss. Noch heute zieren diese beiden Bäume den Innenbereich der Verbandsanlage.