Landwirtschaft muss sich wieder lohnen – Bezirksbauerntag Flachgau und Pongau
Auch die Flachgauer Bäuerinnen und Bauern haben die Wetterkapriolen des Vorjahres zu spüren bekommen. Die großen Schneemengen hinterließen in vielen Wäldern Schäden, das nasskalte Frühjahr verzögerte den ersten Schnitt und die Trockenheit im Sommer hemmte das Wachstum. „Wir sind aber mit einem blauen Auge davon- gekommen“, berichtete BBK-Obmann Hans Frenkenberger beim Flachgauer Bauerntag am Sonntag in Eugendorf. Der Klimawandel macht sich auch im nördlichsten Bezirk Salzburgs bemerkbar. Schädlinge wie die massenhaft auftretenden Engerlinge oder der Schwarzkopfregenwurm sorgen zusätzlich für Probleme. Die Bezirksbauernkammern versuchen die Betriebe bei solchen Ereignissen bestmöglich zu unterstützen. „Diese Ereignisse zeigen uns aber auch, wie wichtig Einrichtungen wie der Kat-Fonds sind, wo es schnelle finanzielle Hilfe für betroffene Betriebe gibt. Ein großer Dank gilt Landesrat Schwaiger, der es immer wieder schafft, Gelder für Hilfsmaßnahmen bereitzustellen“, so Frenkenberger.
Wie viele Projekte jedes Jahr von der Bäuerinnenorganisation betreut werden, schilderte Monika Stöllberger. Von Aktionen in den Schulen, im Lebensmittelhandel bis hin zu fachlichen, Veranstaltungen reicht die große Bandbreite. Doch die Bezirksbäuerin machte klar: „Wir haben teilweise Produktpreise wie vor 30 Jahren. Damit lassen sich die steigenden Kosten in der Landwirtschaft nicht mehr decken. Hier muss sich was ändern.“
„Wir brauchen wieder Perspektiven für unsere bäuerlichen Familienbetriebe“, schilderte LK-Präsident Rupert Quehenberger die Eckpunkte einer gleichnamigen Initiative. „Wir haben in den kommenden Jahren jede Menge Baustellen abzuarbeiten, es geht vor allem um die Wertschätzung für unsere Arbeit.“ Mit zusätzlichen Service- und Beratungseinrichtungen will die Landwirtschaftskammer die Bäuerinnen und Bauern noch besser unterstützen. Die Beratungsstelle Tierzucht ist dazu ein erster Schritt, weitere werden folgen. Quehenberger: „Wir müssen die vielfältigen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern noch besser nach außen transportieren und zeigen, wie Landwirtschaft tatsächlich funktioniert. Wertschätzung ist ein großer Schritt in Richtung mehr Wertschöpfung, und die brauchen wir in allen Bereichen ganz dringend. Landwirtschaft muss sich wieder lohnen, nur dann wird die junge Generation übernehmen wollen.“
„Wir sind politisch derzeit sehr gut aufgestellt, müssen aber aufpassen, dass der Flachgau nicht zwischen den Ackerbauern und den Berggebieten aufgerieben wird“, so Landesrat Sepp Schwaiger. Auch deshalb sei es wichtig, dass man seiner Berufsvertretung den Rücken stärke und zur Wahl gehe. Schwaiger: „Das ist man all den Funktionären vom Ortsbauernobmann und der Ortsbäuerin bis hin zu allen anderen schuldig, die arbeiten für euch.“
Wie viele Projekte jedes Jahr von der Bäuerinnenorganisation betreut werden, schilderte Monika Stöllberger. Von Aktionen in den Schulen, im Lebensmittelhandel bis hin zu fachlichen, Veranstaltungen reicht die große Bandbreite. Doch die Bezirksbäuerin machte klar: „Wir haben teilweise Produktpreise wie vor 30 Jahren. Damit lassen sich die steigenden Kosten in der Landwirtschaft nicht mehr decken. Hier muss sich was ändern.“
„Wir brauchen wieder Perspektiven für unsere bäuerlichen Familienbetriebe“, schilderte LK-Präsident Rupert Quehenberger die Eckpunkte einer gleichnamigen Initiative. „Wir haben in den kommenden Jahren jede Menge Baustellen abzuarbeiten, es geht vor allem um die Wertschätzung für unsere Arbeit.“ Mit zusätzlichen Service- und Beratungseinrichtungen will die Landwirtschaftskammer die Bäuerinnen und Bauern noch besser unterstützen. Die Beratungsstelle Tierzucht ist dazu ein erster Schritt, weitere werden folgen. Quehenberger: „Wir müssen die vielfältigen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern noch besser nach außen transportieren und zeigen, wie Landwirtschaft tatsächlich funktioniert. Wertschätzung ist ein großer Schritt in Richtung mehr Wertschöpfung, und die brauchen wir in allen Bereichen ganz dringend. Landwirtschaft muss sich wieder lohnen, nur dann wird die junge Generation übernehmen wollen.“
„Wir sind politisch derzeit sehr gut aufgestellt, müssen aber aufpassen, dass der Flachgau nicht zwischen den Ackerbauern und den Berggebieten aufgerieben wird“, so Landesrat Sepp Schwaiger. Auch deshalb sei es wichtig, dass man seiner Berufsvertretung den Rücken stärke und zur Wahl gehe. Schwaiger: „Das ist man all den Funktionären vom Ortsbauernobmann und der Ortsbäuerin bis hin zu allen anderen schuldig, die arbeiten für euch.“
„Brauchen dringend Preisanpassungen nach oben“
LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger: Kostensteigerungen verlangen nach mehr Wertschöpfung
Der Gastreferent des diesjährigen Flachgauer Bauerntages hatte eine lange Anreise hinter sich. Für Josef Moosbrugger sind lange Wege allerdings nichts Ungewöhnliches. Seinen Milchviehbetrieb hat er in Dornbirn, sein Büro in der Schauflergasse in Wien. Denn seit 2018 ist er Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich und als solcher bekannt, dass er die Dinge beim Namen nennt. Auch am Sonntag beim Flachgauer Bauerntag sprach er sehr offen über die Herausforderungen, die in naher Zukunft anstehen. Vier Punkte sind es, die ihm besonders wichtig sind und die er auch in die Regierungsverhandlungen eingebracht hat. Ausreichende finanzielle Mittel für die neuen GAP-Programme sind ebenso ein Thema wie das dringend nötige Entlastungspaket in der SV. Ein Zukunftsthema ist aber auch die Praktikabilität in der Landwirtschaft und auch die Frage, wie man mit jenen umgeht, die immer glauben, besser zu wissen, wie man das Land bewirtschaftet. Hier wird es noch viele Diskussionen geben müssen. Der vierte Punkt ist die Wertschöpfung für die Betriebe: „Die Kostensteigerungen lassen sich nicht mehr über die Mehrproduktion decken.“ Die Politik habe zwar keinen direkten Einfluss auf Marktpreise, könne aber Rahmenbedingungen, etwa in der Produktkennzeichnung, festlegen. „Wir können mit den öffentlichen Geldern nicht ausgleichen, was wir am Markt verlieren. Daher braucht es dringend Bewegung in den Märkten mit Preisanpassungen nach oben.“
Der Gastreferent des diesjährigen Flachgauer Bauerntages hatte eine lange Anreise hinter sich. Für Josef Moosbrugger sind lange Wege allerdings nichts Ungewöhnliches. Seinen Milchviehbetrieb hat er in Dornbirn, sein Büro in der Schauflergasse in Wien. Denn seit 2018 ist er Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich und als solcher bekannt, dass er die Dinge beim Namen nennt. Auch am Sonntag beim Flachgauer Bauerntag sprach er sehr offen über die Herausforderungen, die in naher Zukunft anstehen. Vier Punkte sind es, die ihm besonders wichtig sind und die er auch in die Regierungsverhandlungen eingebracht hat. Ausreichende finanzielle Mittel für die neuen GAP-Programme sind ebenso ein Thema wie das dringend nötige Entlastungspaket in der SV. Ein Zukunftsthema ist aber auch die Praktikabilität in der Landwirtschaft und auch die Frage, wie man mit jenen umgeht, die immer glauben, besser zu wissen, wie man das Land bewirtschaftet. Hier wird es noch viele Diskussionen geben müssen. Der vierte Punkt ist die Wertschöpfung für die Betriebe: „Die Kostensteigerungen lassen sich nicht mehr über die Mehrproduktion decken.“ Die Politik habe zwar keinen direkten Einfluss auf Marktpreise, könne aber Rahmenbedingungen, etwa in der Produktkennzeichnung, festlegen. „Wir können mit den öffentlichen Geldern nicht ausgleichen, was wir am Markt verlieren. Daher braucht es dringend Bewegung in den Märkten mit Preisanpassungen nach oben.“
„Evolution anstatt Revolution“ – Bezirksbauerntag Pongau
Die Freude am landwirtschaftlichen Beruf auch für nachkommende Generationen hochhalten
Mit einem Überblick über das vergangene Jahr eröffnete Bezirksbauernkammerobmann Silvester Gfrerer den diesjährigen Kammertag. Silvester Gfrerer erklärte: „Das letzte Jahr war das Jahr der Wetterextreme. Am Beginn des letzten Jahres kamen große Schneemassen. Die Schäden, die durch den Schneedruck entstanden sind, beeinflussen den Holzmarkt immer noch. Dann ließ der Sommer auf sich warten und verschob den Almauftrieb.“ Anfang Juni wurde es endlich warm. Doch die Freude hielt nicht lange an. Die Trockenperiode ließ das Futter und das Wasser knapp werden. Auf manchen Almen wurde sogar über Notabtriebe nachgedacht. Neben den schwierigen Wetterbedingungen wütete der Wolf auf den Almen. Im gesamten Sommer gab es 35 gerissene Schafe und rund 40 vermisste, drei gerissene und zwei unauffindbare Rinder. „Die Almwirtschaft ist dem Wolf ausgeliefert, da es derzeit keine praxistauglichen Lösungen für das Wolfsproblem gibt. Herdenschutzmaßnahmen sind auf unseren Almen schwer bis gar nicht umsetzbar und die betroffenen Bauern sind mit der derzeitigen Situation unzufrieden“, so der Bezirksbauernkammerobmann weiter.
Der Spätsommer verlief positiv und einiges an Futtereinbußen konnte gutgemacht werden. Die Weidesaison war ebenso zufriedenstellend, da viel Herbstweide zur Verfügung stand. Die landwirtschaftliche EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer hielt das Festreferat: „Wir brauchen faire Preise für harte Arbeit, damit es in 50 bis 100 Jahren immer noch Landwirtschaft gibt. Nachkommende Generationen sollten immer noch Freude an diesem Beruf haben. Regional und saisonal einkaufen ist der einfachste Klimaschutz.“
Der Konsument stellt immer höhere Anforderungen an die Landwirtschaft. „Ich möchte eine Evolution und keine Revolution. Ein wichtiger Schritt ist es, regionale Qualität aufzuzeigen, unsere Bäuerinnen und Bauern für den Konsumenten sichtbar zu machen und somit die Wertschöpfung in Salzburg zu steigern“, so LK-Präsident Rupert Quehenberger.
Der Spätsommer verlief positiv und einiges an Futtereinbußen konnte gutgemacht werden. Die Weidesaison war ebenso zufriedenstellend, da viel Herbstweide zur Verfügung stand. Die landwirtschaftliche EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer hielt das Festreferat: „Wir brauchen faire Preise für harte Arbeit, damit es in 50 bis 100 Jahren immer noch Landwirtschaft gibt. Nachkommende Generationen sollten immer noch Freude an diesem Beruf haben. Regional und saisonal einkaufen ist der einfachste Klimaschutz.“
Der Konsument stellt immer höhere Anforderungen an die Landwirtschaft. „Ich möchte eine Evolution und keine Revolution. Ein wichtiger Schritt ist es, regionale Qualität aufzuzeigen, unsere Bäuerinnen und Bauern für den Konsumenten sichtbar zu machen und somit die Wertschöpfung in Salzburg zu steigern“, so LK-Präsident Rupert Quehenberger.