Kunstvolles Gemüse auf dem Teller
Romanesco ist nicht nur gesund, sondern auch ein echter Hingucker auf dem Teller –
dank seiner besonderen Blütenbildung. Die Saison des grünen Blütengemüses reicht von Mai bis November. Wegen der charakteristischen Form seiner Knospen wird Romanesco auch Türmchenkohl oder Minarettkohl genannt. Er ist eine Variante des Karfiols, unterscheidet sich von diesem jedoch in der Blütenbildung: Während Karfiol Blütenanlagen entwickelt, bilden sich beim Romanesco Blütensprossenanlagen. Bei Romanesco verwandeln sich die Knospen nicht zu vollständigen Blüten, sondern zu Sprossachsen, die wiederum neue Knospen tragen – ein Vorgang, der sich mehrfach wiederholt. So entstehen die typischen pyramidenartigen Röschen, die sich in ihrer Form immer gleich sind. Diese faszinierende Selbstähnlichkeit wird als Fraktalstruktur bezeichnet.
Gesund und vielseitig
Auch in puncto Gesundheit kann Romanesco begeistern: Das Gemüse ist reich an Vitamin C und Betakarotin, wobei der Vitamin-C-Gehalt sogar höher ist als beim Karfiol. Zusätzlich enthält Romanesco sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die antioxidativ wirken, und Glucosinolate. Letztere sorgen nicht nur für den leicht scharfen und bitteren Geschmack, sondern können auch antibakteriell wirken.
In der Küche lässt sich Romanesco wie andere Kohlsorten vielseitig verwenden. Je länger das Gemüse gekocht wird, desto intensiver entwickelt sich das typische Kohlaroma. Junge Röschen schmecken auch roh sehr gut. Kohl wird seit Jahrtausenden kultiviert und hat über die Zeit eine große Vielfalt hervorgebracht. Neben Klassikern wie Weißkraut, Blaukraut, Kohl und Kohlrabi haben auch Karfiol, Kohlsprossen und der südländische Broccoli in unseren Küchen Tradition.
Doch immer mehr neue Kohlsorten aus aller Welt erobern unsere Teller: Romanesco aus südlichen Ländern, Cima di Rapa (Stängelkohl) oder asiatische Sorten wie Chinakohl und Pak-Choi erweitern die kulinarische Vielfalt und zeigen, wie abwechslungsreich das Kohlgemüse sein kann.