Knollederbauer aus Obertrum: Die Vielfalt ist uns ein Anliegen
In puncto Vielfalt sollen auch die 65 kürzlich gesetzten Obstbäume ihren Beitrag leisten. „Grundvoraussetzung für die Anlage der Streuobstwiese war, dass wir diese beweiden können. Daher haben wir ausschließlich hochstämmige Tafelobstbäume gepflanzt. Dank dem Baumschutz nach dem Vorbild des ‚Normannischen Korsetts‘ funktioniert die Beweidung einwandfrei“, schildert die Familie, die die Streuobstflächen für ihre Jungtiere nutzt. Auch beim Milchvieh setzt man auf eine extensive Fütterung und zunehmend auf Original-Pinzgauer-Tiere. „Uns gefällt die Rasse nicht nur optisch, sondern sie überzeugt ebenso mit ihrer Robustheit und Klauengesundheit. Bei unserem Leistungsbereich können die Original Pinzgauer außerdem mit der Milchmenge unserer Flecken mithalten“, so die Obertrumer.
Bei der Abkalbung steht den Tieren trotz Kombinationshaltung eine Abkalbebox zur Verfügung. Kuh und Kalb bleiben sieben Tage zusammen. Anschließend gewöhnt man Verkaufskälber an den Tränkeeimer. Kälber, die für die Zucht oder die Mast am Betrieb bleiben, werden hingegen muttergebunden aufgezogen. Das heißt, die Kälber saugen morgens und abends bei der Kuh.
„Wir vermarkten Milchkälber sowie Ochsen an Privathaushalte und an die Gastronomie“, so Katharina und Robert, denen besonders eine stressfreie Schlachtung wichtig ist. Beim Knolleder sind zudem Bio-Wurst ohne Nitrit aus dem Fleisch von hofeigenen Schlachtkühen und fermentiertes Gemüse aus dem eigenen Garten erhältlich. „Wo sich unser Betrieb zukünftig noch hinentwickeln wird, steht noch offen. Rinder werden am Betrieb bleiben, in welcher Form auch immer“, sieht der Vier-Generationen-Betrieb ideenreich in die Zukunft.
Betriebsspiegel
Betrieb: 24 ha Grünland (davon 8 ha Weide, 1,5 ha Streuobstwiese, 1 ha Naturschutzfläche); 1 ha Acker; 10 ha Wald; 24 Milchkühe, 20 Stück Nachzucht, 2 Blobe-Ziegen, 1 Mangaliza-Zuchtsau, Blaue-Wiener-Hasenzucht, Bio-Naturland-Betrieb