Jetzt ist Zeit, Geschichte aufzuarbeiten
„Wer aus der Geschichte nicht lernt, der ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Gerade in diesen politisch unsicheren Zeiten sollte man die Geschichte des eigenen Landes und der Gemeinde besser kennen, um sie verstehen zu können.
In Salzburg wird in verschiedenen Orten die Zeitgeschichte des vergangenen Jahrhunderts nachhaltig aufgearbeitet.
In Salzburg wird in verschiedenen Orten die Zeitgeschichte des vergangenen Jahrhunderts nachhaltig aufgearbeitet.
Historischer Verein erforscht Stadtgeschichte von Oberndorf
In Oberndorf hat sich der „Historische Verein“ gegründet, dem Ing. Peter Wimmer vorsteht. Er hat es sich mit seinem Team zum Ziel gemacht, sich das Stadtarchiv der Stadtgemeinde vorzunehmen und akribisch aufzuarbeiten und auch neu zu ordnen. Vieles ist bereits passiert. Die Fotos und Dokumente sind in der „Topothek“ größtenteils aufgearbeitet und finden sich dort abrufbereit.
Obmann Peter Wimmer: „Fast jeder in Oberndorf bewahrt Fotos, Dokumente, Filme, Videos oder Gegenstände auf und vieles davon ist wertvolles historisches Material und Grundlage für die Beschäftigung mit der Geschichte unseres Heimatortes bzw. für deren Erforschung. Das alles sollte für kommende Generationen unbedingt erhalten bleiben.“
Obmann Peter Wimmer: „Fast jeder in Oberndorf bewahrt Fotos, Dokumente, Filme, Videos oder Gegenstände auf und vieles davon ist wertvolles historisches Material und Grundlage für die Beschäftigung mit der Geschichte unseres Heimatortes bzw. für deren Erforschung. Das alles sollte für kommende Generationen unbedingt erhalten bleiben.“
Online-Foto-Album
Alle diese Schätze sollen in einer „Topothek“ online veröffentlicht werden. In diesem Online-Album ist für jeden bei sich zuhause auf dem Bildschirm dieses gesammelte Material zur interessanten Geschichte, insbesondere der Ortsentwicklung und Bauten, des Vereinswesens, von Betrieben und der Wirtschaftsentwicklung, von Persönlichkeiten und Künstlern und vieles mehr wie, wenn gewünscht, auch aus den Familien, öffentlich zugänglich.
Nun soll aber auch die Ortsgeschichte des damals an der NS-Grenze gelegenen Ortes von 1934 bis 1938 und die Zeit der NS-Diktatur aufgearbeitet werden.
Freischaltung und Einführung am 21. März
Damit jedermann in diese Sammlung einsteigen kann, hält der Historische Verein am Freitag, 21. März 2025 mit Beginn um 19.30 Uhr in der Aula der Mittelschule Oberndorf eine öffentliche Freischaltung ab, in der auch eine Einführung gegeben wird und ein „Rundgang“ durch die Online-Sammlung erfolgt. Es können auch Fragen gestellt werden. Es soll ein Online-Foto-Album der Stadt zusammengetragen werden.
Forschungsprojekt in St. Gilgen beschäftigt sich mit NS-Zeit
In St. Gilgen hat der Museumsverein unter Obmann Augustin Kloiber ein Forschungsprojekt, das sich mit der Zeit des Nationalsozialismus, den Strukturen, den Tätern und Opfern beschäftigt, abgeschlossen, das von der Universitätsprofessorin Helga Embacher wissenschaftlich begleitet wurde. Ziel des Projektes war es, die Archivbestände der Gemeinde St. Gilgen, die zur NS-Zeit vorliegen, aufzuarbeiten. Abschließend sollen sämtliche Ergebnisse in einer Publikation zusammengefasst werden.
Auf Initiative des Museumsvereins St. Gilgen und in Zusammenarbeit mit dem Archiv für Ortsgeschichte St. Gilgen wurden die Rahmenbedingungen des Forschungsprojektes definiert. Die Finanzierung der Auftragsarbeit ist durch die Förderungen des Landes Salzburg, der Gemeinde St. Gilgen und des örtlichen Museumsvereins gedeckt. Die Durchführung der wissenschaftlichen Arbeit übernahm die Universität Salzburg, Fachbereich Geschichte.
Auf Initiative des Museumsvereins St. Gilgen und in Zusammenarbeit mit dem Archiv für Ortsgeschichte St. Gilgen wurden die Rahmenbedingungen des Forschungsprojektes definiert. Die Finanzierung der Auftragsarbeit ist durch die Förderungen des Landes Salzburg, der Gemeinde St. Gilgen und des örtlichen Museumsvereins gedeckt. Die Durchführung der wissenschaftlichen Arbeit übernahm die Universität Salzburg, Fachbereich Geschichte.
Unterschiedliche Täter- und Opferperspektiven betrachtet
Anhand von Primär- und Sekundärquellen wurde die unaufgearbeitete Geschichte der Gemeinde St. Gilgen in den Jahren zwischen 1933 und 1945 analysiert. Ausgehend von der Phase des Austrofaschismus – mit Bezug auf die sogenannte „St. Gilgener Hochzeit“ – wurden nationalsozialistische Systemwechsel ab März 1938 aufgezeigt.
Als erstrebenswert erschien es vor allem, unterschiedliche Täter- und Opferperspektiven zu betrachten. Hinsichtlich dessen galt es zu untersuchen, welche Strukturveränderungen in der Gemeindepolitik, der Exekutive und beispielsweise auch im örtlichen Vereins- und Klubwesen zu vernehmen waren und wie diese unter dem NS-Regime umgesetzt wurden.
Als erstrebenswert erschien es vor allem, unterschiedliche Täter- und Opferperspektiven zu betrachten. Hinsichtlich dessen galt es zu untersuchen, welche Strukturveränderungen in der Gemeindepolitik, der Exekutive und beispielsweise auch im örtlichen Vereins- und Klubwesen zu vernehmen waren und wie diese unter dem NS-Regime umgesetzt wurden.
Lebensgeschichtliche Zeugnisse als Quellen
Einen besonders wichtigen Stellenwert in der Aufarbeitung dieser Phase stellen lebensgeschichtliche Zeugnisse dar. Als Quellen dienen hier vor allem Tagebucheinträge, Briefwechsel, Memoiren, Bilddokumente und Ähnliches. Diese Einzelschicksale sollen als Ausgangspunkte der Aufarbeitung der Gemeindegeschichte dienen; einzelne Erinnerungen werden in einen vorher ausgearbeiteten historischen Rahmen bzw. Kontext gestellt.