Investitionen in Heutrocknung lohnen sich immer

Die heurige Saison im Grünland hat schon wieder deutlich früher gestartet als im langjährigen Durchschnitt. Während man über die Ursachen und deren langfristige Auswirkungen streiten kann, bedeutet das in der Praxis, dass die Mähzeitpunkte im Frühjahr und im Herbst an die neuen Bedingungen angepasst werden müssen.
Das ist von vorneherein noch kein Nachteil, bedeutet dies ja oft, dass ein zusätzlicher Schnitt gemacht werden kann. Je nachdem, wie sich die Niederschläge im Sommer entwickeln, kann aber auch mal ein Schnitt wegen Trockenheit ausfallen. Pflanzenbestand und Düngung müssen natürlich angepasst an den Standort mit den Veränderungen mithalten können. Die frühen und späten Mähtermine stellen die Heuernte vor besonders große Herausforderungen, da weniger Sonnenstunden, flacher Sonnenstand, niedrigere Temperaturen und Tau das Futter weniger gut trocknen lassen. Gleichzeitig scheint es so, dass die Schönwetterphasen weniger lange und weniger stabil sind, als das früher der Fall war.
Heutrocknung unter Dach wesentlich
Nach den herausfordernden Bedingungen am Feld ist bei der Heuernte die Trocknung unter Dach wesentlich für den weiteren Erfolg der Futterkonservierung. Kaltbelüftung und Dachabsaugung zeigen am Beginn und Ende der Saison deutlich ihre Schwächen. Aber auch die Warmbelüftung mit Heizung oder Luftentfeuchter kommt schnell an ihre Grenzen, wenn junges Futter sehr feucht in die Anlage kommt. Die Bodentrocknung kann von solchen Erntebedingungen nur träumen, hier muss sehr lange gewartet werden, bis der erste Schnitt eingefahren werden kann. Für 2024 und 2025 waren das in den Gunstlagen extrem verlustreiche Bedingungen. Dass die Abstände von Bodentrocknung und Belüftungsheu groß sind, ist schon lange bekannt. Unter schwierigen Bedingungen ergeben sich aber auch bei Belüftungsheu Chancen und Risiken, was die unten abgebildete Auswertung der Arbeitskreisbetriebe in Salzburg zeigt.
Die heurige Saison startete ganz ähnlich, jedoch waren die Schönwetterfenster etwas stabiler. Ohne Trocknungstechnik war auch das nicht zu schaffen. Ein Ausgleich der fehlenden Nährstoffe mittels Kraftfutter kann aus wirtschaftlicher Sicht nicht empfohlen werden. Das Grundfutter bleibt das wichtigste und günstigste Futter. Wer die Verluste im Griff hat, muss nur so wenige Flächen wie nötig bewirtschaften. Das schlägt sich in den Kosten und der Arbeitszeit sehr positiv nieder.

Warmbelüftung für bessere Milchleistung
Es ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen Milchproduktion je Kuh und Jahr und dem verwendeten Trocknungssystem erkennbar. Während bei niedrigeren Milchleistungen die Bodentrocknung dominant ist, überwiegt bei höheren Milchleistungen die Trocknungsart Warmbelüftung deutlich. Kein Wunder, denn moderne Heutrocknungssysteme schaffen es die Verluste zu minimieren. Die schwerwiegendsten Positionen in Sachen Nährstoffverluste sind Schnittzeitpunkt, Bröckelverluste und Lagerverluste. Ohne Trocknungstechnik müssen viele Faktoren bei der Heuernte dem Zufall überlassen werden.
Viele Betriebe haben erkannt, dass eine schlagkräftige Trocknungstechnik - trotz der hohen Anschaffungskosten - sinnvoll ist. Wer in Zukunft als Heubetrieb weiter bestehen möchte, wird um eine moderne Heutrocknungsanlage nicht herumkommen. Das gilt besonders in den Gunstlagen, aber auch im Berggebiet, da dort stabile Wetterlagen über mehrere Tage noch seltener sind.