Hohe Baukosten und Auflagen machen Stallbau fast unmöglich
Trotz Umbau wurde nichts aus Bio-Plänen
Magdalena und Alfred Schinwald bewirtschaften hier ihren Milchviehbetrieb mit 16 Kühen und eigener Nachzucht. Sie hatten das "Glück", ihren Stallumbau 2020 und damit noch vor der Teuerungswelle der vergangenen Jahre gemacht zu haben. Eine Aussiedelung aus der beengten Lage rechnete sich beim Schusterbauern allerdings schon damals finanziell nicht. Ohne Förderung und mit viel Eigenleistung wurde der Stall modernisiert und "biotauglich" gemacht. In Summe wurde es eine gelungene Umbaulösung, die den Tieren viel Komfort bietet. Die verschärften Weiderichtlinien haben einen Bio-Umstieg dennoch unmöglich gemacht. Ein Weidegang ist durch die Lage mitten im Dorf undenkbar. Quehenberger: "Steigende Auflagen, hohe Kosten und sinkende Erlöse - das ist eine Mischung, die derzeit für viele Betriebe existenzbedrohende Formen annimmt. Wenn wir unsere bäuerlichen Familienbetriebe erhalten wollen, dann muss sich die Gesamtsituation nachhaltig verbessern", ist er überzeugt.
Durch die Direktvermarktung, die Magdalena betreibt, und die Klauenpflege, die Alfred als Dienstleister anbietet, hat der Betrieb mehrere Standbeine. "Nicht jeder Betrieb hat solche Optionen und es kann nicht Sinn und Zweck sein, dass teuere Stallbauten nur mehr dann möglich sind, wenn sie über den Nebenerwerb querfinanziert werden", so Quehenberger. "Hier gibt es auch eine Verpflichtung des Lebensmittelhandels und unserer Gesellschaft, die ständige Verschärfungen beim Tierwohl fordert - gleichzeitig sinken aber die Erlöse für die Tierhalter. Das ist eine toxische Mischung für unsere bäuerlichen Familienbetriebe."