Hausrenovierer als Beruf gewählt: Jägerbauer in Tittmoning

Ursprünglich hat Sebastian Pfaffinger, gelernter Heizungstechniker, sein Leben anders geplant. Ziel war es schon immer, den kleinen Betrieb in Grassach bei Tittmoning weiterzuführen. Er wurde sogar mit der Obstproduktion ausgebaut. In den vergangenen Jahren wurde es aus verschiedenen Gründen schwieriger. „Aber eines bleibt: die Liebe zu meinem alten Bauernhaus, das im Stile eines Flachgauer Hofes noch in jener Zeit errichtet wurde, als wir zum Fürsterzbistum Salzburg gehörten“, so Pfaffinger. Die alte Bausubstanz stammt sogar aus dem Jahre 1693, weiß man aus einer urkundlichen Erwähnung.

Der Bauer hat sein „Museum“ selbst renoviert, handgeschlagenen Ziegel für Ziegel, erneuerten Holzbalken für Holzbalken. Im selben Jahr, als der Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Thun den Barockmeister Johann Bernhard Fischer von Erlach 1693 beauftragte, die Bögen in der Salzburger Felsenreitschule zu gestalten, wurde das Bauernhaus des Jägerbauer in Tittmoning, damals noch salzburgisch, gebaut. Es handelt sich im Wohnteil um einen zweigeschoßigen Blockbau mit Halbwalmdach und Hochlaube, bezeichnet mit dem Jahr 1693. Das Haus ist denkmalgeschützt. „Das verpflichtet natürlich und wir sind stolz auf unsere bäuerliche Tradition, auch wenn wir sie betrieblich nur mehr zum kleinen Teil als Nebenerwerbsbetrieb leben können“, sagt Sebastian Pfaffinger, der Heizungstechniker ist und sich in seiner Jugend das landwirtschaftliche Wissen angeeignet hatte. Bis zum Jahre 1999 hatte man als Nebenerwerb von jeher noch sieben Milchkühe, drei Kälber, drei Schweine sowie Hühner und anderes Geflügel aller Art. Der Betrieb ist seit 1989 Biobetrieb. 

Familie: Sebastian Pfaffinger (67), Heizungstechniker, Bauer; Monika (66), gelernte Technische Zeichnerin; Veronika (35), Lehrerin an Schnitzerschule; Karola (31), Filmstudentin

Betrieb: Fläche: 8 ha, davon
2 ha Wald, 6 ha Grünland (verpachtet); Obstbaubetrieb mit 75 Hochstammsorten (Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen, Mostbirnen)