Milchwirtschaft auf der Alm hat hohen Stellenwert in Salzburg. Herausforderungen werden mehr.
Den vierten Almsommer bewirtschaftet Familie Hartl die gepachtete Riedlalm in Bad Hofgastein mit Milchwirtschaft, Käseverarbeitung und einem hochwertigen Ausschank. © Christine Mooslechner
Am Fuße des Draugsteins liegen die beiden Draugstein-almen. Sie zählen zu den wenigen Almen in Salzburg, die nur mit einer Materialseilbahn und ohne Fahrweg erschlossen sind. Die Milchverarbeitung auf der Schrambachhütte, rechts im Bild, liegt Lisi Aichhorn besonders am Herzen, genauso die Weiterbildung in diesem Bereich. Erst kürzlich bauten Klemens und Lisi die Räumlichkeiten dafür aus. © Christine Mooslechner
Auf der Eggeralm in Maria Alm verbringt eine top Milchkuhherde ihren Almsommer. Familie Fersterer ist in Züchterkreisen bekannt für ihre Fleckviehherde. Gerade die Körperkondition, Langlebigkeit, Fruchtbarkeit und eine flache Laktationskurve sind wichtige Zuchtziele, die ein Almsommer wesentlich unterstützt. Bekannt für ihre herzliche Gastfreundschaft, begrüßten Alois und Kathi Fersterer den 26. Almsommer ihre Wandergäste. © Christine Mooslechner
Die Niggeialm in Ramingstein ist ein besonderer Kraftplatz. Cilli und Helmut bewirtschaften das Herzstück ihres Hofes mit Milchwirtschaft und -verarbeitung. © Christine Mooslechner
Die Möslhütte im Prebertal auf 1.600 Metern wird noch traditionell bewirtschaftet. Höchsten Stellenwert haben für Lisi die hofeigenen Produkte, die für sie ein Aushängeschild sind. © Christine Mooslechner
Bodenständige Almwirtschaft erlebt man auf der Veitenalm im Krimmler Achental. Martin Lerch will eine zeitgemäße Alm, dazu gehören auch Erleichterungen. © Christine Mooslechner
"Die Almwirtschaft muss sich gut für die Zukunft rüsten", so Sepp und Ingrid von der Zillhütte in Bad Vigaun. © Christine Mooslechner
Auf der Gschwendthofhütte in Untertauern dürfen die Milchwirtschaft und die Käseverarbeitung nicht fehlen. Sohn Peter und Christine Kirchner sehen mit den Milchkühen und den eigenen Produkten erst das echte Almleben und Almgefühl. © Christine Mooslechner
Mit dem neuen Almgebäude wurde auf der Gruberalm in Unken die Milchwirtschaft wiederbelebt und ein zeitgemäßes Wirtschaften ermöglicht. © Christine Mooslechner
Der rapide Wettersturz und der Wintereinbruch auf den Almen sorgten dieses Jahr für ein abruptes Ende des Almsommers. Generall blicken die Almbauern aber auf einen sehr guten Sommer zurück. Bei den Almreportagen klag auch durch, dass sich die Besucherzahl auf den Almen wieder normalisiert hat, das empfinden viele Almleute als durchaus positiv. Jede Almregion, jede einzelne Alm und deren Bewirtschafter haben eine unterschiedliche Geschichte, müssen sich unterschiedlichen Herausforderungen stellen, haben unterschiedliche Bewirtschaftungskonzepte und auch unterschiedliche Zukunftsperspektiven.
Eines verbindet sie alle: Sie sind ein Kulturgut und das Aushängeschild für Salzburg. Die Selbstverständlichkeit, dass Bauern und Bäuerinnen diesen alpinen Raum gemeinsam mit ihren Tieren so attraktiv machen, ist allerdings nicht gegeben. Zusehends werden Almbauern mit Themen konfrontiert, die mit einem gesunden Menschenverstand und einer Angemessenheit wenig zu tun haben. Das wirft automatisch die Frage auf, was sich die Menschheit in Zukunft vom ländlichen Raum erwartet und wie der Blick der Gesamtgesellschaft auf die Almen ist. Sie dienen als Versinnbildlichung von Idylle und einer „heilen Welt“. Sie werden von diversen Unternehmen als Werbekulisse und als schlagkräftiges Verkaufsargument herangezogen. Und sie fungieren im Rahmen von Tourismus als viel genutzte Erholungslandschaften. In Zukunft wird es wichtiger sein denn je, für die Landwirtschaft selbst die Stimme zu erheben.