Gemetzel Dreißigjährigen Krieges erspart
Wer als Eisschütze oder als Gast einer größeren Veranstaltung in Kirchanschöring im einst salzburgischen Rupertiwinkel die Lodron-Halle betritt, dem fällt ein Schild auf, auf dem der Name Lodron mit Kirchanschöring in Verbindung gebracht wird. Das Bauwerk ist nach der Familie des aus dem Trentino stammenden Geschlechtes der Grafen Lodron benannt, dessen bekanntester Vertreter der Salzburger Fürsterzbischof Paris Graf Lodron war. Er regierte von 1619 bis 1653. Die Familie besaß von 1631 bis 1835 das Schloss Lampoding, das 1853 abgebrochen wurde.
Paris Lodron versorgte Verwandte mit Besitzungen
Der Fürsterzbischof war nicht nur auf das Wohl seiner Untertanen bedacht, sondern auch auf das seiner großen Familie. So versorgte er Geschwister und Schwäger mit Besitzungen in der Stadt Salzburg. Seinem Bruder Christoph Graf Lodron, dem Ehemann der Käuferin, schenkte er Güter wie die Hofmark Steinbrünning in der heutigen Gemeinde Saaldorf-Surheim. Mit dem Datum 8. Juni 1632 ist belegt, dass er Catharina Gräfin Lodron und ihrem Mann den Lampodinger Besitz zur Dotierung der Primogenitur, was das Recht der Vererbung an den Erstgeborenen nach sich zog, vermachte und er erwarb weitere Güter, sodass hier die „Hofmarkgerechtigkeit“ eintrat, also die Gerichtsbarkeit über die Untertanen. Es wurde 1638 der Lampodinger Herrschaft vom Fürsterzbischof die Jagd- und Fischgerechtigkeit am Waginger See verliehen.
Bauern und Bergknappen bedrohten Erzbischof
Dieser Sitz im späteren Rupertiwinkel war der Familie Paris Lodron offenbar deshalb wichtig, weil er von der Residenzstadt Salzburg aus leicht erreichbar war. Im Jahrhundert zuvor gab es immer wieder Aufstände der Bergknappen vom Halleiner Dürrnberg und vor allem der Bauern aus den Gebirgsgauen, die auch den auf die Festung geflüchteten damaligen Fürsterzbischof bedrohten und mit ihm seine Familienmitglieder. Es ist belegt, dass die Familienmitglieder und der Regent selbst eher selten in Lampoding anwesend waren, sondern es verwalten ließen.
Erzbistum blieb von Dreißigjährigem Krieg verschont
Die Liste der Errungenschaften Salzburgs unter Paris Lodron ist eine lange. Vor allem gelang es ihm durch geschickte Diplomatie und Ausgleichszahlungen, das Erzbistum Salzburg aus dem Dreißigjährigem Krieg herauszuhalten. Er baute Salzburg zur Festung aus und gründete bereits 1622 eine Universität, die allerdings während der Besitznahme in den Napoleonischen Kriegen von den Bayern wieder zum Gymnasium herabgewürdigt wurde.
Während in Europa von 1618 bis 1648 vier Kriege wüteten, blieb das Fürstentum Salzburg, zu dem auch bis 1816 der Rupertiwinkel gehörte, verschont. Die Kämpfe erreichten mit den letzten Ausläufern auch das bayerische Gebiet und kamen sogar bis Mühldorf am Inn, das damals eine Enklave Salzburgs und somit Teil des Fürstentums war.
Während in Europa von 1618 bis 1648 vier Kriege wüteten, blieb das Fürstentum Salzburg, zu dem auch bis 1816 der Rupertiwinkel gehörte, verschont. Die Kämpfe erreichten mit den letzten Ausläufern auch das bayerische Gebiet und kamen sogar bis Mühldorf am Inn, das damals eine Enklave Salzburgs und somit Teil des Fürstentums war.
Schatzsuche auf Schloss Lampoding
Später ging der Wolkersdorfer Bauernsohn Georg Kerbl, verheiratet mit der Witwe Kerner, als „junger Trunkenbold allbekannter Mann“ beschrieben, mit Akribie der Sage nach, dass im alten Schloss Lampoding seiner Frau ein großer Schatz vergraben sein sollte. Er begann bald mit dem Abriss des Gebäudes, verkaufte Fenster und Türen, riss Mauern nieder, verkaufte diese als Baumaterial und zerstörte so das alte Schloss, das eine wechselhafte Geschichte hatte. Überliefert ist, dass kein vergraben geglaubter Schatz gefunden wurde. Man schrieb das Jahr 1853, als im Steuerkataster unter Haus Lampoding Nr. 1 nur mehr ein Schlossrest und eine Schlossruine verzeichnet wurden.