Franz Xaver Gruber heiratete Witwe seines Vorgängers
Wenn man vielfach von der „guten alten Zeit“ spricht, so geschieht dies in der historischen Verklärung eines beschönigenden Rückblicks. Kopfschütteln verursachen heute nur Vorschriften, insbesondere bei den Lehrern. So war es Lehrerinnen lange Zeit verboten zu heiraten. Der Ausdruck vom „Fräulein Lehrerin“ geht auf diesen Umstand zurück.
Lehrer waren schlecht bezahlt
Lehrer waren zu früheren Zeiten äußerst schlecht bezahlt, ja sie mussten oft ihr Gehalt von den Eltern eintreiben, die ihnen Schulgeld zu leisten hatten. Das war besonders in der vormechanisierten Arbeitswelt bei den Bauern schwierig. Einerseits hatten die Kinder von klein auf am Hof mitzuhelfen, andererseits gingen diese Arbeitskräfte am Hof durch den Schulunterricht verloren und zahlen musste man auch noch.
Einer, der diese Nöte am eigenen Leib zu spüren bekam, war der Komponist des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, Conrad Franz Xaver Gruber, der eine Anstellung als Lehrer an der kleinen Schule von Arnsdorf suchte. Es gab aber die Gelegenheit, durch den Organistendienst eine weitere kleine Verdienstmöglichkeit in Anspruch zu nehmen. Die sonst übliche weitere Unterstützung, die Wohnung im Schulhaus beziehen zu können, gab es nicht, da dort die Witwe seines Vorgängers mit ihren zwei Kindern wohnte.
Einer, der diese Nöte am eigenen Leib zu spüren bekam, war der Komponist des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, Conrad Franz Xaver Gruber, der eine Anstellung als Lehrer an der kleinen Schule von Arnsdorf suchte. Es gab aber die Gelegenheit, durch den Organistendienst eine weitere kleine Verdienstmöglichkeit in Anspruch zu nehmen. Die sonst übliche weitere Unterstützung, die Wohnung im Schulhaus beziehen zu können, gab es nicht, da dort die Witwe seines Vorgängers mit ihren zwei Kindern wohnte.
Trotz "Notlösung" eine gute Ehe
Man fand aber eine praktikable Lösung. Die Halleiner Historikerin Anna Holzner beschreibt die damaligen Verhältnisse in der Ausgabe der „Stille-Nacht-Blätter“ wie folgt (Auszug):
„Die Auswahl an geistigen Berufen war für seine Möglichkeiten nicht sehr groß. Am 6. Juli 1807 heirateten der 20-jährige Gruber und die 33-jährige Witwe Elisabeth Fischinger. Bei der Hochzeit war die Mutter von Elisabeth noch am Leben. Die Ernennung Grubers zum Lehrer in Arnsdorf erfolgte in einem Brief, datiert mit 12. November 1807. Hier wohnte Xaver Gruber, wie er sich damals nannte, zusammen mit Elisabeth Fischinger und den beiden Kindern Anton und Elisabeth. Seine Frau nannte er liebevoll Liese.
Trotz der nicht sehr schmeichelhaften Beschreibung der Frau und der pessimistischen Annahme des Abtes: ,... Es ist eben darum gar nicht zu hoffen ein Subjekt aufzufinden das, zum Vorausgesetzt nur von mittelmäßiger Erziehung und auch nur mit ganz gemeinen Fähigkeiten und Kenntnißen in der Normalschulleramt versehen, sich entschliessen wird die Wittwe zu ehelichen, und den Mesner: und Schuldienst zu versehen, und sollte es eines geben, so ist zu besorgen, daß, weil die Wahl von beiden Seiten beschrenkt ist, Mißhelligkeit unter den Gatten entstehe, die bey einem Kirchendiener sehr unrühmlich, und unerbaulich lassen werden‘ – scheint in der Ehe ein gutes Einvernehmen geherrscht zu haben.
Zwei Jahre nach der Hochzeit stellte sich Tochter Maria Theresia ein, starb aber 1813. Die nächste Tochter erhielt 1815 wieder diesen Namen und starb schon nach einigen Monaten. Die beiden Stiefkinder entwickelten sich gut. Tochter Elisabeth, ,Liesett‘, wie sie auch gerufen wurde, kam in den Pfarrhof, um kochen zu lernen, und Sohn Anton besuchte 1819/1820 das Lehrerseminar in Salzburg.“
„Die Auswahl an geistigen Berufen war für seine Möglichkeiten nicht sehr groß. Am 6. Juli 1807 heirateten der 20-jährige Gruber und die 33-jährige Witwe Elisabeth Fischinger. Bei der Hochzeit war die Mutter von Elisabeth noch am Leben. Die Ernennung Grubers zum Lehrer in Arnsdorf erfolgte in einem Brief, datiert mit 12. November 1807. Hier wohnte Xaver Gruber, wie er sich damals nannte, zusammen mit Elisabeth Fischinger und den beiden Kindern Anton und Elisabeth. Seine Frau nannte er liebevoll Liese.
Trotz der nicht sehr schmeichelhaften Beschreibung der Frau und der pessimistischen Annahme des Abtes: ,... Es ist eben darum gar nicht zu hoffen ein Subjekt aufzufinden das, zum Vorausgesetzt nur von mittelmäßiger Erziehung und auch nur mit ganz gemeinen Fähigkeiten und Kenntnißen in der Normalschulleramt versehen, sich entschliessen wird die Wittwe zu ehelichen, und den Mesner: und Schuldienst zu versehen, und sollte es eines geben, so ist zu besorgen, daß, weil die Wahl von beiden Seiten beschrenkt ist, Mißhelligkeit unter den Gatten entstehe, die bey einem Kirchendiener sehr unrühmlich, und unerbaulich lassen werden‘ – scheint in der Ehe ein gutes Einvernehmen geherrscht zu haben.
Zwei Jahre nach der Hochzeit stellte sich Tochter Maria Theresia ein, starb aber 1813. Die nächste Tochter erhielt 1815 wieder diesen Namen und starb schon nach einigen Monaten. Die beiden Stiefkinder entwickelten sich gut. Tochter Elisabeth, ,Liesett‘, wie sie auch gerufen wurde, kam in den Pfarrhof, um kochen zu lernen, und Sohn Anton besuchte 1819/1820 das Lehrerseminar in Salzburg.“