Flur- und Ortsnamen alter Herkunft
Hofnamen oft wichtiger als Familiennamen
Hof- oder Flurnamen sind in unserer Heimat oft wichtiger als Familiennamen, weil sich Bauern als traditionsverbundene Menschen eher nach den Hofnamen richten. Diese übertragen sich sodann auf die weiteren Generationen, und es heißt dann der Ehringer Sepp, der junge, und es wissen oft auch Nachbarn erst beim zweiten Nachfragen den „Schreibnamen“.
Landschaftsmerkmale in Flurbezeichnungen
Der bäuerliche Mensch hat in seinen Flurnamen nicht nur den Besitz- und Rechtsstand, seine Beobachtung und Erfahrung zum Ausdruck gebracht, sondern auch seinen Unmut und Humor. Merkliche Erhebungen in der Landschaft heißen Buckel und Bichl; daraus ergaben sich die verschiedensten Flurbezeichnungen wie Buckling, Bucklanger, Kirchbichl und Fuchsbichl. Talmulden werden häufig durch anschauliche Vergleiche gekennzeichnet: Kessel, Wiege, Wanne, Schüssel, Truhe oder Trog. Es kommt uns oft gar nicht zum Bewusstsein, dass wir mit unseren vielen Orts- und Personennamen fast täglich sogenannte Rodungsnamen aller Arten der Urbarmachung hören oder aussprechen. In den verschiedenen Roit- und Reit-Namen steckt das althochdeutsche -riutan in der Bedeutung von roden, während Namen wie Gschwendt und Gschwandner auf eine besondere Rodungsart, eben auf das Schwenden, hinweisen. Mit schwinden machen wurde das Ausreuten des Unterholzes bezeichnet. Ortsnamen wie Brandstatt und der häufige Familienname Brandstätter bedeuten: durch Abbrennen urbar machen.
Hofnamen durch Häufung an gleichen Familiennamen erforderlich
Bauernhöfe haben ihre eigenen Namen wie Fuhrreiser, Dachser, Kederbacher und Ähnliche. Nach diesen Namen nennt man den Besitzer, gleichviel, ob der nun Dengg oder Schwaighofer heißt. Der Bauer des Fuhrreiser-Hofes ist einfach der Fuhrreiser. Die Unterscheidung nach Hofnamen wurde notwendig, weil viele bäuerliche Sippen sich sehr vermehrten und manche Schreib- und Familiennamen allzu häufig wurden. Es handelt sich bei solch einer Namenshäufung stets um alteingesessene Bauerngeschlechter, oft auch um Erbhöfe, die das Bauerntum der jeweiligen Gegend wesentlich mitprägten.
Althochdeutsche Ortsnamen
Ähnlich verhält es sich bei den Ortsnamen. In sehr früher Zeit weisen die -gau-Namen mit dem Grundbestandteil gouwi auf Gau, Gegend, aber auch Ort hin. Thalgau bedeutet also der Ort im Tal.
Noch weiter zurückzuführen sind die Namen, die mit -ing enden. Die -ing-Namen stellen eine sehr alte Namensschicht innerhalb des sich ab dem 7. bis 8. Jahrhundert etablierenden althochdeutschen Namenskorpus dar. Anthering ist urkundlich 788 erwähnt: ad Antheringas ist eine Bildung aus der althochdeutschen -ing-Ortsnamenfamilie, so auch Trainting, Acharting, Itzling, und bedeutet Heim, Hof, wie die Siedlung der Sippe Antheri in Anthering.
Noch weiter zurückzuführen sind die Namen, die mit -ing enden. Die -ing-Namen stellen eine sehr alte Namensschicht innerhalb des sich ab dem 7. bis 8. Jahrhundert etablierenden althochdeutschen Namenskorpus dar. Anthering ist urkundlich 788 erwähnt: ad Antheringas ist eine Bildung aus der althochdeutschen -ing-Ortsnamenfamilie, so auch Trainting, Acharting, Itzling, und bedeutet Heim, Hof, wie die Siedlung der Sippe Antheri in Anthering.
Zur Bedeutung des Wortes Plain
Hier wurde 1652 eine Gnadenkapelle „auf dem Plaindl“, einem Austragshaus des Gutes Kemating, erbaut. Den Familiennamen Kematinger gibt es heute noch in Bergheim. Die Wissenschafterin Ulrike Prlic hat erforscht, dass für „Plain“ ein keltischer Ursprung naheliegt, weil zahlreiche Bergnamen den Bestandteil „plan/plain“ enthalten, z. B. Planai oder die serbische Stadt Velika Plana (im Slawischen ist die Bezeichnung für Gebirge „planine“). Das slowenische Appellativ planina für Bergweide, Hochebene, Alm und plan – offene, freie Fläche – ist gerade an der slawisch-romanischen Sprachgrenze und im romanisch-slawischen Übergangsgebiet besonders produktiv. Romanische Herkunft liegt nahe, doch dagegen spricht, dass das dem südslawischen planina entsprechende ukrainische polonyna Bergweide lautet und daher kein romanisches Lehnwort sein kann.