Flachs wurde im Spätherbst verarbeitet
Früher wurde noch viel Flachs angebaut. Er wurde am Hof zum Trocknen aufgehiefelt und nach 14 Tagen mit den Dreschflegeln gedroschen. Der Leinsamen wurde an die Kälber verfüttert. Den Flachs nahm man und breitete ihn auf der Wiese drei Wochen lang zum Trocknen aus. Danach kam der Flachs in die Brechelhütte, in der es bis zu siebzig Grad Celsius hatte. Nicht bei jedem Hof war so eine Brechelhütte, meist taten sich mehrere Bauern zusammen. Vor der Hütte wurde der Flachs „gebrechelt“, damit die Rohfaser wegfiel. Bevor der Flachs in die Weberei zum Weben gebracht wurde, musste er noch geschwungen und gehachelt werden. Aus den gröberen Fasern wurde das rupferne Tuch gesponnen, aus den feineren das haarige. Die Weber waren meist Kleinbauern, die sich dadurch im Winter etwas zu den kleinen Erträgen aus der Landwirtschaft dazuverdienten.
Die Brechelbäder
Die Arbeit im Brechelbad ist dem Göminger Peter Hufnagl, Neuhauser in Gunsering, noch in Erinnerung geblieben:
„Haar, ich segne dich nieder,
lass die riaffön, lass die reibn
und lass die spinna wia d’ Seidn.“
Mit diesem Spruch wurde der Flachs nach dem Herausrupfen zum Trocknen auf der Wiese ausgelegt. In den meisten Dörfern standen noch bis in die Siebzigerjahre Brechelbäder, ohne dass sie benutzt worden waren. Sie standen meist etwas abseits, um bei Feuer nicht andere Objekte zu gefährden. Eines der berühmtesten Brechelbäder war das spätere Wohnhaus des Schriftstellers Georg Rendl in St. Georgen.
„Haar, ich segne dich nieder,
lass die riaffön, lass die reibn
und lass die spinna wia d’ Seidn.“
Mit diesem Spruch wurde der Flachs nach dem Herausrupfen zum Trocknen auf der Wiese ausgelegt. In den meisten Dörfern standen noch bis in die Siebzigerjahre Brechelbäder, ohne dass sie benutzt worden waren. Sie standen meist etwas abseits, um bei Feuer nicht andere Objekte zu gefährden. Eines der berühmtesten Brechelbäder war das spätere Wohnhaus des Schriftstellers Georg Rendl in St. Georgen.
Weber webten das Haar zu Tüchern
Gebrechelt wurde das Haar meist im späteren Herbst. Zuerst wurde es „geknefelt“, dann „ausgezettelt“ und drei bis vier Wochen auf einer Wiese ausgelegt. Das war notwendig, um es leichter brecheln zu können.
Im Brechelbad selbst wurde es auf Stangen oder Brettern zum Trocknen ausgelegt, dann mit der Brechel und schließlich mit einem Schwungrad bearbeitet und durch die „Hachel“ gezogen, bis der Flachs alleine übrig blieb. Im Winter hatten die Frauen in den Stuben Zeit, um das Haar zu spinnen.
Die Stränge wurden dann zum Weber gebracht, der das Haar zu Tüchern webte.
Im Brechelbad selbst wurde es auf Stangen oder Brettern zum Trocknen ausgelegt, dann mit der Brechel und schließlich mit einem Schwungrad bearbeitet und durch die „Hachel“ gezogen, bis der Flachs alleine übrig blieb. Im Winter hatten die Frauen in den Stuben Zeit, um das Haar zu spinnen.
Die Stränge wurden dann zum Weber gebracht, der das Haar zu Tüchern webte.
Nahezu jeder Bauer hat Flachs angebaut
Noch vor etwa achtzig Jahren hat in der Göminger Gegend, so Peter Hufnagl in einem Bauernbuch, nahezu jeder Bauer Flachs angebaut. Sechs bis sieben Leute waren im Brechelbad bis zu einem Tag lang mit dieser Arbeit beschäftigt.
Der Bauer Peter Hufnagl war mit gut einem Hektar einer der kleinsten Nebenerwerbsbetriebe. Er verdiente sich als Maurer sein Brot, die Landwirtschaft war als Selbstversorgerbetrieb gedacht, er lieferte trotzdem 7.000 kg Milch an die Käserei.
Der Bauer Peter Hufnagl war mit gut einem Hektar einer der kleinsten Nebenerwerbsbetriebe. Er verdiente sich als Maurer sein Brot, die Landwirtschaft war als Selbstversorgerbetrieb gedacht, er lieferte trotzdem 7.000 kg Milch an die Käserei.