Feierliche Meisterbrief-Verleihung

In den vergangenen Monaten haben acht Damen und 45 Herren erfolgreich ihre Meisterausbildung in der Landwirtschaft abgeschlossen. Mit vier Abschlussjahrgängen war die Anzahl der Landwirtschaftsmeisterprüfungen und diesem Jahr besonders hoch. Tobias Winklhofer aus Wals hat in der Berufssparte Gartenbau die bundesweit organisierte Meisterausbildung erfolgreich abgeschlossen und auch den Salzburger Meisterbrief verliehen bekommen. Nach den drei fordernden Ausbildungssemestern mit über 360 Unterrichtseinheiten ist das gesteckte Ziel erreicht. Kammeramtsdirektor Nikolaus Lienbacher freute sich ein weiteres Mal, den feierlichen Festakt zu eröffnen und mit dem LK-Präsidenten Rupert Quehenberger die großen Meisterbriefe zu verleihen.
Der LK-Präsident betonte die Leistung und den Fleiß der neuen Meisterinnen und Meister und erinnert sich gerne an die eigene Meisterausbildung zurück. Fast ein Viertel der Salzburger Landesfläche ist landwirtschaftliche Nutzfläche und wird von den Bäuerinnen und Bauern bewirtschaftet. Diese verbinden Tradition mit Innovation und sind ein Vorbild für nachhaltige, regionale Lebensmittelproduktion.

Motivation als entscheidender Faktor
Der Vorsitzende der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle, Kammeramtsdirektor Lienbacher, gratulierte ebenfalls allen Absolventinnen und Absolventen für die erbrachten Leistungen und unterstrich in seinen Grußworten die He-rausforderungen in der Landwirtschaft, aber zugleich auch Chancen und Möglichkeiten, die sich damit auftun. KI in der Landwirtschaft ist ein spannendes und wachsendes Feld, das viele Möglichkeiten bietet, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität zu steigern. Arge-Meister-Landessprecher Wolfgang Hotter nennt die Motivation in der Landwirtschaft als einen entscheidenden Faktor, um produktiv, nachhaltig und erfolgreich zu arbeiten. Das Bewusstsein, einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu leisten, ist erfüllend. Außerdem spielt die Verantwortung für den Erhalt der Böden, der Biodiversität und einer nachhaltigen Landwirtschaft eine große Rolle. Nach der feierlichen Überreichung der Urkunden wurden die vier Landwirtschaftsmeister Hannes Haberl (Berndorf), Michael Mayr (Taxenbach), Johannes Pöllitzer (Tamsweg) und Jakob Schneider (Radstadt) als Meister des Jahres ausgezeichnet und für den Bundestag im November nominiert.
Forstwirtschaft im Anschluss
Nach dem Landwirtschaftsmeister kann man sich für den Aufbaulehrgang Meisterprüfung Forstwirtschaft anmelden. Diese qualifizierte Ausbildung kann in kurzer Zeit absolviert werden. Eine abgelegte Forstfacharbeiterprüfung ist von Vorteil, jedoch keine Pflicht-Voraussetzung. Die forstliche Produktion und die Einführung in den Waldwirtschaftsplan bilden die ersten Unterrichtsinhalte. Schwerpunkt der Forstwirtschaftsmeisterausbildung ist die praktische Waldarbeit. Die Praxistage sind aufgeteilt in Schwachholz im November und Starkholz im März und finden jeweils geblockt statt. Von der Auszeige, Fällung und Rückung bis hin zur Ausformung und Klassifizierung der Sortimente werden die Teilnehmer für die Arbeit im Wald ausgebildet.
Ausbildung in Theorie und Praxis
Die kommissionelle Meisterendprüfung findet in Theorie und Praxis statt. Der Waldwirtschaftsplan ist die Meisterarbeit in der Forstwirtschaft. Für diese Hausarbeit ist eine Mindest-Waldausstattung erforderlich, aber die Waldflächen müssen nicht im Besitz der Kursteilnehmer sein. Angehende Forstwirtschaftsmeister sollen den Wald nachhaltig bewirtschaften und richtige Entscheidungen treffen können. Nötige Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität und Qualität des Waldes werden sowohl im Theorieunterricht als auch in der Praxis aufgezeigt. Dazu werden alle Waldflächen eines Betriebes erfasst. Bei den Aufnahmen im Wald werden für jeden Bestand der Holzvorrat, der Baumartenanteil, der Bestockungsgrad, der jährliche Zuwachs und weitere Daten erhoben. Nach Abschluss der Außenaufnahmen werden die Daten ausgewertet und betriebliche Kenndaten errechnet. Daraus wird ein Nutzungsplan abgeleitet und der Hiebsatz festgesetzt.
In der Hofkarte werden die einzelnen Waldbestände abgebildet und ihrem Alter entsprechend färbig gekennzeichnet. Die waldbauliche Planung wird gezielt mit der Festlegung der durchzuführenden Maßnahmen und deren Dringlichkeit vorgenommen. Neben waldbaulichen Zielen werden auch betriebswirtschaftliche Ziele für die nächsten zehn Jahre festgelegt. Der Waldwirtschaftsplan ist für alle Teilnehmer verpflichtend zu erstellen. Geplanter Start für die Ausbildung ist am Mi, dem 8. Oktober im Holztechnikum Kuchl.
Anmeldung bei der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle unter lfa@lk-salzburg.at oder telefonisch unter 050/02595-3361.