Enorme Schäden auch in der Landwirtschaft
Bis zu 180 Liter Wasser je Quadratmeter – diese unglaubliche Menge fiel vergangenes Wochenende in einigen Regionen Salzburgs innerhalb weniger Stunden vom Himmel. Die Folgen sind katastrophal. Neben der Stadt Hallein und dem Tennengau, wo übertretende Bäche zu massiven Schäden führten, ist einmal mehr der Oberpinzgau betroffen. Innerhalb kürzester Zeit stieg der Pegel der Salzach in Mittersill am Sonntag auf einen Rekordstand von 5,85 Metern. Im Gemeindegebiet wurden die Retentionsflächen und damit viele Wiesen komplett geflutet. Einmal mehr zeigte sich, wie wertvoll es ist, dass Bäuerinnen und Bauern ihre Flächen für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt haben. „Wenn das Wasser abgeflossen ist, geht es jetzt darum, den geschädigten Betrieben rasch zu helfen“, so LK-Präsident Rupert Quehenberger. Neben dem Katastrophenschutz stehen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksbauernkammern Betrieben beratend zur Verfügung.
„Ich bin ehrlich gesagt erschüttert. Die Infrastruktur wie Straßen, Wege und Radwege sowie Häuser wurden massiv beschädigt“, so Agrarlandesrat Sepp Schwaiger, der sich noch am Sonntag ein Bild von der Situation machte. „Ohne den intensiven Hochwasserschutz wäre der Oberpinzgau gar nicht mehr besiedelbar“, zeigte er sich überzeugt.
Auch Tauerntäler massiv betroffen
Besonders getroffen hat es neben Mittersill auch viele Tauerntäler wie das Sulzbachtal oder das Hollersbachtal. Da auch zahlreiche Straßenverbindungen unterbrochen sind, kann das Ausmaß der Schäden noch nicht vollständig erfasst werden. Durch Muren wurden landwirtschaftliche Flächen geschädigt, auch die Milchabholung war am Wochenbeginn bei mehreren Betrieben nicht möglich.
Hilfe durch den Katastrophenfonds
Für Schäden an den Flächen des Hochwasserschutzes werden die Landwirte zu 100 % entschädigt. Viele weitere betroffene Betriebe müssen auf Gelder der Hagelversicherung und des Katastrophenfonds hoffen. Sie können – ebenso wie Private und Unternehmen – Anträge auf elektronischem Weg unter www.salzburg.gv.at/katastrophenfonds einbringen. Auch die Gemeinden stehen weiterhin mit Rat und Tat beim Antrag zur Seite. Beihilfe gibt es für Schäden, die nicht versichert werden können.
Versicherungsschutz und Fachinfos
Die Hagelversicherung deckt neben Hagel, Frost, Dürre, Sturm und anderen Risiken auch das Risiko Überschwemmung, wobei in dem Fall die Entschädigung unmittelbar nach erfolgtem Wiederanbau ausbezahlt wird. Bei einem Totalausfall wird auch der Ertragsverlust entschädigt.
Fachinformationen zur Rekultivierung und zu Fragen wie etwa der Beseitigung des Schlammes findet man online auf den Seiten der Landwirtschaftskammer.