Einen Kompoststall richtig führern
„Für uns war es keine Frage mehr. Wir brauchten einen neuen Stall. Anfangs war nur noch unklar, welcher Stall es nun wird. Mein Vater hat dann einmal einen Kompoststall in Ursprung besichtigt. Er war gleich begeistert und nach einiger Recherche und ein paar Besichtigungen fand auch ich immer mehr Gefallen an diesem Stallsystem“, erzählt Georg Hirscher. Im April 2017 fiel dann der Startschuss für die neue Investition am Betrieb. Der Zeitpunkt war optimal, da die Tiere auf der Weide sind und der Stall in Ruhe umgebaut werden konnte. Grundsätzlich hat man sich gegen einen
kompletten Neubau entschieden. Der alte Stall wurde ausgehöhlt und zum Kälberbereich umfunktioniert. Um hier schon mal Kosten zu sparen, hat man, sofern das Material noch gut war, die alte Aufstallung wiederverwendet. Mit der Firma Vordermayer hat man einen tollen Partner für die Aufstallung, Fenster und Tore im neuen Stallgebäude gefunden.
Direkt angeschlossen in südwestlicher Himmelsrichtung hat der neue Kompoststall seinen Platz gefunden. Mit einer Höhe von sieben Metern über dem Futtertisch und einer Höhe von vier Metern an der Dachkante hat der Stall genügend Luft. Im Sommer ist das Klima angenehm für die Tiere und die großen Fensterflächen sorgen für viel Licht. Pro Kuh sind 7 m2 Liegefläche eingeplant. Auch die Möglichkeit für ein Nachtlicht ist im Stall eingebaut. Georg erklärt: „Derzeit haben wir das Nachtlicht nicht in Verwendung. Die Kühe sind sehr ruhig und haben ihren Rhythmus. Falls es doch einmal unruhig wird, sind zwei Kameras im Stall montiert, um alles im Blick zu behalten. Eine davon ist mit einer Nachtsichtfunktion ausgestattet. Die Kameras, die Fenster und auch das Licht kann ich vom PC aus oder mit dem Smartphone steuern. Besonders beeindruckt bin ich davon, wie die Abkalbungen im Stall funktionieren. Bei allen Abkalbungen in den letzten Jahren war ich lediglich bei drei dabei. Alle Kühe versammeln sich rund um die kalbende Kuh und am nächsten Morgen finde ich das Kalb im Stall. In dieser hinsicht ist der Kompost einfach super.“
Direkt angeschlossen in südwestlicher Himmelsrichtung hat der neue Kompoststall seinen Platz gefunden. Mit einer Höhe von sieben Metern über dem Futtertisch und einer Höhe von vier Metern an der Dachkante hat der Stall genügend Luft. Im Sommer ist das Klima angenehm für die Tiere und die großen Fensterflächen sorgen für viel Licht. Pro Kuh sind 7 m2 Liegefläche eingeplant. Auch die Möglichkeit für ein Nachtlicht ist im Stall eingebaut. Georg erklärt: „Derzeit haben wir das Nachtlicht nicht in Verwendung. Die Kühe sind sehr ruhig und haben ihren Rhythmus. Falls es doch einmal unruhig wird, sind zwei Kameras im Stall montiert, um alles im Blick zu behalten. Eine davon ist mit einer Nachtsichtfunktion ausgestattet. Die Kameras, die Fenster und auch das Licht kann ich vom PC aus oder mit dem Smartphone steuern. Besonders beeindruckt bin ich davon, wie die Abkalbungen im Stall funktionieren. Bei allen Abkalbungen in den letzten Jahren war ich lediglich bei drei dabei. Alle Kühe versammeln sich rund um die kalbende Kuh und am nächsten Morgen finde ich das Kalb im Stall. In dieser hinsicht ist der Kompost einfach super.“
Trotzdem bedarf der Kompost einer besonderen Handhabung. Viele Faktoren wie z. B. das Nachstreuen oder das Grubbern auf richtiger Tiefe müssen beachtet werden, um den Kompoststall richtig zu führen. Wichtig ist es, eine aerobe Basis zu schaffen. Dies bewirkt, dass sich der Kompost selber trocknet und verrottet. Seit wenigen Monaten werden auch Effektive Mikroorganismen eingesetzt. EM sollten die Verrottung begünstigen und ein angenehmeres Stallklima mit weniger Fliegen schaffen. Auch das Liegen für die Kühe sollte angenehm sein. Daher darf die Unterlage nicht zu hart werden. Auf der anderen Seite muss der Kompost eine gewisse Härte aufweisen, da ansonsten die Kühe einsinken würden. Die Matratze beträgt im Optimalfall 15 bis 20 cm.
Die Kompostschicht kann bis zu 70 cm hoch werden. Dann wird es Zeit, den Stall auszuräumen. „Ausmisten müssen wir dreimal jährlich. Das Nachstreuen ist ganz unterschiedlich. Beispielsweise muss im Winter einmal pro Woche eingestreut werden, wobei im Sommer manchmal nur alle drei Wochen nachgestreut wird. Als Einstreu verwenden wir Sägespäne, Hobelspäne und teilweise auch Hackschnitzel oder Dinkelspäne. Wann welche Einstreu verwendet wird, weiß man mit der Zeit. Spezialist für das Nachstreuen ist mein Vater. Er hat das alles im Griff. Allgemein braucht man für so einen Stall erst mal ein Gespür. Wenn das System dann einmal läuft, sind die Tiere sehr sauber und die Klauengesundheit ist gut“, betonen Georg sen. und Georg jun.
Zum Melken werden die Tiere in einen Wartebereich vor dem Vierer-Tandem-Melkstand getrieben. Dieser wurde gebraucht gekauft und mit fachmännischer Hilfe von der Firma Buchegger Melktechnik eingebaut. „Die neue Melktechnik isteine große Arbeitserleichterung für mich“, erklärt Anita und fährt fort: „Da das Melken meine Hauptaufgabe ist, bin ich sehr froh, dass wir die alte Rohrmelkanlage hinter uns gelassen und in moderne Technik investiert haben. Nun kann ich endlich aufrecht stehen und die Arbeit geht flüssig voran. Auch in punkto Sicherheit ist der 4er-Tandem-Melkstand einfach top. Die Kühe können den Melkstand dann verlassen, wenn sie ausgemolken sind, und müssen nicht immer auf die anderen warten.“ Nach dem Melken gehen alle Kühe zum Futtertisch.
Gefüttert wird mit einem Futtermischwagen. Die Ration wird aus Heu, Silage und Mineralfutter zusammengesetzt. Kraftfutter gibt es gesondert bei der Kraftfutterstation. Während die Tiere fressen, wird der Kompost gegrubbert. Beim Fressen stehen die Tiere auf einem Spaltenboden, der mit einem 120 m2 großen Güllekeller unterkellert ist. Einmal pro Winter wird der Güllekeller in die Güllegrube gepumpt. Diese fasst rund 200.000 Liter. Weiters arbeiten der Landwirt und der Altbauer an einem Versuch, bei dem der alte Kompost getrocknet und ein weiteres Mal zum Nachstreuen verwendet werden kann. Um das volle Potenzial des Komposts auszunützen, sind unter dem Stall Ein-Zoll-Schläuche verlegt, die dem Kompost Wärme entziehen. Derzeit ist die Wämegewinnung noch nicht aktiviert. In Zukunft soll damit die Wärmepumpe versorgt und die Stückgutheizung unterstützt werden. 2019 hat Familie Hirscher noch einmal in einen Lagerplatz und in Einstreumaterial investiert.
Betriebsspiegel
Milchviehbetrieb mit eigener Nachzucht, dzt. 12 Milchkühe
(15 Optimum), 16 Stück Nachzucht, 2 Noriker, 2 Schweine; 14 ha mehrmähdige Wiese, 1,2 ha Hutweide, 2 ha Wald
Bauprojekt: Neubau eines Kompost-Laufstalls, Güllegrube, ganzjähriger Auslauf
Netto-Investkosten: 220.000 Euro
Planung: Gezeichnet und entworfen von Familie Hirscher, Bauplanung Lanzinger, Vordermayer, OK Bau GmbH
Bauprojekt: Neubau eines Kompost-Laufstalls, Güllegrube, ganzjähriger Auslauf
Netto-Investkosten: 220.000 Euro
Planung: Gezeichnet und entworfen von Familie Hirscher, Bauplanung Lanzinger, Vordermayer, OK Bau GmbH