Ein Kraftakt, bis der Maibaum steht!
Der Brauch des Maibaumaufstellens ist vor allem in den Gemeinden des Flachgaues, des Lungaues und natürlich in Bayern Brauch, wo die prächtigsten stehen, so behaupten es diese Gemeinden zumindest, auch wenn in anderen Gemeinden des Landes Maibäume aufgestellt werden. Sie sind blank geschält, gestrichen und mit kreisrunden Reisigkränzen versehen, die mit bunten Bändern geziert sind. Oft sind auch Wappen von Gemeinden oder Zünften angebracht.
Das "Maibaumstehlen"
Dem Aufstellen der Maibäume geht viel Arbeit voraus: das Fällen des geeignetsten Baumes, das Schälen und vor allem das Bewachen des fertigen Maibaumes. Es kommt einer Blamage gleich, kann der Baum gestohlen werden. Es werden deshalb auch zahlreiche Wachen eingeteilt. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass aufgrund ausgiebigen Biergenusses die Bewacher die Diebe nicht abwehren konnten. Die Diebe verlangen sodann meist eine üppige Brotzeit, wenn sie den Baum herausgeben. Diese wird auch gegeben, denn ein Maibaumaufstellen ohne Maibaum hat es noch nie gegeben.
Beim Aufstellen des Baumes sind Kraft und Geschicklichkeit gefragt
Beim Aufstellen des Baumes ist große Geschicklichkeit gefragt. Der „Capo“ ist meist ein fachkundiger Zimmermeister, der die Arbeit der starken Männer zentimetergenau dirigiert. Meist geht dies sehr schnell. Dann werden die Stützscheren wiederum umständlich hochgestemmt, als ob gar nichts mehr ginge. Kommt der Wirt mit den notwendigen Doppel-Maßkrügen herbeigeeilt, so gibt‘s wieder einen kräftigen Ruck. Die Labung hilft dann in Sekundenschnelle! Wenn es unter den vielen „Ho-Ruck“-Rufen dann gelungen ist, den Baum aufzustellen, senkrecht auszuloten und im Boden zu verankern, gibt es flotte Marschmusik. Den Dorfburschen wird von einem Redner gedankt. Weitum zu hören ist dann die Salve der Schützen und auf den Biertischen der Zuschauer klingen die Bierkrüge.
Das Maibaumkraxeln
Das war aber nur der erste Teil. Mit Spannung kann somit das Maibaumkraxeln beginnen. Wer einmal mit der Absicht, diesen glatten Stamm zu erklimmen, am unteren Ende steht und nach oben blickt, dem scheint der Wipfel wirklich in die Wolken zu ragen. Die Zuschauer spornen die Kraxler an. Wer gute Kräfte und natürlich auch eine ausgeklügelte Technik hat, dem kann es gelingen, oder auch nur zum Teil. Oftmals ist das untere Ende des Baumes eingeseift, um es besonders schwer zu machen. Viele schaffen nur einen Teil der Strecke. Wer den Kranz mit den Würsten erreicht, kann sich eine von den „Besten“, den Preisen, herunterreißen und in weitem Bogen auf die Erde werfen. Sodann lässt er sich unter dem Beifall der Zuseher heruntergleiten.
Ein überlieferter Brauch
Der Maibaum ist ein überlieferter Brauch und stammt aus dem altgermanischen Baumkult und symbolisiert Wachstum. Im 18. Jahrhundert war er teils sogar behördlich verboten.
Der 1. Mai spiegelt in seinen Bräuchen das beginnende Wachstumsjahr wider. Die wärmere Jahreszeit ermöglicht wieder gesellige Runden im Freien, in der Natur. Von den zahlreichen Bräuchen früherer Zeit blieb fast nur mehr der Maibaum übrig. Im 19. Jahrhundert gab es feierliche Umzüge mit klingendem Spiel, Zünfte und Burschenvereine wetteiferten in Kraftspielen.
Am 1. Mai oder einem der Sonntage vor und nach diesem Tag werden in vielen Dörfern die Maibäume aufgestellt. Sie gehören zum Signum der heimatlichen Landschaft. Der Maibaum stellt die Vergrößerung des Segenszweiges dar und steht für Fruchtbarkeit und Segen. Er ist in vielen Völkern verankert.
Im Jahre 1890, so ist es urkundlich überliefert, haben beim ersten Maiumzug in Wien die Arbeiter für ihr soziales Recht demonstriert. Im Jahre 1919 wurde der 1. Mai zum Staatsfeiertag erklärt. Heute finden die Maikundgebungen vielfach am Abend des Vortages statt; es war früher die gefürchtete Walpurgisnacht.
Am 1. Mai oder einem der Sonntage vor und nach diesem Tag werden in vielen Dörfern die Maibäume aufgestellt. Sie gehören zum Signum der heimatlichen Landschaft. Der Maibaum stellt die Vergrößerung des Segenszweiges dar und steht für Fruchtbarkeit und Segen. Er ist in vielen Völkern verankert.
Im Jahre 1890, so ist es urkundlich überliefert, haben beim ersten Maiumzug in Wien die Arbeiter für ihr soziales Recht demonstriert. Im Jahre 1919 wurde der 1. Mai zum Staatsfeiertag erklärt. Heute finden die Maikundgebungen vielfach am Abend des Vortages statt; es war früher die gefürchtete Walpurgisnacht.