Ein halbes Jahrhundert Marktfahrerin
Marianne Reiter, geb. Haslauer, blättert in ihren alten Fotoalben und erinnert sich an viele Begebenheiten, als wäre es gestern gewesen. Ihren interessanten Erzählungen könnte man stundenlang zuhören. Der Bauernhof etwa, wo sie 1933 geboren wurde, musste dem Flughafen weichen. „Wir haben unser zuhause verloren und übersiedelten auf ein kleines Sacherl in der Moosstraße“, erinnert sich die 91-Jährige.
Harte Kindheit
„Wir Kinder mussten hier Torf abbauen und mit einer Kraxe in die Stadt tragen. Dort wurde er als billiges Heizmaterial verwendet.“ Die Mutter sei sehr fortschrittlich gewesen, daher durfte die Tochter die Landwirtschaftsschule Winklhof besuchen. „Dort habe ich viel gelernt, was ich später gut brauchen konnte.“
Denn bei einer „Tanzerei“ hat sie ihren zukünftigen Mann Georg vom Dandlbauer in Wals kennengelernt. 1958 wurde geheiratet, das Paar hat vier Kinder bekommen. Marianne darf sich heute über zehn Enkel und fünf Urenkel freuen.
Denn bei einer „Tanzerei“ hat sie ihren zukünftigen Mann Georg vom Dandlbauer in Wals kennengelernt. 1958 wurde geheiratet, das Paar hat vier Kinder bekommen. Marianne darf sich heute über zehn Enkel und fünf Urenkel freuen.
Mit dem Traktor zum Markt
Die Produkte vom Dandlbauer werden seit mehr als 200 Jahren am Grünmarkt in Hallein verkauft. Nach der Hochzeit begleitete die junge Bäuerin ihren Mann auf den Markt. „Früher wurde mit dem Rossfuhrwerk gefahren. Mein Mann hat dann Grund verkauft und dafür einen Traktor angeschafft. Ich bin hinten auf einem Metallsitz mitgefahren“, erzählt sie lebhaft.
„Das war recht abenteuerlich. Wir mussten ja vorher noch in den Stall gehen, die Milch bei der Molkerei abliefern und konnten dann erst nach Hallein fahren. Wir wollten so früh wie möglich am Markt sein, weil es starke Konkurrenz gab. Die Ware wurde nur in Körben abgestellt, man hatte noch keinen Stand“, schildert die Seniorin anschaulich.
„Das Gemüse haben wir im Winter in alte Kittel eingewickelt, damit es nicht gefriert.“ Auch die Wirte wurden aufgesucht, in der Hoffnung, dass sie etwas brauchen. „Heute wird unser Gemüse sehr geschätzt, damals war das oft eine Bettelei.“ Das Geld am Hof sei immer knapp gewesen, auch wegen der hohen Austragsleistungen.
„Das war recht abenteuerlich. Wir mussten ja vorher noch in den Stall gehen, die Milch bei der Molkerei abliefern und konnten dann erst nach Hallein fahren. Wir wollten so früh wie möglich am Markt sein, weil es starke Konkurrenz gab. Die Ware wurde nur in Körben abgestellt, man hatte noch keinen Stand“, schildert die Seniorin anschaulich.
„Das Gemüse haben wir im Winter in alte Kittel eingewickelt, damit es nicht gefriert.“ Auch die Wirte wurden aufgesucht, in der Hoffnung, dass sie etwas brauchen. „Heute wird unser Gemüse sehr geschätzt, damals war das oft eine Bettelei.“ Das Geld am Hof sei immer knapp gewesen, auch wegen der hohen Austragsleistungen.
Immer offen für Neues
50 Jahre lang ist die Dandlbäuerin auf den Markt gefahren. Zuletzt bequem im Lieferwagen mit Enkel Georg, der inzwischen den Betrieb leitet. „Die Oma hat erst mit Einführung der digitalen Waage aufgehört. Damit wollte sie sich nicht mehr anfreunden. Sie hilft aber immer noch mit, etwa beim Salatputzen“, freut er sich.
Beim Gemüseanbau hat Marianne viele Entwicklungen erlebt. „Was heute selbstverständlich ist, etwa Radieschen und Sellerie, kannten wir nicht, als ich auf den Hof kam. Damit hatten wir keine Erfahrung, aber wir haben es probiert. Diese Pflanzen sind empfindlich, wir haben erst mit der Zeit gelernt, wie sie gedeihen.“
Auch der Enkel probiert gern Neues aus wie den erfolgreichen Anbau von Knoblauch und Melonen. Die Oma ist stolz auf ihn. „Man muss akzeptieren, dass die Jungen anders arbeiten, aber jede Generation kann voneinander lernen“, meinen beide.
Beim Gemüseanbau hat Marianne viele Entwicklungen erlebt. „Was heute selbstverständlich ist, etwa Radieschen und Sellerie, kannten wir nicht, als ich auf den Hof kam. Damit hatten wir keine Erfahrung, aber wir haben es probiert. Diese Pflanzen sind empfindlich, wir haben erst mit der Zeit gelernt, wie sie gedeihen.“
Auch der Enkel probiert gern Neues aus wie den erfolgreichen Anbau von Knoblauch und Melonen. Die Oma ist stolz auf ihn. „Man muss akzeptieren, dass die Jungen anders arbeiten, aber jede Generation kann voneinander lernen“, meinen beide.
„Nur arbeiten war mir aber zu wenig“, betont die gesellige Seniorin, die nicht nur gern getanzt, sondern auch musiziert hat. Im hohen Alter habe sie sogar noch angefangen Zither zu spielen.
Sie liest auch viel, vor allem begeistert sie sich für Geschichte, ein Hobby, das sie mit Enkel Georg teilt. „Ich interessiere mich auch für das Tagesgeschehen, ich will ja noch mitreden können.“
Sie liest auch viel, vor allem begeistert sie sich für Geschichte, ein Hobby, das sie mit Enkel Georg teilt. „Ich interessiere mich auch für das Tagesgeschehen, ich will ja noch mitreden können.“