Der Fasching – die andere Zeit
Die fünfte Jahreszeit wird sie oft genannt – es ist wieder der Fasching los. Nur mehr wenige Tage trennen uns vom Aschermittwoch und wer in der Nacht nach dem Faschingsdienstag noch närrisch ist, der ist es wirklich! So heißt es. In den närrischen Wochen treiben wir es gerne sehr bunt, verkleiden uns als Narren, streben unser Handeln nach diesen, als ob es in der Welt nicht schon genug Narren gäbe, auch außerhalb des Faschings!
Der Fasching ist die ausgelassenste Zeit. Vor der Fastenzeit soll noch einmal gefeiert werden. Der Fasching beginnt für Karnevalisten am 11. 11. um 11.11 Uhr, allgemein wird er am Stephanitag oder am Jahresanfang begonnen.
Es gibt ihn in den verschiedensten Ausprägungen. Hierzulande zählen die Bälle der Vereine, die damit ihr gesellschaftliches Image und ihre Vereinskassen aufpolieren, zu den Hauptveranstaltungen. Aber auch die haben nicht mehr die große Zugkraft, wie sie sie bis in die Nachkriegszeit hatten. Zu den allgemeinen Belustigungen zählen auch die Kränzchen und Weiberroasen. Am Höhepunkt des Faschings werden in verschiedenen Orten auch Faschingsumzüge durchgeführt, bei denen politische oder regionale Themen aufs Korn genommen werden.
Am typischsten haben sich traditionelle alpenländische Formen in Ebensee und im Ausseer Land erhalten. Der Ausseer Fasching stellt vornehmlich in seinen Hauptgestalten eine glückliche Verschmelzung von Fasching und Karneval dar: Das ergibt eine Gegenüberstellung von Winterunholden und Frühlingsgestalten. In Lumpen gehüllte Männer, die Pless, treten am Faschingssonntag mit ihren Trommelweibern auf. Sie sind mit weißen Röcken und Blusen, bunten Schürzen und Kopftüchern bekleidete Männer. Mit Grenadiertrommeln ziehen sie lärmend durch den Ort und bringen Ständchen. Die Pless sind auch Zielscheiben für Schneeballschlachten, was auf die Absicht des Winteraustreibens hinweist.
Die Flinserl treten am Faschingsmontag in Erscheinung. In dem prächtigen, bunt glitzernden Flitterwerk der Gesichtsmasken, Spenzer, Röcke und Hosen stellen sie deutlich den Frühling dar. Die Flinserl sollen die Salzfuhrleute aus dem Carneval in Venedig mitgebracht haben.
Typisch für den Fasching im Ausseer Land sind am Faschingsdienstag verkündete Faschingsbriefe.
Die Flinserl treten am Faschingsmontag in Erscheinung. In dem prächtigen, bunt glitzernden Flitterwerk der Gesichtsmasken, Spenzer, Röcke und Hosen stellen sie deutlich den Frühling dar. Die Flinserl sollen die Salzfuhrleute aus dem Carneval in Venedig mitgebracht haben.
Typisch für den Fasching im Ausseer Land sind am Faschingsdienstag verkündete Faschingsbriefe.
Im alemannischen Raum wird die Fasnacht am Montag nach dem Aschermittwoch gefeiert. Die Schau- und Klangkulisse in den Städten ist eine große, die Verkleidungen sind bunt. Der Termin basiert aus behördlichen Verfügungen in der Reformation und den Verboten des Faschingstreibens. Anders ist es beim rheinischen Karneval, der seinen Höhepunkt am Ende des Faschings hat.
Das Wort Carneval kommt um 1700 aus dem Italienischen. Karneval ist die eher städtische Form, der das Faschingstreiben auf dem Lande gegenübersteht. Trotz der gesonderten Entwicklungen besteht eine Verbindung: Sie sind im Charakter Vorfrühlingsbräuche.
Das Wort Fasching taucht zuerst in einer alten Weberordnung für Passau auf, wo von „vastschang“, dem Ausschank des Fastentrunkes, die Rede ist.
Das Wort Fasching taucht zuerst in einer alten Weberordnung für Passau auf, wo von „vastschang“, dem Ausschank des Fastentrunkes, die Rede ist.