Der Dialekt als Form der Identität
Ein Mann im Strickjanker stapft durch eine idyllische Winterlandschaft. Hinter ihm sieht man Berge, Bäume und einen alten Pinzgauer Zaun. Auf der Schulter trägt er lässig einen Zappi. Und er singt. Es ist ein Holzknechtlied, das der Darsteller, Hansjörg Voithofer, selber geschrieben hat.
Das Musikvideo ist zusätzlich mit spektakulären alten Aufnahmen von Holzarbeiten unterlegt (zu sehen auf Youtube).
„Mir ist bewusst, dass ich besser texten als singen kann“, schmunzelt der Bramberger. „Aber mir ist wichtig, dass unsere Sprache erhalten bleibt. Heute muss man sich ja schon anpassen, damit man in Zell am See verstanden wird. Darum verbinde ich die Mundart mit Musik, so wird sie besser bekannt“, fügt er erklärend hinzu. Das Lied drücke zudem seine Wertschätzung für diese schwere Arbeit aus. Schließlich waren auch der Vater und der Großvater Holzknechte.
Er selber ist Forstfacharbeiter und ein spätberufener Autor, der sein dichterisches Talent erst mit 29 Jahren entdeckt hat. Durch Zufall, denn „schuld“ sind die Bramberger Ranggler, die bei den „Wildkogl-Buam“ ein Lied in Auftrag geben wollten. Dafür wurde ein Text gebraucht. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass der Hansjörg eben nicht nur ranggeln, sondern auch reimen kann. Drei Jahre später hat er jetzt bereits rund 400 Lieder geschrieben. „Ich hab‘ das auch als Übung gemacht und mir ein Archiv zu verschiedenen Themen angelegt.“
„Mir ist bewusst, dass ich besser texten als singen kann“, schmunzelt der Bramberger. „Aber mir ist wichtig, dass unsere Sprache erhalten bleibt. Heute muss man sich ja schon anpassen, damit man in Zell am See verstanden wird. Darum verbinde ich die Mundart mit Musik, so wird sie besser bekannt“, fügt er erklärend hinzu. Das Lied drücke zudem seine Wertschätzung für diese schwere Arbeit aus. Schließlich waren auch der Vater und der Großvater Holzknechte.
Er selber ist Forstfacharbeiter und ein spätberufener Autor, der sein dichterisches Talent erst mit 29 Jahren entdeckt hat. Durch Zufall, denn „schuld“ sind die Bramberger Ranggler, die bei den „Wildkogl-Buam“ ein Lied in Auftrag geben wollten. Dafür wurde ein Text gebraucht. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass der Hansjörg eben nicht nur ranggeln, sondern auch reimen kann. Drei Jahre später hat er jetzt bereits rund 400 Lieder geschrieben. „Ich hab‘ das auch als Übung gemacht und mir ein Archiv zu verschiedenen Themen angelegt.“
Fleißiger Texter
Was fast nach Fließbandarbeit klingt, fällt ihm leicht. Er schreibt manchmal zwei bis drei Texte auf einmal. Im Auto hat er daher immer einen Zettel dabei, falls ihm ein Gedankenblitz kommt. Wenn ihm im Wald ein Text einfällt, nimmt er ihn mit dem Handy auf und tippt ihn daheim in den Computer.
Heuer hat er ein Buch mit seinen Gedichten veröffentlicht. Sie handeln vom bäuerlichen Milieu und sind in Pinzgauer Mundart geschrieben. Das heißt, eigentlich in Bramberger Mundart. „So, wie ich eben rede“, lacht der Autor herzlich in breitestem Dialekt. Die dazu passenden Fotos in dem Buch stammen zum Großteil aus den eigenen Familienalben, vor allem auch von den Eltern der Mutter, die in Wald den „Oberkraidlhof“ bewirtschaftet haben.
Das beeindruckende Bild vom Mann mit dem Ross und der Fuhre Holz zeigt Ferdinand Hofer, den Göd des Vaters. Der „Entscharrn“-Bauer ist sichtlich stolz auf sein Pferd, aber als das Foto gemacht wurde, hatte die Technik schon auf den Höfen Einzug gehalten. Sie war dabei, das Leben der Bauern völlig zu verändern. Viele hatten das bewährte Pferd bereits durch den Traktor ersetzt. Nicht so der Ferdinand. „Der Göd hat mit der Technik nicht viel am Hut gehabt“, erinnert sich der Hansjörg.
Er selber hält zwar auch viel auf altes Brauchtum und bewährte Methoden der Vorfahren, ist aber nicht „altvaterisch“, sondern sehr aufgeschlossen für moderne Techniken wie Handy und Computer. Heute noch mit dem Pferd im Wald zu arbeiten kann er sich als Forstfacharbeiter nicht mehr vorstellen, da verlässt er sich lieber auf praktische Maschinen. Schließlich war er selber seit frühester Kindheit ein glühender Fan des Traktors.
Heuer hat er ein Buch mit seinen Gedichten veröffentlicht. Sie handeln vom bäuerlichen Milieu und sind in Pinzgauer Mundart geschrieben. Das heißt, eigentlich in Bramberger Mundart. „So, wie ich eben rede“, lacht der Autor herzlich in breitestem Dialekt. Die dazu passenden Fotos in dem Buch stammen zum Großteil aus den eigenen Familienalben, vor allem auch von den Eltern der Mutter, die in Wald den „Oberkraidlhof“ bewirtschaftet haben.
Das beeindruckende Bild vom Mann mit dem Ross und der Fuhre Holz zeigt Ferdinand Hofer, den Göd des Vaters. Der „Entscharrn“-Bauer ist sichtlich stolz auf sein Pferd, aber als das Foto gemacht wurde, hatte die Technik schon auf den Höfen Einzug gehalten. Sie war dabei, das Leben der Bauern völlig zu verändern. Viele hatten das bewährte Pferd bereits durch den Traktor ersetzt. Nicht so der Ferdinand. „Der Göd hat mit der Technik nicht viel am Hut gehabt“, erinnert sich der Hansjörg.
Er selber hält zwar auch viel auf altes Brauchtum und bewährte Methoden der Vorfahren, ist aber nicht „altvaterisch“, sondern sehr aufgeschlossen für moderne Techniken wie Handy und Computer. Heute noch mit dem Pferd im Wald zu arbeiten kann er sich als Forstfacharbeiter nicht mehr vorstellen, da verlässt er sich lieber auf praktische Maschinen. Schließlich war er selber seit frühester Kindheit ein glühender Fan des Traktors.
Er selber hält zwar auch viel auf altes Brauchtum und bewährte Methoden der Vorfahren, ist aber nicht „altvaterisch“, sondern sehr aufgeschlossen für moderne Techniken wie Handy und Computer. Heute noch mit dem Pferd im Wald zu arbeiten kann er sich als Forstfacharbeiter nicht mehr vorstellen, da verlässt er sich lieber auf praktische Maschinen. Schließlich war er selber seit frühester Kindheit ein glühender Fan des Traktors.
Selbst den gestandenen Pinzgauern sind wohl manche Ausdrücke in dem Buch nicht mehr vertraut, abgesehen davon, dass sich der Dialekt oft schon im Nachbardorf und im nächsten Tal unterscheidet. Daher gibt es im Anhang eine Übersetzung für besonders urige Wörter, die nicht mehr geläufig sind, wie „piesig“ zum Beispiel. „Piesig is heit wieda amoi, Bauer tua dei Viech an Stoi ...“ heißt es im Gedicht. Die Übersetzung dazu lautet: heiß, mückig.
„Diese alten Ausdrücke kennen die Leute gar nicht mehr, darum will ich die Mundart beleben“, betont der 32-Jährige, der mit seinen Texten aber auch gern unterhalten will. Woher hat er eigentlich diesen Wortschatz? „Mein Opa war Holzknecht und ich war als Kind oft mit ihm unterwegs, da habe ich viel aufgeschnappt.“ Am Computer gibt es übrigens auch schon einen Ordner für Buch Nr. 2 ...
Selbst den gestandenen Pinzgauern sind wohl manche Ausdrücke in dem Buch nicht mehr vertraut, abgesehen davon, dass sich der Dialekt oft schon im Nachbardorf und im nächsten Tal unterscheidet. Daher gibt es im Anhang eine Übersetzung für besonders urige Wörter, die nicht mehr geläufig sind, wie „piesig“ zum Beispiel. „Piesig is heit wieda amoi, Bauer tua dei Viech an Stoi ...“ heißt es im Gedicht. Die Übersetzung dazu lautet: heiß, mückig.
„Diese alten Ausdrücke kennen die Leute gar nicht mehr, darum will ich die Mundart beleben“, betont der 32-Jährige, der mit seinen Texten aber auch gern unterhalten will. Woher hat er eigentlich diesen Wortschatz? „Mein Opa war Holzknecht und ich war als Kind oft mit ihm unterwegs, da habe ich viel aufgeschnappt.“ Am Computer gibt es übrigens auch schon einen Ordner für Buch Nr. 2 ...
Pinzgauer Mundartgedichte
Bestellung:
hans.voithofer@gmx.at
Tel. 0664/4295141
ISBN: 978-3-902584-44-1
Verlag Eisl&Friends, 24,50 €
hans.voithofer@gmx.at
Tel. 0664/4295141
ISBN: 978-3-902584-44-1
Verlag Eisl&Friends, 24,50 €