Der Advent ist reich an Brauchtum
Auf eine ganz eigene Art feierten unsere Bauern das höchste Fest der Christenheit. Da mussten am Bachltag morgens Messer geschliffen werden. Kein Mensch, inklusive der Wissenschaftler, die die Ursprünge von Volkskultur untersuchen, wusste jemals, woher der Name stammt.
Gemeinschaftsmahl für Mensch, Tier und Hausgarten
Strenges Fasten sollte heute noch in Stadt und Land am 24. Dezember herrschen, wenn die Kirche nicht darauf verzichtet hätte. So kam ein Brei, aus Honig und Einbrenn hergestellt, auf den Tisch zu Mittag. Dann machte die Familie sich daran, den „Bachlboschen“ an den Zaun zu hängen oder den Herrgottswinkel damit zu schmücken. Den Christbaum, den kannte man noch nicht in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Hatte die Bäuerin die letzten Reste der auch mit Fenchel und Kümmel, Nelken oder Rosinen gewürzten „Hauptgerichte“ an die dürren, frostüberhauchten Stämme der Obstbäume gestrichen, war der Heilige Abend eingeleitet. An diesem sicher einmal aus Kult stammenden Gemeinschaftsmahl sollten Gesinde, Tier und Hausgarten teilnehmen.
Opferbrote sollten Vieh schützen
Es wird immer später – jetzt ist es langsam Zeit, den „Bachllaib“ – verziert mit allerlei christlichen Motiven – anzuschneiden. Der Karpfen mit Bries, wie er nach alter Sitte bei den Städtern serviert wird, ist unbekannt gewesen. Dafür streute der Pinzgauer und der Pongauer etwas Mehl auf den Pfosten des Gartentürls. Was das bedeuten soll? Er fütterte in dieser Weih-Nacht die Elemente wie seine heidnischen Vorfahren. Sogar Opferbrote schob man noch vor etlichen Jahrzehnten in die Backöfen. Diese sollten, unter dem Hausdach versteckt, das Vieh schützen. Der praktische Bauernsinn erwartete sich viel von der wichtigsten „Raunacht“ ... Heute hat man fast alles vergessen.
Das Böse hinausbeten ...
Krippen werden immer noch so hergerichtet, wie man es von den Großeltern gesehen hat. Das ehrwürdige Räucherngehen mit einem eigenen Spruch im Pinzgau gehört zur patriarchalischen Vergangenheit. Parallel zum Beten vieler Mettenrosenkränze soll das „Böse“ hinausgebetet werden ... Aus dem Heidentum kommender Aberglaube im Volk schwang da noch vor kurzer Zeit mit!
Der "Weihnachtsgast"
Wirklich christlich war die Pinzgauer Sitte des „Weihnachtsgasts“. Man stritt sich förmlich darum, einen Armen aus der Gemeinde zu bewirten, und beschenkte ihn. Es war Christus selbst, der einkehrte. Man wird diesem Gast vom Heilige-Nacht-Laib oder vom Suppenfleisch der Mettenleute angeboten haben. Denn erst nach Mitternacht durfte wieder ins Volle gegriffen werden. Bis zum Morgen noch brannte die Heiligenachtkerze.
Festliches Mahl nach der Mette
Dann ging die Bauernfamilie im besten „Gwandl“ zum Gottesdienst. Anschließend ein herzhafter Händedruck und eine Einladung zum Klotzenbrot.
Sodann konnte man sich zum Mahl aus Honigkrapfen, Pofesen und vielerlei Braten niedersetzen und den schönen Feiertag in funkelnder Schneelandschaft genießen ... Weihnachten nach alter Salzburger Art in feierlicher Stimmung mit der Familie am Hof verbracht – man sollte es einmal probieren!
Sodann konnte man sich zum Mahl aus Honigkrapfen, Pofesen und vielerlei Braten niedersetzen und den schönen Feiertag in funkelnder Schneelandschaft genießen ... Weihnachten nach alter Salzburger Art in feierlicher Stimmung mit der Familie am Hof verbracht – man sollte es einmal probieren!