Bodennahe Gülleausbringung im direkten Vergleich

Die bodennahe Gülleausbringung wird auch in Salzburg immer mehr ein Thema. Durch Investitionszuschüsse und die Förderung der Ausbringung selbst im ÖPUL soll der Umstieg von Prallteller, Schwenkverteiler u. a. zusätzlich schmackhaft gemacht werden. Ziel ist es, die Stickstoffverluste in Form von Ammoniak weitest möglich zu minimieren. Dazu gibt es am Markt mittlerweile eine Vielzahl technischer Lösungen. Der Maschinenring Flachgau zeigte beim Feldtag vergangenen Freitag in Eugendorf moderne Ausbringungsmethoden im Praxiseinsatz. Landwirte, die sich bereits für eine bodennahe Ausbringungstechnik entschieden haben, teilten ihre Praxiserfahrungen mit den Besuchern. Fachliche Inputs zu den Ammoniakverlusten und wie man sie vermeidet lieferte Matthias Greisberger von der Landwirtschaftskammer Salzburg.
Verschiedenste Ausbringungsarten
Neben den bekannten Schleppschuhverteilern wurden weitere Ausbringungssysteme wie der „Schleppfix“ oder auch ein neuer Rohrverteiler gezeigt. Die beiden Fässer mit den Schleppschuhverteilern überzeugten mit einem schmalen, bandförmig auf den Boden abgelegten Arbeitsbild. Da die Gülle nicht auf, sondern in den Bestand ausgebracht wird, besticht diese Methode durch sehr geringe Futterverschmutzung und Stickstoffverluste.
Beim Schweizer „Schleppfix“-System sind keine Verteilerschläuche verbaut. Hierbei wird die Gülle durch große Rohre in Verteilerkästen gepumpt. Diese verjüngen sich in sogenannten Schlitzschuhen, die die Gülle auf den Boden ausbringen. Dieses System kann einfach nachgerüstet werden, da man keinen rotierenden Verteilerkopf samt Schneidwerk benötigt. Neben einem geringeren Gewicht, das in der weiteren Folge den Kraftstoffverbrauch und die benötigte Größe der Zugmaschine schmälert, ist die einfache, verschleißarme Bauweise zu erwähnen.

Rohrverteiler und Gülleverschlauchung
Der deutsche Hersteller „BHE Agrotec“ führte sein bis dato in Österreich für die Förderung noch nicht zugelassenes Rohrverteilersystem vor. Hierbei wird die Gülle durch 15 cm breite Schlitze auf den Bestand ausgebracht. Die Verteilung erfolgt durch Förderschnecken im Rohr. Die Tasträder sorgen für eine optimale Bodenanpassung. In Vergleich zum Schleppschuhverfahren fiel ein breiteres Ablagemuster auf. Da bei diesem Fabrikat keine Schare in den Boden gedrückt und gezogen werden müssen, ist ein geringerer Kraftbedarf in Vergleich zu anderen Techniken zu erwarten. Eine Nachrüstung auf bestehende Güllefässer ist wie bei allen anderen Anlagen ebenso möglich. Laut Herstellerangaben ist diese Technik auch in Hanglagen sehr gut einsetzbar.
In Berg- und Hanglagen bzw. bei nahe dem Betrieb gelegenen Flächen ist auch die Gülleverschlauchung ein Thema. Am Traktor wird nur das Verteilergestänge samt Verteilerpumpe mit Schneidwerk angehängt. Die Gülle wird von einer stationären Pumpe am Hof oder einem Transportbehälter am Feld über den Zuführschlauch zum Traktor gepumpt.
In Berg- und Hanglagen bzw. bei nahe dem Betrieb gelegenen Flächen ist auch die Gülleverschlauchung ein Thema. Am Traktor wird nur das Verteilergestänge samt Verteilerpumpe mit Schneidwerk angehängt. Die Gülle wird von einer stationären Pumpe am Hof oder einem Transportbehälter am Feld über den Zuführschlauch zum Traktor gepumpt.
Güllegemeinschaften haben sich bewährt
Da die Investitionskosten einer bodennahen Ausbringung relativ hoch sind, haben sich bereits einige Güllegemeinschaften gebildet und in der Praxis auch bewährt. „Unabhängig von den einzelnen Größen der Fässer ist eine Anschaffung ab ca. 700 ausgebrachten Fässern pro Jahr wirtschaftlich. Durch Güllegemeinschaften ist diese Zahl leichter erreichbar und die Investition amortisiert sich deutlich schneller. Alternativ gibt es auch Leihfässer oder man vergibt die Dienstleistung komplett“, erklärt Manfred Tanner, Geschäftsführer vom Maschinenring Flachgau.
Förderungen bei bodennaher Gülleausbrinung
Neuanschaffungen rund um die bodennahe Gülleausbringung (exkl. Fass) werden derzeit mit 40 % der Nettosumme gefördert. Für Landwirte, die bereits vor einer Investition stehen, gilt es noch, diesen Antrag im heurigen Kalenderjahr einzubringen. Neben den Investitionskosten werden in der Folge auch Prämien für die bodennahe Gülleausbringung bezahlt. Das Schleppschuhverfahren wird zum Beispiel mit
1,4 Euro/m³ gefördert.