Bezirksbauerntage – Tennengau und Lungau
Auch heuer wieder versammelten sich zahlreiche Bauern am Mi, 29. Jänner zum Tennengauer Bauerntag beim Gasthof Pointwirt in Scheffau.
„Wir können stolz darauf sein, dass in unserem Bundesland die Landwirtschaftskammer und das Land Salzburg so zielführend miteinander an einem Strang ziehen“, betonte Landesrat Josef Schwaiger bei seinen Eröffnungsworten. Initiativen wie das Projekt zur Vollmilch-Kälbermast oder das Salzburger-Land-Herkunftszertifikat können so mit Erfolg umgesetzt werden.
Bezirksbauernkammer-Obmann Florian Brunauer berichtete über die Geschehnisse des vergangenen Jahres. Neben 1.149 abgewickelten Mehrfachanträgen wurden 2019 auch besonders viele Herbstanträge beantragt. Grund dafür war vor allem der Einstieg der Betriebe in die einjährige ÖPUL-Tierschutzmaßnahme „Weide“. Auch wurden neben unzähligen Beratungsgesprächen bis dato 40 Anträge für Notstromaggregate abgegeben. Hierfür werden pauschal 700 Euro Kostenersatz an die Salzburger Landwirte ausbezahlt. Eine Antragsstellung für die Fördermaßnahme ist auch jetzt noch möglich.
Einen weiteren Punkt stellte die neue Bio-Verordnung dar. „Anders als oft in der Öffentlichkeit dargestellt, haben sich Bio-Bauern an die bis jetzt geltenden Regeln gehalten“, stellte Brunauer klar. Er appellierte an alle Bauern, vor einem vorzeitigen unüberlegten Ausstieg aus der biologischen Bewirtschaftung ein Beratungsgespräch in der BBK in Anspruch zu nehmen. Ein zentrales Thema ist für Brunauer auch das Öffentlichkeitsbild der Bäuerinnen und Bauern. Vor allem die Bäuerinnenorganisation nützt ihre Rolle aus Botschafter für die Landwirtschaft vorbildhaft. Mit z. B. Schulbesuchen und Verköstigungen schafft sie Vertrauen zum Konsumenten.
Bezirksbauernkammer-Obmann Florian Brunauer berichtete über die Geschehnisse des vergangenen Jahres. Neben 1.149 abgewickelten Mehrfachanträgen wurden 2019 auch besonders viele Herbstanträge beantragt. Grund dafür war vor allem der Einstieg der Betriebe in die einjährige ÖPUL-Tierschutzmaßnahme „Weide“. Auch wurden neben unzähligen Beratungsgesprächen bis dato 40 Anträge für Notstromaggregate abgegeben. Hierfür werden pauschal 700 Euro Kostenersatz an die Salzburger Landwirte ausbezahlt. Eine Antragsstellung für die Fördermaßnahme ist auch jetzt noch möglich.
Einen weiteren Punkt stellte die neue Bio-Verordnung dar. „Anders als oft in der Öffentlichkeit dargestellt, haben sich Bio-Bauern an die bis jetzt geltenden Regeln gehalten“, stellte Brunauer klar. Er appellierte an alle Bauern, vor einem vorzeitigen unüberlegten Ausstieg aus der biologischen Bewirtschaftung ein Beratungsgespräch in der BBK in Anspruch zu nehmen. Ein zentrales Thema ist für Brunauer auch das Öffentlichkeitsbild der Bäuerinnen und Bauern. Vor allem die Bäuerinnenorganisation nützt ihre Rolle aus Botschafter für die Landwirtschaft vorbildhaft. Mit z. B. Schulbesuchen und Verköstigungen schafft sie Vertrauen zum Konsumenten.
Von Texting Cows und vernetzten Daten
Der Nebenerwerbslandwirt, Lehrer und Inhaber eines Ingenieurbüros Konrad Steiner gab Einblick in das viel diskutierte Thema „Landwirtschaft 4.0“. Durch die Vernetzung von Daten des landwirtschaftlichen Betriebs könnte die Bewirtschaftung zukünftig zunehmend optimiert werden. Er stellte beispielsweise Plattformen vor, welche Flächendaten wie Blattzuwachs, Dünger oder Ernteertrag aufzeichnen. So können schließlich Vorgänge wie die Düngung, Bodenbearbeitung oder die Einsaat verbessert werden. Steiner sprach in seinem Auszug auch von „Texting Cows“, auf Deutsch übersetzt „SMS-Kühe“.
Mithilfe von Sensoren gibt ein Parameter wie das Widerkäuen Informationen zum Wohlbefinden der Kuh. Diese Daten ermöglichen ebenso Rückschluss auf den Zeitpunkt der Brunst oder Kalbung sowie auf Krankheiten. „Diese Systeme können in zweierlei Hinsicht beschrieben werden. Einerseits kann man von der ‚Industrialisierung der Kuh‘ sprechen, andererseits bietet diese Datenvernetzung einen unparteiischen Nachweis für das Wohl der Tiere und somit einen ‚Tierwohlbeweis für Konsumenten‘“, so Steiner.
Präsident Rupert Quehenberger berichtete unter anderem vom Neubau der BBK Hallein. Das Projekt soll zusammen mit dem Maschinenring Salzburg im Herbst 2020 bzw. Frühjahr 2021 umgesetzt werden. Zusätzlich wird angedacht, die BBK mit einer Fachabteilung aus der LK Salzburg aufzuwerten.
Mithilfe von Sensoren gibt ein Parameter wie das Widerkäuen Informationen zum Wohlbefinden der Kuh. Diese Daten ermöglichen ebenso Rückschluss auf den Zeitpunkt der Brunst oder Kalbung sowie auf Krankheiten. „Diese Systeme können in zweierlei Hinsicht beschrieben werden. Einerseits kann man von der ‚Industrialisierung der Kuh‘ sprechen, andererseits bietet diese Datenvernetzung einen unparteiischen Nachweis für das Wohl der Tiere und somit einen ‚Tierwohlbeweis für Konsumenten‘“, so Steiner.
Präsident Rupert Quehenberger berichtete unter anderem vom Neubau der BBK Hallein. Das Projekt soll zusammen mit dem Maschinenring Salzburg im Herbst 2020 bzw. Frühjahr 2021 umgesetzt werden. Zusätzlich wird angedacht, die BBK mit einer Fachabteilung aus der LK Salzburg aufzuwerten.
Beratung rückt noch mehr in Vordergrund
Veränderungen stehen ebenso im Beratungssektor bevor. Hier wird der Ausbau fundierter Beratungsstellen fokussiert. So wird Tierzuchtdirektorin Imgard Mitterwallner eine Unterstützung durch einen weiteren Fachexperten erhalten. Eine neue Stabstelle ist auch im Bereich der Beratung von Innovationen geplant. Haben Bäuerin oder Bauer eine Idee, so ist Regina Putz die Ansprechpartnerin dafür.
„Immer mehr Bauern wollen selber ihren Strom erzeugen, daher wollen wir auch vermehrt Beratungen im Hinblick auf alternative Energien anbieten“, schilderte Quehenberger. Der LK-Präsident ermutigt, Salzburgs nachhaltige Bewirtschaftung mit bestem Tierwohl auch den Konsumenten zu zeigen. Mit dem Herkunftslabel „Salzburger Land“ werden genau diese Produkte aus Salzburg auf den ersten Blick erkannt. „Das Herkunftszertifikat soll so Wertsicherung und Wertschöpfung für den ländlichen Raum schaffen“, betonte Rupert Quehenberger.
Lungau – „Wir haben vieles auf Schiene gebracht“
Der Lungauer Kammertag findet traditionell immer zu Lichtmess statt. BBK-Obmann Johann Schitter konnte auch diesmal rund 150 Besucher und viele Ehrengäste begrüßen.
Der Bericht des Kammerobmannes umspannte diesmal einen weiten Bogen der letzten fünf Jahre. Angefangen von den Aktivitäten der BBK in der Beratung, der Interessenvertretung sowie Abwicklung der Ausgleichszahlungen und Investitionsförderung waren es viele Aufgaben, die abgearbeitet wurden. Gerade die Projekte „Reine Lungau“ sowie „Lungauer Kochwerk“ seien das Ergebnis einer proaktiven Arbeit der bäuerlichen Funktionärinnen und Funktionäre, zeigt sich Schitter überzeugt. Er zog Bilanz und stellte sogar eine Rechnung auf: Gemeinsam mit den Funktionärinnen und Funktionären sowie den BBK-Mitarbeitern konnte er ca. 70 % der Vorhaben abarbeiten. Nach dem Motto: „Kein Problem ist zu groß und vor allem kein Problem ist zu klein, um sich dafür einzusetzen“, zeigt er sich auch für die kommenden Jahre bereit, für die Landwirtschaft im Lungau da zu sein.
Neben den Bezirksbauernkammern wird am 16. Februar bekanntlich auch die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer neu gewählt. Die Standesvertretung der Bäuerinnen und Bauern hat sich für die vielen Herausforderungen in den kommenden Jahren jedenfalls gut in Position gebracht, wie Präsident Rupert Quehenberger bei den Kammertagen im Tennengau und im Lungau berichtete (siehe Artikel rechts).
So hat man mit Dipl.-Ing. Gregor Grill nicht nur den Experten für den Bereich der Beutegreifer bzw. für Naturschutzfragen im Haus, auch das Beratungsangebot im Bereich der Tierhaltung wurde und wird deutlich ausgebaut. Mit Petra Fürstauer hat man auch eine Spezialistin zur Verfügung, die gerade im Bereich der Almwirtschaft sehr versiert ist.
Im Zuge der neuen Regierungsverhandlungen sei es gelungen, zahlreiche Entlastungsmaßnahmen für die Bäuerinnen und Bauern im steuerlichen Bereich und in der SV aufzunehmen. Dazu zählen die Absenkung des fiktiven Ausgedinges, die Weiterführung des Einheitswertes über das Jahr 2024 hinaus und vieles mehr. Besonders wichtig ist es für Quehenberger, sprunghafte Veränderungen zu vermeiden: „Wir brauchen eine kontinuierliche und planbare Weiterentwicklung in der Landwirtschaft.“
Neben den Bezirksbauernkammern wird am 16. Februar bekanntlich auch die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer neu gewählt. Die Standesvertretung der Bäuerinnen und Bauern hat sich für die vielen Herausforderungen in den kommenden Jahren jedenfalls gut in Position gebracht, wie Präsident Rupert Quehenberger bei den Kammertagen im Tennengau und im Lungau berichtete (siehe Artikel rechts).
So hat man mit Dipl.-Ing. Gregor Grill nicht nur den Experten für den Bereich der Beutegreifer bzw. für Naturschutzfragen im Haus, auch das Beratungsangebot im Bereich der Tierhaltung wurde und wird deutlich ausgebaut. Mit Petra Fürstauer hat man auch eine Spezialistin zur Verfügung, die gerade im Bereich der Almwirtschaft sehr versiert ist.
Im Zuge der neuen Regierungsverhandlungen sei es gelungen, zahlreiche Entlastungsmaßnahmen für die Bäuerinnen und Bauern im steuerlichen Bereich und in der SV aufzunehmen. Dazu zählen die Absenkung des fiktiven Ausgedinges, die Weiterführung des Einheitswertes über das Jahr 2024 hinaus und vieles mehr. Besonders wichtig ist es für Quehenberger, sprunghafte Veränderungen zu vermeiden: „Wir brauchen eine kontinuierliche und planbare Weiterentwicklung in der Landwirtschaft.“
Klimawandel ist ein Faktum
Im Hauptreferat des Abends ging Agrarlandesrat Josef Schwaiger auf den Klimawandel ein. „Schwarz-Weiß-Malerei ist beim Thema Klimawandel nicht zielführend. Landwirtschaft muss sich aktiv dieser Thematik stellen, auch wenn andere Produktionsbereiche bzw. Emissionsverursacher wesentlich mehr klimaschädliche Gase erzeugen“, ist er überzeugt. Denn der Klimawandel ist voll im Gange und trifft unser Land teils sehr hart. Im Oberpinzgau wurden seit dem großen Hochwasser 2005 vier weitere schwere Hochwasserereignisse verzeichnet, die ohne eine Verbauung bzw. Schaffung von Retentionsräumen jedes Mal in eine Katastrophe gemündet hätten.
Schwaiger: „Der Klimaschutz wird für uns alle eine Pflicht.“ Die regionale Versorgung sowie das Bauen mit Holz sind jedenfalls wichtige Beiträge seitens der Landwirtschaft zur Eindämmung des Klimawandels. Auch der Aufbau von Humus ist ein weiterer Ansatzpunkt, der an Bedeutung gewinnt. Schwaiger abschließend: „Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und ist auf jeden Fall für machbare Lösungsansätze bereit.“
Schwaiger: „Der Klimaschutz wird für uns alle eine Pflicht.“ Die regionale Versorgung sowie das Bauen mit Holz sind jedenfalls wichtige Beiträge seitens der Landwirtschaft zur Eindämmung des Klimawandels. Auch der Aufbau von Humus ist ein weiterer Ansatzpunkt, der an Bedeutung gewinnt. Schwaiger abschließend: „Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und ist auf jeden Fall für machbare Lösungsansätze bereit.“
Grußworte zum Lungauer Bauerntag
Bezirkshauptfrau
Dr. Michaela Rohrmoser:
„Bäuerinnen und Bauern sind nicht nur Landwirte, sondern auch Lebenswirte mit multifunktionalen Aufgaben und für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Die Landwirtschaft muss sich aktiv der Klimafrage stellen und die Initiative an sich reißen.“
Bürgermeister Georg Gappmayer, Tamsweg: „Die bäuerlichen Interessen werden deshalb so erfolgreich vertreten, da es die Landwirtschaft versteht, geschlossen und durchgängig organisiert zu sein. Ein großer Dank an den Agrarlandesrat Schwaiger für den Ausbau der Landwirtschaftsschule.“
LAbg. Bürgermeister Ing. Manfred Sampl: „Danke an die Bäuerinnen und Bauern für ihren tagtäglichen Einsatz. Die Bauernschaft hat eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft im ländlichen Raum, für das Funktionieren der Infrastruktur, die ehrenamtlichen Tätigkeiten und die Bewahrung des kulturellen Erbes.“
Abg. z. NR Ök.-Rat Franz Eßl: „Bei den Regierungsverhandlungen konnten wichtige Punkte bzw. Entlastungen für die Landwirtschaft vereinbart werden. Das Thema Wolf kann hingegen nur auf EU-Ebene zufriedenstellend gelöst werden. Dies ist zwar eine große Herausforderung, jedoch sind Änderungen nicht ausgeschlossen.“
Bürgermeister Georg Gappmayer, Tamsweg: „Die bäuerlichen Interessen werden deshalb so erfolgreich vertreten, da es die Landwirtschaft versteht, geschlossen und durchgängig organisiert zu sein. Ein großer Dank an den Agrarlandesrat Schwaiger für den Ausbau der Landwirtschaftsschule.“
LAbg. Bürgermeister Ing. Manfred Sampl: „Danke an die Bäuerinnen und Bauern für ihren tagtäglichen Einsatz. Die Bauernschaft hat eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft im ländlichen Raum, für das Funktionieren der Infrastruktur, die ehrenamtlichen Tätigkeiten und die Bewahrung des kulturellen Erbes.“
Abg. z. NR Ök.-Rat Franz Eßl: „Bei den Regierungsverhandlungen konnten wichtige Punkte bzw. Entlastungen für die Landwirtschaft vereinbart werden. Das Thema Wolf kann hingegen nur auf EU-Ebene zufriedenstellend gelöst werden. Dies ist zwar eine große Herausforderung, jedoch sind Änderungen nicht ausgeschlossen.“