Betriebliches Topmanagement mit neuer Genetik: Feldbauer in Fuschl
Aufgrund ihrer Cookie Präferenzen deaktiviert.
Direkt am Ufer des Fuschlsees liegt der Bio-Heumilchbetrieb Feldbauer der Familie Ebner. Der im Vollerwerb geführte Milchviehbetrieb ist seit jeher auf die Zucht und die Nutzung von Fleckvieh spezialisiert. Seit der Hofübernahme von Sohn Thomas im Mai 2023 werden auch verstärkt die Rassen Red Friesian und Norwegisches Rotvieh in die Zucht eingekreuzt. Von dieser neuen Genetik erwartet sich der Jungbauer einen höheren Heterosiseffekt, also eine ausgeprägtere Leistungsbereitschaft durch die Kreuzungszucht zweier reinerbiger Eltern. Wichtig sind ihm „gesunde Tiere mit angemessener Leistung und einer hohen Lebensleistung.“ Diese liegt beim Betrieb von Familie Ebner im Schnitt bereits bei beachtlichen über 39.000 kg. Im heurigen Jahr erreichte eine ihrer Kühe sogar die 100.000-Liter-Lebensleistung. „Eine gute Kuh sollte 50.000 Liter Milch geben“, erklärt Thomas sein betriebliches Ziel, „weniger wichtig ist mir dabei, in wie vielen Laktationen die Kuh das erreicht“. Auch Merkmale wie etwa eine niedrige Zellzahl und eine hohe Persistenz haben für ihn Priorität.
Derzeit ist noch etwa ein Drittel des Bestands reinerbiges Fleckvieh. Für die Fleischproduktion wird zudem mit Blauweißem Belgier und Piemonteser gekreuzt. Durch die langjährige Mitgliedschaft beim Verein der Fleckviehzüchter vermarktet Familie Ebner ihre Mastkälber, Altkühe und einen Teil der Zuchtkälber über den Verband.
Basierend auf den Daten der Milchleistungskontrolle, wird die Fütterung mithilfe des LKV-Fütterungsprogramms berechnet. Das Grundfutter und die jeweilige Leistung bestimmen das genaue Verhältnis der energie- und eiweißbetonten Futtersorten. Seit mittlerweile einem Jahr ist der Betrieb Mitglied beim Arbeitskreis Milch, wo Thomas den wertvollen Austausch mit anderen motivierten Landwirten und Experten sehr schätzt. Ebenso ist der Familie die Zusammenarbeit mit den Tierärzten ein besonderes Anliegen, da sie viel Wert auf Vorsorge legt. Beispiele dafür sind eine Vitamin-D3-Gabe ab der dritten Laktation für die Calzium-Mobilisierung oder auch vorbeugende Impfungen.
Die Landwirtschaft realistisch vermitteln
Als die Großeltern im Jahr 1980 mit dem Hausbau begonnen hatten, wurde dieses gleich für die Vermietung erweitert. Drei Ferienwohnungen und ein Doppelzimmer werden über Urlaub am Bauernhof vermietet, wo sie seit der Gründung des Vereins Mitglied sind. Den Gästen steht sogar ein hauseigener Badestrand zur Verfügung. Die Vermittlung der Landwirtschaft an die nicht-bäuerliche Bevölkerung liegt Familie Ebner besonders am Herzen: „Die Gäste sollen eine produktive, realistische Landwirtschaft sehen, nicht nur einen Streichelzoo.“
Der Laufstall wurde im Jahr 2000 von den Eltern Josef und Margarethe gebaut. Mit dem Bau des neuen Dachstuhls im Jahr 2013 kam auch eine Heubelüftung mit Luftentfeuchter dazu. Da der Betrieb im Landschaftsschutzgebiet Fuschl liegt, ist vermehrt Rücksicht auf das Landschaftsbild zu legen und Investitionen sind oftmals nur nach Absprache mit dem Naturschutz möglich. Ein gutes Zusammenspiel von Tourismus, Landwirtschaft und Natur ist von Bedeutung.
Betriebsspiegel
Familie: Thomas Ebner (26), Betriebsführer, Fischereifacharbeiter, Landwirtschaftsmeister, Delegierter bei SalzburgMilch; Eltern Josef (62) und Margarethe Ebner (62); Altbauersleute Johann (92) und Maria Anna Ferstl (89)
Betrieb: Bio-Heumilchbetrieb mit Fleckvieh-Kreuzungszucht; 16 ha mehrmähdiges Grünland,
2 ha Koppel- und Hutweide, 1 ha Naturschutzflächen, 15 ha Wald; Vieh: 18 Kühe mit Nachzucht (derzeit
2 Kalbinnen, 6 Kälber), 11 Hühner; Vermietung: drei Ferienwohnungen und 1 Doppelzimmer, eigener Badestrand; Mitglied bei: VFS, Arbeitskreis Milch, Urlaub am Bauernhof, LKV