Das Piffgut ist das Herzstück der Fachschule Bruck. Der Hof und das geschichtsträchtige Piffwirtshaus waren die Basis der Schule bei der Eröffnung im Jahr 1924. Während sich die gesamte Infrastruktur am Campus bereits auf dem neuesten Stand befindet, wird jetzt das alte Bauernhaus saniert. Ein Abriss stand nicht zur Debatte. „Wir reißen nicht unsere Wurzeln aus“, versicherte LR Josef Schwaiger bei der Präsentation der Pläne für das Bauprojekt. „Dieses Gebäude ist identitätsstiftend für den Schulbetrieb.“
Wenn die Schule nächstes Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert, wird hier ein moderner Vorzeigebetrieb eröffnet. Im Erdgeschoß wird eine einzigartige Metzgerei errichtet, die über Schaufenster einsichtig ist. Von der Anlieferung und Schlachtung der Tiere bis zur Veredelung des Fleisches können alle Arbeitsschritte beobachtet werden. „Hier findet nichts hinter verschlossenen Türen statt. Wir wollen zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben“, betonte Direktor Christian Dullnig. Bei der Schlachtung werden für die Tiere möglichst stressfreie Methoden angewandt, die sich an Richtlinien von Dr. Temple Grandin, einer autistischen Tierforscherin, orientieren.
Von der Weide ins Regal
Für die Schülerinnen und Schüler ist die moderne Metzgerei eine enorme Aufwertung des praktischen Unterrichts. „Das Bauvorhaben ist ein Meilenstein für die Schule“, so Dullnig, der Wert darauf legt, dass die mit öffentlichen Mitteln umgesetzte Einrichtung auch von Bäuerinnen und Bauern der Region genutzt werden kann. Für den Betrieb wird eine Genossenschaft gegründet. „Für uns Bauern ist es eine große Chance, dass wir hier in der Region die Möglichkeit zur Schlachtung haben“, erklärte Josef Geisler, Judenbauer aus Piesendorf, der zusammen mit Anton Embacher, Riegerbauer aus Fusch, als Proponent der Genossenschaft agiert.
„Es .wird auch ein Metzger angestellt, der darf ruhig kreativ und innovativ sein“, so Dullnig. Bis zu 600 Schlachtungen können jährlich durchgeführt werden. Zur Vermarktung der Produkte wird ein Verkaufsraum mit Selbstbedienung eingerichtet. Hier erhalten auch regionale Produzenten die Möglichkeit ihre Produkte anzubieten.
Als Teil der Dezentralisierungskampagne des Landes bezieht die Landesforstdirektion Büros im Dachgeschoß. Im ersten Stock entstehen Wohnungen für neue Lehrpersonen.
Bauprojekt Piffgut
Sanierung des Bauernhauses
Kosten: 5,1 Mio. Euro
Fertigstellung: Herbst 2024
Zukünftige Nutzung: - Moderne Lehr- und Schaumetzgerei - Verkaufsraum für die Direktvermarktung - Büroräumlichkeiten für die Landesforstdirektion - Drei Wohneinheiten für Lehrpersonal