Auf österreichische Rassen umgestellt: Attlhof in Fridolfing
Wie so viele andere Umsteigerbetriebe von Milchwirtschaft auf andere bäuerliche Erwerbsformen, hat auch der Attlhof in Fridolfing vor Jahren viel Lehrgeld bezahlen müssen, ehe ein erzielbarer Ertrag aus dem Betrieb geleistet werden konnte.
Inzwischen hat Monika Obermaier abermals neue Erkenntnisse gewonnen. Sie steht auf alte und bewährte Rassen, die in ihrer Ursprünglichkeit viele Vorteile gegenüber „überzüchteten“ Rassen aufweisen. So etwa bei den Ziegen. Hier gibt es jetzt die Pinzgauer Strahlenziegen. Nun wurden wieder Kühe in den Stall gestellt: Bei den Kühen hat sie sich für das Tiroler Grauvieh entschieden. Es gibt zwei Mutterkühe und einen jungen Stier, vor allem für die Eigenversorgung. Bei den Ziegen arbeitet der Betrieb mit einem anderen Biobetrieb zusammen und es wird die Milch angekauft zur Käseverarbeitung. Bei den Ziegen legt man auf die Fleischproduktion Wert. Sie werden zu Fleischspezialitäten und Ziegensalami verarbeitet.
Das Ehepaar hat den Nebenerwerbshof im Jahre 1992 übernommen, 1994 geheiratet und sogleich umgestellt. Die zehn Kühe mit Nachzucht gingen vom Hof und man versuchte es zuerst mit der Aufzucht von Pinzgauer Kälbchen und dem Verkauf von Heu in Würfelform für Pferde. Ab 2006 interessierte man sich für Ziegen und man fand Gefallen an dieser Tierart. Zugleich stellte der Betrieb auf Biowirtschaft um.
Der Betrieb ist auf die Erzeugung von Spezialitäten aus der Bio-Ziegenmilch wie verschiedenen Käsesorten und Milch- und Joghurt-Produkten sowie Ziegenfleisch und die Direktvermarktung eingestellt. Die Technik der Käseerzeugung hat sich Monika in mühevoller Kleinarbeit selbst beigebracht. „Dabei ist es wichtig, die Ziegenmilch sofort zu verarbeiten. Sobald die Ziegenmilch nachreift, entwickelt sich der typische Ziegengeschmack“, so die Bäuerin, die Freude am Arbeiten hat.
Betriebsspiegel
Familie: Monika Obermaier (54), gelernte Arzthelferin; Alois (57), Kälteanlagenbauer; Christoph (32), Betriebsmanager; Bettina (31), Schwiegertochter; Magdalena (28), Arzthelferin, Gesundheitspsychologin und Medizinpädagogik i. A.; Johannes (26), Zweiradmechaniker
Betrieb: 13,7 ha, (8 ha Grünland, 3 ha Acker, 2,7 ha Wald) – 13 Ziegen, 2 Mutterkühe, einen jungen Stier, 20 Hühner