"An Reim g‘habt": Der Almsommer 2019 stand auf Messers Schneide
Obmann Silvester Gfrerer: "Diese Menschen verdienen unsere Wertschätzung"
50 Jahre lang jeden Sommer als Senner auf der Alm harte Arbeit verrichten – eine unvorstellbare Leistung, die Karl Schiefer aus St. Michael auf der Örgenhiasalm im Zederhauser Riedingtal erbracht hat. Ihm und 36 anderen Sennerinnen und Sennern aus dem Lungau wurde am Sonntag, dem 17. November beim diesjährigen Almbauerntag im Gasthof Gambswirt großer Dank ausgesprochen. „Salzburgs Almen sind fester Bestandteil unseres Wirtschaftsraumes und unserer Kulturlandschaft. Unsere Almbäuerinnen und -bauern und die Sennerinnen und Senner sind es, die diesen Schatz mit viel Aufwand und Mühe pflegen und ihn so für uns alle erst nutzbar machen. Man kann es nicht oft genug sagen, dass es ohne Beweidung durch Rinder, Pferde, Schafe oder Ziegen Almen, so wie wir sie kennen, nicht geben würde“, so der Obmann des Alm- und Bergbauernvereines, BR Silvester Gfrerer. Er überreichte am Sonntag 37 Sennerinnen und Sennern aus dem Lungau Urkunden für mehr als 20 Almsommer. „Diese Menschen verdienen unsere Wertschätzung. Sie sind auf den Hochglanzprospekten der Tourismuswerbung kaum zu sehen und doch sind sie es, ohne die in den Bergen gar nichts gehen würde.“
Almsommer hat spät begonnen und musste beinahe abgebrochen werden
Gfrerer und der gesamte Vorstand wurden am Sonntag einstimmig wiedergewählt, neuer Obmann-Stellvertreter ist Siegfried Deutinger, Unterdeutingbauer in Saalfelden. Der Obmann zog beim Almbauerntag auch Bilanz über das heurige Jahr: „Wir dürfen mit dem Almsommer zufrieden sein. Wir sind weitgehend von gröberen Unwettern verschont geblieben und dafür können wir dankbar sein.“
In Summe haben die Almleute heuer einen durchschnittlichen bis guten Almsommer erlebt. Durch den vielen Schnee erfolgte der Auftrieb um rund drei Wochen verspätet. Die Trockenheit im Frühsommer hätte beinahe dazu geführt, dass die Tiere bereits wenige Wochen nach dem Auftrieb wieder von den Almen geholt werden müssen hätten. „Der Almsommer stand letztendlich auf Messers Schneide. Doch das Wetter hat mitgespielt, der Regen ist gekommen und im Herbst hat es keine verfrühten Wintereinbrüche gegeben. Damit konnte das Defizit aus dem Frühjahr weitgehend ausgeglichen werden“, so Geschäftsführer Ing. Mag. Gottfried Rettenegger.
In Summe haben die Almleute heuer einen durchschnittlichen bis guten Almsommer erlebt. Durch den vielen Schnee erfolgte der Auftrieb um rund drei Wochen verspätet. Die Trockenheit im Frühsommer hätte beinahe dazu geführt, dass die Tiere bereits wenige Wochen nach dem Auftrieb wieder von den Almen geholt werden müssen hätten. „Der Almsommer stand letztendlich auf Messers Schneide. Doch das Wetter hat mitgespielt, der Regen ist gekommen und im Herbst hat es keine verfrühten Wintereinbrüche gegeben. Damit konnte das Defizit aus dem Frühjahr weitgehend ausgeglichen werden“, so Geschäftsführer Ing. Mag. Gottfried Rettenegger.
Landesrat Schwaiger: "Arbeit auf der Alm ist hart und entbehrungsreich"
„Die Gäste kennen die heimischen Almen nur bei schönem Wetter. Die tägliche Arbeit dort ist jedoch hart und entbehrungsreich. Nur mit großem Fleiß und Hingabe ist sie auch zu bewerkstelligen. Die Almbäuerinnen und Almbauern tragen mit ihrem Engagement wesentlich dazu bei, dass der ländliche Raum mit seiner Kulturlandschaft auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt“, spricht Agrarlandesrat Dr. Josef Schwaiger seine Wertschätzung aus. „Das Salzburger Land mit seiner unverwechselbaren Landschaft wäre ohne bewirtschaftete Almen ein völlig anderes. Ich bedanke mich herzlich bei den Almleuten für ihre Verdienste um die Almwirtschaft und die Landeskultur", sagte Schwaiger.
LK-Präsident Quehenberger: Der Wolf hat einigen Almbauern den Sommer vermiest
Deutlich vermiest wurde der Almsommer allerdings durch den Wolf. Im Großarltal, im Gasteinertal und zuletzt in Lend-Embach mussten heuer zahlreiche Almbauern teils massive Tierverluste durch den Wolf hinnehmen. Kein Wunder, dass dieses Thema ein großer Aufreger war und ist. „Auch wenn uns das viele Außenstehende immer weismachen wollen, so gibt es doch keinen wirksamen Schutz vor Wölfen. Unsere Forderung nach dem Abschuss von Problemwölfen hat sich nach dem heurigen Almsommer noch verstärkt, weil wir sehen, dass es in der Almwirtschaft keine praktikable Möglichkeit für eine Koexistenz gibt“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg, Rupert Quehenberger. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern und der Almleute zunichtegemacht wird, nur weil der Schutz der Wölfe über dem Schutz unserer Nutztiere steht. Wer das gutheißt, der soll sich endlich selbst ein Bild von der Bedeutung unserer Almwirtschaft machen, hier steht viel mehr als nur das Einkommen einiger Bergbauern am Spiel“, warnt Quehenberger mit Nachdruck. Er begrüßt daher auch das Bemühen, Almprodukte als solche besser zu kennzeichnen und sie in der Vermarktung sichtbarer zu machen. „Diese Produkte sind unter schwierigsten Bedingungen entstanden und haben besondere Aufmerksamkeit verdient.“