Als die Kuchler geschlossen beichteten
Messen früher ausschließlich in lateinischer Sprache
„Früher, als ich noch ein Kind war, wurden die Messen ausschließlich in lateinischer Sprache abgehalten, nur die Predigten waren auf Deutsch“, erinnert sich Josef Seiwald, Nechlbauer aus Kuchl, in einem Bauernbuch. Erst in den Dreißigerjahren erschien das Schott-Messbuch in deutscher Sprache. Schön langsam lernten die Kinder im Religionsunterricht deutschsprachige Kirchenlieder, die bei der Schulmesse, die einmal wöchentlich stattfand, gesungen wurden.
„Als Religionslehrer unterrichteten ausschließlich Priester“, erzählt er, „und diese wurden auch entsprechend respektiert.“ In Kuchl alleine gab es drei Priester – einen Pfarrer und zwei Kooperatoren. „An hohen kirchlichen Festtagen zelebrierten alle drei zusammen den Gottesdienst in herrlichen Messgewändern“, erinnert er sich.
„Als Religionslehrer unterrichteten ausschließlich Priester“, erzählt er, „und diese wurden auch entsprechend respektiert.“ In Kuchl alleine gab es drei Priester – einen Pfarrer und zwei Kooperatoren. „An hohen kirchlichen Festtagen zelebrierten alle drei zusammen den Gottesdienst in herrlichen Messgewändern“, erinnert er sich.
Nazis kontrollierten Predigten der Priester
Die Priester wurden früher vom Staat bezahlt, erst nach dem Anschluss 1938 wurde die Kirchensteuer eingeführt und die Kirche musste nun selbst für den Unterhalt der Priester und Religionslehrer aufkommen
„Sehr beliebt waren die Priester bei den Nazis nicht, bei den Predigten stand immer ein NS-Mann ganz hinten in der Kirche und kontrollierte, ob der Priester nichts Regimefeindliches predigt“, erzählt Seiwald. Bis in die Fünfzigerjahre war es üblich, für seinen reservierten Platz in der Kirche zu bezahlen. Die Höhe der sogenannten Standlosung wurde von den Gläubigen nach eigenem Ermessen festgelegt. Dies natürlich zusätzlich zur obligaten Kirchensteuer. An der Kirchenbank wurde ein Schild mit dem Namen des Platzinhabers angebracht.
„Sehr beliebt waren die Priester bei den Nazis nicht, bei den Predigten stand immer ein NS-Mann ganz hinten in der Kirche und kontrollierte, ob der Priester nichts Regimefeindliches predigt“, erzählt Seiwald. Bis in die Fünfzigerjahre war es üblich, für seinen reservierten Platz in der Kirche zu bezahlen. Die Höhe der sogenannten Standlosung wurde von den Gläubigen nach eigenem Ermessen festgelegt. Dies natürlich zusätzlich zur obligaten Kirchensteuer. An der Kirchenbank wurde ein Schild mit dem Namen des Platzinhabers angebracht.
Jeder Ortschaft ihr Beichttag
In der Fastenzeit gab es die sogenannten Beichttage. Jeder Ortschaft im Kuchler Pfarrgebiet wurde ein Beichttag zugeteilt. An diesem Tag wurde auf den Höfen nicht gearbeitet. So hatte der Pfarrer die genaue Übersicht über diejenigen, die nicht beichten gingen. Dadurch entstand auch ein gewisser sozialer Druck und man hatte es im Blick, wer sich ausschloss.
Der Bauer ging mit der Familie und den Dienstboten geschlossen zum Beichten in die Pfarrkirche. Vor dem Beichtstuhl musste man oft lange warten. Nach dem Beichten lud der Bauer seine Leute auf eine Würstelsuppe ins Wirtshaus ein. „In ein beliebiges Gasthaus konnten wir damals nicht gehen, jeder Hof hatte ein Gasthaus im Ort, in dem alle wichtigen familiären Feiern wie Taufe, Hochzeit oder Begräbnis stattfanden“, erzählt Josef Seiwald. Wenn ein Kind am Hof geboren wurde, holte der Wirt die Godn und das Kind mit der Pferdekutsche vom Hof ab und brachte die beiden zur Kirche. Dieser Brauch wurde lange noch genau eingehalten.
Der Bauer ging mit der Familie und den Dienstboten geschlossen zum Beichten in die Pfarrkirche. Vor dem Beichtstuhl musste man oft lange warten. Nach dem Beichten lud der Bauer seine Leute auf eine Würstelsuppe ins Wirtshaus ein. „In ein beliebiges Gasthaus konnten wir damals nicht gehen, jeder Hof hatte ein Gasthaus im Ort, in dem alle wichtigen familiären Feiern wie Taufe, Hochzeit oder Begräbnis stattfanden“, erzählt Josef Seiwald. Wenn ein Kind am Hof geboren wurde, holte der Wirt die Godn und das Kind mit der Pferdekutsche vom Hof ab und brachte die beiden zur Kirche. Dieser Brauch wurde lange noch genau eingehalten.