Alkoholproblem rechtzeitig erkennen
Alkohol gehört in Österreich seit Jahrhunderten zur Alltagskultur – sei es beim geselligen Beisammensein, bei Festen oder als „verdientes Glaserl“ nach getaner Arbeit. In ländlichen Regionen ist Alkoholkonsum oft tief in Traditionen verwurzelt. Doch diese kulturelle Normalität macht es oft sehr schwer, problematischen Alkoholkonsum zu erkennen und vor allem auch zu verändern. Die Dialogwoche Alkohol findet alle zwei Jahre von 5. bis 11. Mai österreichweit statt und hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Aufklärung auf die Risiken von übermäßigem Alkoholkonsum hinzuweisen. Unter www.dialogwoche-alkohol.at findet man vielfältige Veranstaltungshinweise, Tipps und einen Selbstcheck, um herauszufinden, ob der eigene Alkoholkonsum schon kritisch ist.
In vielen bäuerlichen Haushalten ist der Umgang mit Alkohol von Kindheit an präsent. Ein Stamperl Schnaps zur Begrüßung, ein Gläschen Wein beim Mittagessen oder das Bier nach einem langen Tag – das gehört für viele zur Normalität. Der Alkohol wird nicht nur konsumiert, sondern auch oft selbst produziert: Viele landwirtschaftliche Betriebe in Österreich brennen Schnaps, keltern Wein oder brauen Bier. Damit ist Alkohol nicht nur Teil des Alltags, sondern auch eine wirtschaftliche Einnahmequelle.
Die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Alkoholproduktion kann dazu führen, dass kritischer Alkoholkonsum schwerer erkannt oder sogar bagatellisiert wird. Das selbstverständliche Vorhandensein von Alkohol, die fehlende soziale Kontrolle durch Arbeitskollegen oder einen Chef erschweren es zu erkennen, welche Rolle der Alkohol im Leben spielt. Besonders schwierig wird es immer dann, wenn Alkohol zur scheinbaren Bewältigung von Stress oder Belastungen eingesetzt wird. Alkohol als Ventil für Erschöpfung oder emotionale Überforderung setzt oftmals eine Negativspirale in Gang, die für alle Beteiligten extrem herausfordernd ist. Und Belastungen lassen sich immer und überall finden, welche den Griff zur Flasche scheinbar erneut rechtfertigen.
Auswirkungen auf die Familie
Der Alkoholkonsum eines Familienmitglieds hat massive Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem und den Betrieb. Kinder wachsen in einem Umfeld auf, das von Unzuverlässigkeit, emotionaler Unsicherheit und manchmal auch Gewalt geprägt ist. Partnerinnen (meist sind es Frauen) übernehmen nicht nur die Kindererziehung, sondern oft auch einen Großteil der Hofarbeit, während sie gleichzeitig mit der Alkoholproblematik ihres Partners kämpfen. Hinzu kommt, dass Probleme selten nach außen dringen. „Was am Hof passiert, bleibt am Hof“, heißt es oft. Diese Haltung verhindert nicht nur Hilfe von außen, sondern erschwert es Betroffenen auch, sich selbst einzugestehen, dass etwas nicht stimmt. In den letzten Jahren setzen verschiedene Organisationen, darunter die Sozialversicherung der Selbständigen oder die Landjugend Österreich, zunehmend auf Präventionsarbeit. Auch Beratungsstellen wie Lebensqualität Bauernhof oder das Bäuerliche Sorgentelefon bieten Hilfe für Familien an.
Ein entscheidender Schritt ist die Enttabuisierung von psychischen Problemen und Alkoholmissbrauch. Es braucht mehr öffentliche Diskussion, gezielte Hilfsangebote und ein gesellschaftliches Umdenken, damit die Bereitschaft Hilfe anzunehmen als Akt der Selbstverantwortung und nicht als Schwäche angesehen wird.
Webinar: Weniger Alkohol – mehr vom Leben
Lebensqualität Bauernhof veranstaltet zusammen mit Akzente Salzburg am Di, dem
6. Mai um 19 Uhr ein kostenloses anonymes Webinar zum Thema: Weniger Alkohol – mehr vom Leben.
Auf den unten angeführten Link klicken und teilnehmen.
Schreiben Sie uns:
Lebensqualität Bauernhof,
Kennwort ,,Lebensfragen"
BBK Kleßheim
Tel. 0664/4105065
lebensfragen-bauernhof@lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt in keinster Weise ein persönliches Gespräch mit der Beraterin. Wir bitten um Verständnis, dass Karin Deutschmann-Hietl nicht alle Briefe persönlich beantworten kann.
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