24-Stunden-Livebericht aus dem Pansen
Das Grazer Unternehmen smaXtec ist einer von mehreren Herstellern, die innovative Monitoringsysteme für Rinder anbieten. Bei smaXtec liefert ein Funksensor im Pansen, der dem Tier als Bolus verabreicht wird, Daten für eine permanente Gesundheitsüberwachung. Die Kapsel misst 24 Stunden am Tag Temperatur und Bewegung der Kuh und gibt diese über eine Basisstation an den smaXtec-Server weiter. Dort werden die Daten aufbereitet, der Landwirt wird über den PC oder das Smartphone Tag und Nacht über den Gesundheitszustand jeder einzelnen Kuh am Laufenden gehalten.
Meldung 15 Stunden vor der Geburt
In der Praxis bringt dies viele Vorteile, wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Betriebe zeigen. Durch die permanente Temperaturüberwachung geben bereits geringe Abweichungen Aufschluss über Krankheiten oder liefern Daten für die Reproduktion. Das System erkennt sehr zuverlässig die Brunst und gibt eine Empfehlung für den Besamungszeitpunkt. Über den Temperaturverlauf kann auch die Abkalbung eingegrenzt werden. Ca. 15 Stunden vor der Geburt bekommt die Bäuerin oder der Bauer eine Meldung aufs Handy. In der Praxis bedeutet das deutlich weniger Stress mit den Abkalbungen.
Aber auch Stoffwechselerkrankungen lassen sich durch das permanente Fiebermessen früher erkennen. Noch bevor die Kuh klinische Symptome zeigt, gibt der Temperaturverlauf Auskunft, dass etwas nicht in Ordnung ist. Damit lassen sich Entzündungen im Euter und an den Klauen früher erkennen und rascher behandeln.

Auch Stresssituationen, etwa durch Hitze oder Wassermangel (defekte oder verdreckte Tränken), werden erkannt. Obwohl der flächendeckende Vertrieb erst im Jahr 2017 begonnen hat, sind mittlerweile mehr als 60.000 Sensoren im Einsatz. Die rasche Verbreitung ist ein Zeichen für den Nutzen solcher Systeme. Die Kosten für die Einrichtung und die Sensoren rechnen sich durch gesündere Tiere. Durch die rasche Behandlung lässt sich auch der Antibiotikaeinsatz reduzieren, die Nutzungsdauer kann meist gesteigert werden. Die Möglichkeiten durch solche Sensoren sind dabei noch längst nicht ausgeschöpft, wie sich auch bei smaXtec zeigt. Mittlerweile wird auch ein Boli angeboten, der den pH-Wert im Pansen misst. Er deckt Fehler in der Fütterung auf, noch bevor Stoffwechselerkrankungen auftreten.
Mario Fallast, Mitgründer des Unternehmens smaXtec:
„Für uns ist es besonders wichtig, dass Kunden möglichst wenig Zeit für die Nutzung unseres Monitoringsystems aufwenden müssen. Wir streben daher Kooperationen mit anderen Organisationen an. Durch die Zusammenführung von Daten wollen wir den größtmöglichen Mehrwert schaffen.“