Zwischen Omas Kochbuch und TikTok-Rezepten
In einer Zeit, in der Smartphones und Apps zum festen Bestandteil des Alltags gehören, verändert sich auch die Art, wie die Jugend kochen lernt und mit traditionellen Rezepten umgeht. Früher war es selbstverständlich, Kochen von Oma oder Mama zu lernen. Ihre handgeschriebenen Rezepte im alten Familienkochbuch galten als wahre Schätze, die über Generationen weitergegeben wurden. Heute dagegen zücken viele Jugendliche lieber ihr Handy, öffnen eine Koch-App oder suchen auf TikTok und YouTube nach schnellen Rezeptideen.
Bei Oma schmeckt es am besten
Großmütter und Mütter sind durch ihre jahrelange Praxis und die Verwendung so mancher Geheimzutaten oft die besten Köchinnen der Welt. Bei einem deftigen Erdäpfel-Gulasch, Wurstnudeln, einem Scheiterhaufen oder einem ausgezogenen Apfelstrudel wird diese Wunderwelt aus Omas Küche wieder lebendig und weckt sogar Kindheitserinnerungen. Die große Vielfalt und hohe Qualität unserer Lebensmittel machen solch einfache Gerichte zu einer kulinarischen Schatzkammer unserer Heimatküche.
Die App als digitales Familienkochbuch
Täglich frisch zu kochen ist heutzutage leichter als gedacht. Die neue Rezeptquelle dazu heißt Social Media. Zwischen Koch-Apps, Foodblogs und Community-Plattformen entsteht eine neue Kochkultur, die sich spontan, kreativ, visuell und global vernetzt. Hier spielt der Gemeinschaftsaspekt eine große Rolle, denn Bewertungen, Kommentare und Tipps anderer Nutzerinnen und Nutzer schaffen ein Gefühl von Verbundenheit. Inspirierende Rezepte und ansprechende Kochvideos, Einkaufslisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind ideal, wenn Kochen wieder einmal schnell gehen muss. Diese visuelle und unterhaltsame Art der Vermittlung hat die klassische Kochanleitung weitgehend abgelöst. Statt Mengenangaben und Zubereitungszeiten steht heute das Erlebnis im Vordergrund und natürlich auch das Teilen der Ergebnisse auf diversen Social-Media-Kanälen.
Food Influencer (das sind Personen, die auf speziellen Internetplattformen Inhalte rund um das Thema Essen teilen) prägen den Geschmack einer Generation. Wer auf Social Media aktiv ist, kommt kaum an Namen wie „Sally“, „Cooking Katrin“, oder „Oma Resi kocht“ vorbei. Sie inspirieren junge Menschen mit ihren Rezepten und gleichzeitig wächst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung. Viele suchen auch nach Ideen, die umweltfreundlich, günstig und alltagstauglich sind, und Plattformen wie Instagram und Pinterest zeigen, dass nachhaltiges Kochen keinen Verzicht, sondern Vielfalt bedeutet. Noch nie war es so einfach, Einblicke in fremde Küchen und Kulturen zu gewinnen und neue Gerichte mit neuen Geschmäckern in die eigene Küche zu holen. Das globale digitale Netz ist so zu einem riesigen und grenzenlosen Kochbuch avanciert.
Kochbücher und ihre Rezepte
Kochbücher füllen heute ganze Regale in Buchhandlungen und privaten Haushalten. Noch nie gab es so viele Kochbücher auf dem Markt, die trotz der digitalen Rezeptflut weiterhin fleißig gekauft werden. Kochbücher sind keineswegs vom Aussterben bedroht, im Gegenteil, solche Nachschlagewerke wird es immer geben, denn sie sind ohne Zweifel viel mehr als bloße Rezeptsammlungen. Sie sind kulturelle und sozialhistorische Besonderheiten, die Geschichten erzählen. Mit ihnen begibt man sich auf eine Reise in die kulinarische Vergangenheit unserer Vorfahren und das Abenteuer Kochen beginnt wieder von neuem. Auch Omas altes Kochbuch hat seinen Stellenwert nicht verloren. Es steht für Tradition, Geschmackserinnerungen und für die Verbindung zu früheren Generationen. Selber kochen erlebt bei vielen jungen Menschen gerade ein Comeback. Sie entdecken, dass es Spaß macht, frisch zu kochen, neue Gerichte auszuprobieren und zu wissen, was wirklich in ihrem Essen steckt. In einer Welt, in der vieles digital geworden ist, bietet „Kochen“ eine greifbare und sinnliche Erfahrung. Egal, ob ein Gericht aus Großmutters Rezeptschatz oder aus einem kurzen Video stammt, am Ende zählt nur, dass es schmeckt.
One-Pot-Kürbis-Pasta
- 600 g Hokkaidokürbis grob geraffelt
- 1 Zwiebel, 400 g Nudeln nach Wahl
- 100 g Speck- oder Schinkenwürfel
- 200 ml Milch, 100 ml Schlagobers
- 500 ml Gemüsesuppe
- 100 g geriebener Käse
- 3 EL Butterschmalz
- 2 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Knoblauch, Petersilie
Zubereitung
Geschnittene Zwiebel und Speckwürfel in Butterschmalz anschmoren und Kürbis und Knoblauch dazugeben. Mit Milch, Schlagobers und der Gemüsesuppe aufgießen und kurz kochen. Die Nudeln in die Sauce einfügen und so lange kochen, bis diese bissfest gekocht sind. Immer wieder umrühren, damit sich nichts am Topfboden anlegt. Zitronensaft und -schale dazugeben, Käse und Petersilie unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit grüner Petersilie oder gehackten Kürbiskernen bestreuen.
Sauerkraut-Salat mit Walnüssen und Trauben
200 g Sauerkraut gut ausdrücken, eine Karotte und einen Apfel grob raspeln, Walnüsse grob hacken und alles gut vermischen. Mit Olivenöl, Zitronensaft und etwas Kräutersalz pikant abschmecken und mit halbierten Trauben garnieren.
Ragu Bolognese
- 150 g Parmesan, 400 g Tagliolini
- frisches Basilikum
Ragout Bolognese:
- 500 g Faschiertes gemischt
- 1 große Zwiebel
- 2 mittlere Karotten
- 1 Zucchini
- 1 Scheibe Sellerie
- 500 g geschälte Paradeiser-Würfel
- 1 Flasche Paradeiser-Pulpe
- Öl, evtl. Oliven, Kapern
- Paradeiser-Mark
- 8 Knoblauchzehen
- Suppengewürz, Oregano
- grüne Petersilie, Basilikum
- Thymian, Salz, Pfeffer
Zubereitung
Wurzelwerk und Zucchini grob raspeln, Zwiebel schneiden und in Öl anbraten, Gemüse dazugeben und gut durchrösten. Faschiertes in einer extra Pfanne gut anbraten, dass das Faschierte in kleine Teile zerfällt. Es dürfen keine Fleischklumpen sein. Faschiertes zum angerösteten Gemüse geben, gut würzen, vermischen und mit Paradeiser-Pulpe aufgießen. Alles ca. 30 Minuten gut durchkochen und dann evtl. mit gehackten Oliven und Kapern abschmecken. Viel grüne Petersilie in die Sauce geben und mit geriebenem Parmesan und Basilikum auf Spaghetti oder Tagliolini servieren.
Polsterzipfeln
- 250 g Butter
- 250 g Topfen
- 300 g Mehl
- Salz
- Marmelade nach Geschmack zum Füllen
- 1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung
Für den Topfenbutterteig alle Zutaten gut verkneten und den Teig eine Stunde rasten lassen. Anschließend den Teig zu einem Rechteck dünn ausrollen und in kleine Quadrate (ca. 9 x 9 cm) schneiden. Einen Teelöffel Marmelade in die Mitte setzen und den Teig zu einem Dreieck zusammenklappen. Danach die Ränder noch mit einer Gabel zusammendrücken. Die fertigen Polsterzipfeln mit verquirltem Ei bestreichen und bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen ca. 15 bis 20 Minuten backen.