Was tun bei lebensschwachen Kälbern - Erste Hilfe nach der Geburt
Erste Hilfe-Maßnahmen beim schwachen Kalb nach der Geburt
- Die erste Maßnahme ist es, die Atemwege des Kalbes freizumachen. Das Ausstreichen des Schleimes aus der Nase und aus dem Flotzmaul ist essenziell. Dies kann händisch erfolgen oder mit einem sog. Kälberretter. Das Aufhängen der Kälber an den Hinterbeinen ist mittlerweile sehr umstritten.
- Sind die Atemwege frei, tut sich das Kalb aber nach wie vor beim Atmen schwer oder atmet gar nicht, muss rasch gehandelt werden. Man hat verschiedene Möglichkeiten, das Atemzentrum zu stimulieren.
- Kaltes Wasser über den Hinterkopf und Nacken schütten.
- Auch Medikamente, geeignete homöopatische Mittel oder ätherische Öle können in dieser Situation helfen und das Atemzentrum der Kälber stimulieren. Wichtig ist, diese Mittel schnell zu verabreichen, damit das Tier möglichst schnell zu atmen beginnt.
- Kreislauf stimulieren: Wenn es der Zustand zulässt, das Kalb von der Kuh belecken lassen, ansonsten selber mit Stroh oder einem Handtuch massieren.
Kälber, die in den ersten Minuten lebensschwach waren, sind meist auch trinkschwach. Oft ist es notwendig, sie mit Biestmilch zu drenchen, weil sie nicht selber saufen. Dies sollte auf alle Fälle durchgeführt werden. Nicht zu lange warten. Das Kalb soll außerdem warmgehalten werden (Wärmelampe, Kälberdecke). Eine tierärztliche Kontrolle und Versorgung des Kalbes mit einer Puffersubstanz sowie Vitamin C, B1, E, Selen und Eisen ist bei solchen Kälbern ebenfalls kein Fehler. Lebensschwache Kälber müssen in den ersten Wochen intensiv betreut und beobachtet werden. Das Risiko einer Lungenentzündung und von Durchfallerkrankungen ist viel höher als bei fitten Kälbern.