Wühlmäuse erfolgreich unter Kontrolle halten
Nachsaat und Neuanlage
In Kombination mit der Frühjahrspflege ist eine Nachsaat befallener Grünlandflächen empfehlenswert. Es gilt die entstandenen Lücken mit Wirtschaftsgräsern und Leguminosen (10 bis 15 kg/ha) zu schließen. Je nach Befallsstärke ist der Einsatz von Walzen zur Rückverfestigung sinnvoll.
Bei einem massiven Befall, d. h. wenn die oberste Bodenschicht sehr stark durchwühlt ist, der Bestand große Lücken aufweist und die Verunkrautung bereits vorangeschritten ist, kann über eine Neuanlage nachgedacht werden. Unkräuter können so sauber eingearbeitet werden. Zudem werden auch die Gangsysteme und evtl. Nester der Mäuse zerstört. Sofern es die Gründigkeit, der Steinanteil und die Technik zulassen, sollte der Boden entsprechend tief (> 15 cm) bearbeitet werden. Vor einer Rückkehr in den rekultivierten Bestand ist man jedoch nicht gefeit.
Rund 25 bis 30 kg/ha standortangepasstes Qualitätssaatgut sollte möglichst oberflächlich abgelegt werden. Eine Rückverfestigung mittels Profilwalze ist jedenfalls zielführend (langsam fahren!). Je nach Bedarf kann ein Schröpf- bzw. Reinigungsschnitt notwendig sein. Wenn man den Bestand beobachtet und zeitig eine Notwendigkeit eines Reinigungsschnittes erkennt, reicht das Köpfen und Liegenlassen der unerwünschten Arten (z. B. Hirtentäschel, Gänsefuß) aus, um die eigentliche Einsaat ausreichend zu fördern.
Schneller Populationszuwachs
Wichtig: Neuanlagen
Bekämpfung und natürliche Regulation
Natürliche Fressfeinde sind Fuchs, Marder, Katzen und vor allem Greifvögel (Mäusebussard, Turmfalke, Schleiereule etc.). Um Greifvögel zu fördern, hat sich das Aufstellen von Sitzstangen bewährt. Die Sitzstange muss jedoch massiv sein, damit sie angenommen wird. Mindestmaße der Sitzstange:
- 2 m langer Pfahl
- 10 cm Durchmesser
- 30 cm langes Rundholz mit 5 cm Durchmesser, quer am oberen Ende
Altbewährt ist nach wie vor das Aufstellen verschiedener Fallen, angefangen von der einfachen und preiswerten Wolf´schen Zangenfalle. Empfehlenswert ist es, sich von erfahrenen Mäusefängern im Vorfeld Tipps zu holen.
In Österreich sind derzeit mehrere Rodentizide zugelassen. Es handelt sich dabei um pflanzliche Fraßköder und gaserzeugende Produkte, die in den Gängen abgelegt werden müssen. Es gilt die aktuelle Zulassung gemäß Pflanzenschutzmittelregister zu prüfen (www.psmregister.baes.gv.at).
In Massenvermehrungsjahren kommt man mit der direkten Bekämpfung rasch an gewisse Grenzen. Es ist davon auszugehen, dass die Population meist durch Seuchen von selbst wieder zusammenbricht. Ungünstige Witterung wie Nässe und Kälte wirkt hierbei unterstützend.