Vom Küken bis zum bratfertigen Hendl – Rieger in Abtenau
Bildergalerie
(5 Fotos)
Mit der Bio-Wildhendlmast hat sich für Familie Russegger ein optimales Standbein ergänzend zur Milchwirtschaft ergeben. © Kronreif
Ab der fünften Lebenswoche haben die Masthendl bei Schönwetter Zugang zum 0,5 Hektar großen Auslauf. © Privat
Nach vier Wochen im Vormaststall werden die Tiere im größeren Hauptstall ausgemästet. © Privat
Durch eine Förderschnecke werden die Futterbehälter befüllt. © Privat
Mit der im Stall integrierten Waage kann das Gewicht der Hühner laufend überwacht werden. © Privat
„In jedem Problem steckt eine Chance“, das hat sich auch beim Riegerbauer in Abtenau gezeigt. Nach verschiedenen Überlegungen war die junge Familie kurz davor, in die Hühnermast im großen Stil zu investieren. Doch aufgrund von großen Bedenken der Anrainer hat man sich schließlich zum Bau eines Bio-Masthühner-Stalls für die Direktvermarktung entschieden. Im neuen Stallgebäude haben nun 900 Tiere nach Bio-Richtlinien Platz. „Die Nachbarn sind zufrieden und auch für uns ist es eine attraktive Lösung“, freuen sich die Abtenauer rückblickend. Die ersten 500 Masthühner wurden bereits vermarktet. „Die Nachfrage war so groß, dass für uns kein Huhn übergeblieben ist“, schmunzelt das Paar. Die Tiere werden als Eintagsküken von einer österreichischen Brüterei bezogen. Die ersten vier Wochen verbringen sie im Vormaststall mit Fußbodenheizung. Anschließend werden die Hühner im Hauptstall mit Wintergarten und Auslauf weitere vier Wochen gemästet. Geschlachtet werden die Masthendl direkt am Betrieb. Somit erspart man ihnen jeglichen Transportstress. „Bei dem Fleisch unserer Tiere kann man wirklich von ‚100 Prozent aus Österreich‘ sprechen. Die Hühner werden nicht nur bei uns gemästet und geschlachtet, sondern auch die Küken und sogar die Elterntiere stammen aus Österreich.“ Mit einem Schlachtgewicht von rund 1,70 Kilo werden die Hendl schließlich an Endkonsumenten verkauft. Auch das ein oder andere Gasthaus soll vielleicht in Zukunft beliefert werden.
Neben der Hühnermast führt die Familie auch die Milchwirtschaft mit acht Kühen und Nachzucht weiter. Kuhkälber werden selbst für die Nachzucht aufgezogen. Die Stierkälber vermarktet man über die Erzeugergemeinschaft.
„Für uns war einfach wichtig, einerseits die Milchwirtschaft weiterzuführen und andererseits ein zweites Standbein zu gewinnen. Da haben wir mit dem Wildmasthendl genau das Richtige für uns gefunden.“
Betriebsspiegel
Familie: Christina (24), gelernte Finanz- und Rechnungswesenassistentin, Einzelhandelskauffrau, Betriebsführerin; Josef (26), Spengler und Installateur; Maximilian (1,5 Jahre); Maria (49), Betriebsführerin; Rudolf (54), Lkw-Fahrer
Betrieb: 13 ha Grünland bis zu dreimähdig (davon 3 ha Pacht), 7 ha Wald; 8 Milchkühe, 2 Kalbinnen, 3 Ziegen, 8 Legehennen, 800 Masthühner, Bio-Heumilch-Betrieb, Bio Austria
Betrieb: 13 ha Grünland bis zu dreimähdig (davon 3 ha Pacht), 7 ha Wald; 8 Milchkühe, 2 Kalbinnen, 3 Ziegen, 8 Legehennen, 800 Masthühner, Bio-Heumilch-Betrieb, Bio Austria