Vier Säulen sichern den Betriebserfolg: Großschartengut in St. Martin
Auf rund 1.000 Metern Seehöhe, mit wundervollem Ausblick in Richtung Tennengebirge, befindet sich das Großschartengut von Michael und Nicole Holzer. 2020 übernahm das Ehepaar den Hof von Michaels Eltern. Noch im selben Jahr begann der Um- und Ausbau des Stallgebäudes, welcher nach rund einem Jahr Bauzeit und viel Eigenleistung abgeschlossen wurde.
In einem schlüssigen Anbau auf der Längsseite des Stalles finden die Liegeboxen für die Fleckviehherde Platz. Die Milchkühe liegen in einer sogenannten Maxibucht. Diese charakterisiert sich durch eine weiche Gummimatte, auf welche eine Kalk-Strohmatratze aufgebaut wird. Der Vorteil dieser Bauart ist, dass sie vor allem in den Sommermonaten, wo sich die Rinder auf der Alm befinden, leicht zu reinigen ist und in der weiteren Folge eine Liegematratze schneller aufgebaut ist als im Vergleich zur klassischen Tiefbucht. Die Futtervorlage am Futtertisch erfolgt mit dem Kran über den darüberliegenden Heuboden. Im vergangenen Jahr investierten die Pongauer Landwirte in eine 2-x-5,5-kWh-Heubelüftung mit Dachabsaugung.
Die Anpaarung der Milchviehherde erfolgt über den eigenen genetisch hornlosen Stier. Die Kühe kalben saisonal ab. In den Sommermonaten sind die Rinder trockengestellt und weiden auf der eigenen Alm. Die Kälber dienen der Nachzucht bzw. werden im Herbst vermarktet.
Die Forstwirtschaft stellt ein weiteres Standbein dar. „Ich wollte neben dem Milchvieh eine alternative Einnahmequelle. Hühner oder Puten kamen für mich nicht infrage, da man hierbei von der Futtermittelindustrie abhängig ist. Das war die Geburtsstunde der Weidegänse bei uns.“ Das Geflügel kommt im Frühjahr als Tagesgössel auf den Hof und wird anfangs noch im beheizten Stall gehalten. Bis Ende Oktober wachsen die Tiere auf einer Weide von ca. 1,5 ha in knapp 30 Wochen zu einer regionalen Spezialität heran. Speziell durch die Weidehaltung wird ein besonders geschmackvolles und kompaktes Fleisch gebildet. „Ein weiterer Vorteil der Weideganshaltung ist, dass dadurch eine sehr dichte Grasnarbe entsteht“, so Michael. Das geschmackvolle Gänsefleisch vom Großschartengut ist bei privaten Abnehmern aus der Region sehr beliebt. Die meisten Gänse sind in der Regel schon beim Einstallen im Frühjahr für die Abnehmer im Herbst reserviert.
Betriebsspiegel
Familie: Michael Holzer (43), Landwirt, landw. Facharbeiter, Zimmererpolier; Nicole Holzer (39), Landwirtin und Gemeindebedienstete; Marie (9); Florian (8); Michael sen. (67) und Helga (61), Altbauern
Betrieb: bew. Fläche gesamt: 20,5 ha Grünland mit Weideflächen, 50 % Anteil an AG Laritzenalpe (135 ha mit Eigenjagd) sowie AG Larzenbachalpe und Höhenegg (71 ha); Wald: 20 ha und Servitutsrechte; 12 Milchkühe mit Nachzucht, 100 Weidegänse, 10 Hühner, 2 Laufenten und 1 Pony