Trockenstehzeit: Mehr als nur eine Diätphase der Kuh
Die Transitfütterung findet von Beginn des Trockenstellens bis zu den ersten Wochen nach der Kalbung statt. Sie schlägt die Brücke zwischen Spät- und Frühlaktation und ist neben Haltung und Management der Schlüssel für Gesundheit, Fruchtbarkeit und hohe Milchleistung in der Leistungsphase. Dabei müssen die unterschiedlichsten Anforderungen berücksichtigt werden. Wie dies gelingen kann, zeigen praktische Beispiele aus einer Grünlandregion.
Erholung für das Eutergewebe
Ziel und Zweck des Trockenstellens ist die Regeneration des Eutergewebes vor der Kalbung. Ohne Trockenstellen würde die Milchleistung in der kommenden Laktation abfallen. Obendrein würde auch die Bildung von Kolostralmilch unterbleiben. Das Trockenstellen wird durch eine Anpassung in der Fütterung unterstützt, indem die Energie- und Eiweißkonzentration in der Ration reduziert wird. Die Fütterung rund um das Trockenstellen ist jedoch weit mehr als nur eine „Diätphase“ für die Kuh. Welche Bedürfnisse müssen bei der Kuh berücksichtigt werden?
Kühe dürfen im letzten Laktationsdrittel und auch während des Trockensteh-Zeitraums von ca. sechs bis acht Wochen nicht verfetten. Zum einen wird dadurch die Futteraufnahme nach der Kalbung reduziert, was wiederum gerade in der Phase der Frühlaktation die Gefahr einer Ketose stark erhöht. Zum anderen führt eine Verfettung der Geburtswege zu Problemen bei der Kalbung. Ein Hinweis auf Verfettung wären deutlich überhöhte Eiweißgehalte (z. B. über 3,80 % bei Fleckvieh) in der Milch. Trotzdem müssen die Kühe volumenmäßig ausgefüttert werden, um den Pansen zu füllen, die Futterkapazität zu erhalten und einer Labmagenverlagerung vorzubeugen.
Kühe dürfen im letzten Laktationsdrittel und auch während des Trockensteh-Zeitraums von ca. sechs bis acht Wochen nicht verfetten. Zum einen wird dadurch die Futteraufnahme nach der Kalbung reduziert, was wiederum gerade in der Phase der Frühlaktation die Gefahr einer Ketose stark erhöht. Zum anderen führt eine Verfettung der Geburtswege zu Problemen bei der Kalbung. Ein Hinweis auf Verfettung wären deutlich überhöhte Eiweißgehalte (z. B. über 3,80 % bei Fleckvieh) in der Milch. Trotzdem müssen die Kühe volumenmäßig ausgefüttert werden, um den Pansen zu füllen, die Futterkapazität zu erhalten und einer Labmagenverlagerung vorzubeugen.
Pansen für Milchviehration rüsten
Auch sinkt die Futteraufnahme zur Kalbung weiter ab, während der Pansen gleichzeitig auf die Futterration während der Laktation vorbereitet werden soll: Die Pansenmikroben müssen wieder an die energiereiche Ration nach der Kalbung gewöhnt und die Pansenzotten durch Stärke zum Längenwachstum angeregt werden, damit die im Pansen gebildeten flüchtigen Fettsäuren auch rasch aufgenommen werden können. Dabei muss aber genügend Struktur im Futter vorhanden sein, um den Speichelfluss aufrechtzuerhalten und Schwankungen im pH-Wert des Pansens zu vermeiden.
Nicht zuletzt sind die letzten zwei bis drei Wochen vor der Kalbung entscheidend für die Milchfieberprophylaxe: Der Entzug von Kalzium durch die Milch kann in den ersten Wochen über die Futteraufnahme nicht gedeckt werden. Der Organismus der Kuh muss sich daher auf die Mobilisation von Kalzium aus dem Knochengerüst umstellen. Mit Beginn der Laktation steigt der Energie- und Nährstoffbedarf schlagartig an. Eine Ration für Früh-Trockensteher (erste fünf bis sechs Wochen) muss daher eine andere Energie- und Nährstoffkonzentration aufweisen als eine Ration für Vorbereiter (letzte zwei bis drei Wochen vor der Kalbung) oder eine Ration für Kühe in der Frühlaktation (erste vier Wochen nach der Kalbung).
Nicht zuletzt sind die letzten zwei bis drei Wochen vor der Kalbung entscheidend für die Milchfieberprophylaxe: Der Entzug von Kalzium durch die Milch kann in den ersten Wochen über die Futteraufnahme nicht gedeckt werden. Der Organismus der Kuh muss sich daher auf die Mobilisation von Kalzium aus dem Knochengerüst umstellen. Mit Beginn der Laktation steigt der Energie- und Nährstoffbedarf schlagartig an. Eine Ration für Früh-Trockensteher (erste fünf bis sechs Wochen) muss daher eine andere Energie- und Nährstoffkonzentration aufweisen als eine Ration für Vorbereiter (letzte zwei bis drei Wochen vor der Kalbung) oder eine Ration für Kühe in der Frühlaktation (erste vier Wochen nach der Kalbung).
Umsetzung in einem Grünlandbetrieb
Als Beispiel dient hier die Ration eines praktischen Grünlandbetriebs. Die Trockensteher (acht bis drei Wochen vor der Kalbung) bekommen nur Grassilage, mit Stroh ergänzt, und können ihren Mineralstoffbedarf über einen Leckeimer (kalziumarm, zur Verbesserung der Vitaminversorgung mit ß-Carotin angereichert) decken. Dieser steht auch den Vorbereitern und Frühlaktierenden zur Verfügung.
In der Vorbereitungsfütterung wird das Stroh reduziert und die Komponenten hinzugefügt, die auch in der Ration für die Laktierenden verwendet werden (Trockenschnitzel, Gerste, Weizen, Rapsextraktionsschrot, Biertrebersilage, Körnermais und Milchleistungsfutter). Die Energiekonzentration steigt dadurch auf ca. 6,7 MJ NEL/kg TM an. Zur Milchfieberprophylaxe dient das bereits bei den Trockenstehern verwendete Mineralfutter. Nur noch in Ausnahmefällen wird eine Vitamin-D3-Spritze vor der Kalbung gegeben.
Bei den Frühlaktierenden wird nur mehr die vorgelegte Menge dem steigenden Bedarf an Energie und Eiweiß angepasst, Komponenten und Anteile bleiben gleich. Neu hinzu kommt nur das Milchleistungsfutter über die Kraftfutterstation, welches auf drei Kilogramm gegen Ende der vierten Woche gesteigert wird.
Ab der fünften Woche erfolgt die Zuteilung nach Leistung (maximal 5 kg Milchleistungsfutter/Tag). Der Bedarf an Mengen- und Spurenelementen sowie an Vitaminen wird mit 80 g Mineralfutter (21 % Ca, 4 % P) gedeckt. Zusätzlich sind je Kilo Leistungskraftfutter zwei Prozent Mineralfutter enthalten, d. h. bei einer Zuteilung von 5 kg Kraftfutter über die Station bekommen die Kühe 100 Gramm Mineralfutter über das Leistungskraftfutter. Die Aufnahme der aufgewerteten Grundration steigt auf knapp 20 kg TM (ausreichend für ca. 30 kg Milch), was durch ständiges Nachschieben erreicht wird.
In der Vorbereitungsfütterung wird das Stroh reduziert und die Komponenten hinzugefügt, die auch in der Ration für die Laktierenden verwendet werden (Trockenschnitzel, Gerste, Weizen, Rapsextraktionsschrot, Biertrebersilage, Körnermais und Milchleistungsfutter). Die Energiekonzentration steigt dadurch auf ca. 6,7 MJ NEL/kg TM an. Zur Milchfieberprophylaxe dient das bereits bei den Trockenstehern verwendete Mineralfutter. Nur noch in Ausnahmefällen wird eine Vitamin-D3-Spritze vor der Kalbung gegeben.
Bei den Frühlaktierenden wird nur mehr die vorgelegte Menge dem steigenden Bedarf an Energie und Eiweiß angepasst, Komponenten und Anteile bleiben gleich. Neu hinzu kommt nur das Milchleistungsfutter über die Kraftfutterstation, welches auf drei Kilogramm gegen Ende der vierten Woche gesteigert wird.
Ab der fünften Woche erfolgt die Zuteilung nach Leistung (maximal 5 kg Milchleistungsfutter/Tag). Der Bedarf an Mengen- und Spurenelementen sowie an Vitaminen wird mit 80 g Mineralfutter (21 % Ca, 4 % P) gedeckt. Zusätzlich sind je Kilo Leistungskraftfutter zwei Prozent Mineralfutter enthalten, d. h. bei einer Zuteilung von 5 kg Kraftfutter über die Station bekommen die Kühe 100 Gramm Mineralfutter über das Leistungskraftfutter. Die Aufnahme der aufgewerteten Grundration steigt auf knapp 20 kg TM (ausreichend für ca. 30 kg Milch), was durch ständiges Nachschieben erreicht wird.
Trockensteherfütterung in Kürze
Die wichtigsten Orientierungswerte für die Fütterung von Trockenstehern, Vorbereitern und Frühlaktierern sind in der Tabelle zusammengefasst. In der Früh-Trockensteherration muss die Energie knapp und das Volumen hoch gehalten werden. Dies kann durch Verdünnung der Ration mit Stroh erreicht werden.
In Hinblick auf eine Milchfiebervorbeugung sollte bereits diese Ration kalzium- und kaliumarm sein. Eine Vorbereiter-Ration enthält günstigerweise bereits die Komponenten, die auch in der Ration für die Laktierenden enthalten sind. Im Hinblick auf Pansenmikroben und -zotten muss hier bereits Kraftfutter eingesetzt werden.
In der Vorbereitungsphase sollten keine Futterfette eingesetzt werden, da diese die Insulinproduktion hemmen und dadurch eine Ketose fördern. Ebenfalls in diese Phase fällt der Schwerpunkt der Milchfiebervorbeugung. Hier sollten nicht nur kalziumarme Mineralfuttermittel eingesetzt, sondern auch kaliumreiche Grassilagen, Sojaextraktionsschrot oder Klee vermieden werden, da Kalium-Gehalte über 15 g/kg TM die Kalzium-Regulation stören. Günstig sind in dieser Phase maisbetonte Rationen, Rapsprodukte, Stroh und Extensivheu.
Auch der Einsatz von sauren Salzen (vorher Futteruntersuchung, um Kationen-Anionen-Bilanz rechnen zu können!) oder Kalzium-Bindern ist möglich. Nach der Kalbung muss möglichst schnell eine hohe Futteraufnahme erreicht werden. Dafür ist ein ständiges Angebot von qualitativ hochwertigen Gras-, Maissilagen und Heu notwendig und der Pansen bleibt gesund! Erst dann können die Kraftfuttergaben erhöht werden.
In Hinblick auf eine Milchfiebervorbeugung sollte bereits diese Ration kalzium- und kaliumarm sein. Eine Vorbereiter-Ration enthält günstigerweise bereits die Komponenten, die auch in der Ration für die Laktierenden enthalten sind. Im Hinblick auf Pansenmikroben und -zotten muss hier bereits Kraftfutter eingesetzt werden.
In der Vorbereitungsphase sollten keine Futterfette eingesetzt werden, da diese die Insulinproduktion hemmen und dadurch eine Ketose fördern. Ebenfalls in diese Phase fällt der Schwerpunkt der Milchfiebervorbeugung. Hier sollten nicht nur kalziumarme Mineralfuttermittel eingesetzt, sondern auch kaliumreiche Grassilagen, Sojaextraktionsschrot oder Klee vermieden werden, da Kalium-Gehalte über 15 g/kg TM die Kalzium-Regulation stören. Günstig sind in dieser Phase maisbetonte Rationen, Rapsprodukte, Stroh und Extensivheu.
Auch der Einsatz von sauren Salzen (vorher Futteruntersuchung, um Kationen-Anionen-Bilanz rechnen zu können!) oder Kalzium-Bindern ist möglich. Nach der Kalbung muss möglichst schnell eine hohe Futteraufnahme erreicht werden. Dafür ist ein ständiges Angebot von qualitativ hochwertigen Gras-, Maissilagen und Heu notwendig und der Pansen bleibt gesund! Erst dann können die Kraftfuttergaben erhöht werden.