Top Milchvieh in der Landeshauptstadt: Lexenbauer in Liefering
Der Lexenbauer ist einer von zwei Milchviehbetrieben in Liefering, dem nördlichsten Stadtteil der Landeshauptstadt Salzburg. Altbäuerin Elfriede, eine gebürtige Tamswegerin, kam mit jungen 19 Jahren auf den Hof. Im Jahr 1975 übernahm sie dann mit dem gebürtigen Göriacher Johann den Hof, welchen beide bis 2010 führten und sodann an den Sohn Johann jun. verpachteten. Seit 2015 führen die derzeitigen Betriebsführer Johann jun. und Monika den Lexenbauer.
Da die Hofstätte im Ortskern stand und der Ausbau bzw. eine Modernisierung des Stalles nur bedingt möglich war, reifte bei Johann jun. der Gedanke, einen neuen Stall zu errichten. Rund 1,5 km vom bestehenden Hof entfernt wurde 2010 der neue Stall gebaut. Mit einem Viehbestand von zwölf Milchkühen wurden die neuen Stallungen bezogen. Durch Zukauf und die eigene Nachzucht wurde der Viehbestand in den letzten Jahren sukzessive auf rund 66 Milchkühe aufgestockt. Gemolken wird mit einem Melkroboter Lely A3.
Die Zucht von Toptieren und deren Leistung ist Johann und Monika ganz wichtig. Bei den Fleckviehzüchtern ist Johann mit seiner Herde seit Jahren immer vorne dabei. Der Stalldurchschnitt beträgt derzeit rund 11.000 kg. Den Tieren wird eine TMR mit Gras- und Maissilage, Biertreber und dem hofeigenen Getreide gemischt.
Die Flächen rund um den Hof weisen eine Bodenbonität von rund 60 bis 80 auf. Neben dem Grünland bewirtschaftet der „Lexen“ rund 28 ha Acker, auf welchen Getreide und Ackerfrüchte angebaut werden.
Seit rund zwei Jahren produziert eine 99,4-kWh-Photovoltaikanlage am Dach des Stallgebäudes den nötigen Strom.
„In Vergleich zum alten Stall ist die Arbeit nicht weniger geworden, aber sie ist körperlich bei Weitem nicht mehr so anstrengend“, bemerkt Johann und fügt hinzu: „Ohne die tagtägliche tatkräftige Unterstützung der Eltern und Hilfe der Familienmitglieder bei den Arbeitsspitzen stünden wir nicht da, wo wir jetzt sind. Der Familienzusammenhalt ist das höchste Gut.“
Seit Jahren gibt Familie Grall zukünftigen Landwirten der landwirtschaftlichen Fachschulen die Möglichkeit, das Praktikum zu absolvieren. „Grundsätzlich sind unsere Stalltüren immer für jeden geöffnet, weil wir in der Stadt einen gewissen Erziehungsauftrag haben, sodass die Konsumenten sehen, wie Milch hergestellt wird“, ist sich Monika sicher.
Betriebsspiegel
Familie: Johann Grall (46), gel. Karosseur, landw. Facharbeiter, Betriebsführer; Monika Grall (36),
gel. pharm. kaufm. Assistentin, Facharbeiterin der ländl. Hauswirtschaft, Betriebsführerin; Felix (12); Sophia (8); Jakob (5); Johann sen. (74); Elfriede (74)
Betrieb: bew. Fläche gesamt: 48 ha, davon 28 ha Acker (Mais, Gerste, Weizen, Triticale, Soja, Kleegras) und 2 ha Wald; 66 Milchkühe mit Nachzucht, 30 Hühner, Mitglied RZV Salzburg und VFS