Social Media am Bauernhof und ob ich es brauche!
Was früher der Brief von Hamburg nach Salzburg war, sind heute die E-Mail, der Chatbot oder auch die sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder YouTube. Die Kommunikation untereinander hat sich verändert, sie ist schneller geworden und teils auch unpersönlicher – ja, aber sie ist aktiv und wir können sie nicht mehr wegdenken.
Fakt ist: Wir müssen uns immer mehr anpassen. Social Media zum Beispiel ist längst nicht mehr nur ein Trend, sondern ein wichtiges Werkzeug für den Tourismus – besonders für Bäuerinnen und Bauern, die Urlaub am Bauernhof anbieten. Wenn ihr die Zeit und die Freude für soziale Medien habt, dann können Plattformen wie Facebook und Instagram euch dabei helfen, euren Betrieb und das Leben darauf authentisch zu zeigen, neue Gäste zu gewinnen und die Bindung zu bestehenden Gästen zu stärken.
Rund 4,76 Milliarden Menschen weltweit nutzen Social Media (Stand Jänner 2023). Wer hier sichtbar ist, hat die besten Chancen, neue Zielgruppen anzusprechen und erfolgreich zu bleiben. Was genau bedeutet das? Kurz und knapp – wenn es eure Ressourcen zulassen, können Social-Media-Kanäle eine wertvolle Ergänzung sein. Wenn ihr euch mit Facebook und Co. auseinandersetzen wollt, müsst ihr nicht automatisch auf allen Plattformen aktiv sein.
Entscheidet für euch, welche zu euch passt. Informiert euch, was sich am besten für euch, euren Interessen und eurem Betrieb eignet und meldet euch dann bei Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok an.
Nutzen durch Social Media
- Mehr Sichtbarkeit und zusätzliche Buchungen: Social Media hilft dir, online gefunden zu werden. Z. B. wenn ihr kurzfristig freie Zimmer oder Ferienwohnungen habt, können diese einfach und schnell auf sozialen Medien geteilt und evtl. noch der richtige kurzfristige Gast gefunden werden. Darüber hinaus berücksichtigt Google Inhalte von Plattformen wie Facebook und Instagram bei der Suche. D. h. zusätzliche Gäste werden auf euren Betrieb aufmerksam.
- Authentische Einblicke in den Hof-Alltag: Kurze Videos, Fotos und Geschichten zeigen deinen Alltag – von der Stallarbeit bis zu den Gästen, die im Garten entspannen. So entstehen echte Verbindungen zu potenziellen Urlaubern.
- Gäste binden und Vertrauen schaffen: Gäste möchten wissen, wo sie ihren Urlaub verbringen. Mit regelmäßigen Posts schaffst du Nähe und baust Vertrauen auf – noch bevor die Gäste anreisen. Darüber hinaus können sich Stammgäste über das Geschehen am Hof informieren.
Die wichtigsten Kanäle für Bauernhöfe
- Vorteil: Größtes soziales Netzwerk der Welt – der perfekte Kanal für Einsteiger Was du brauchst: Ein Firmenprofil (spezielle Seite für Unternehmen, um die Marke, Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren), ein ansprechendes Titelbild, ein Logo (wenn vorhanden), eine Kurzbeschreibung des Hofes und deine Kontaktdaten.
- Posting-Ideen: Ein schöner Sonnenuntergang am Hof: „Ein ruhiger Abend nach einem arbeitsreichen Tag. Genießt die Aussicht mit uns!“ Vorstellung der Tiere: „Das ist Max, unser kleiner Entdecker – immer auf der Suche nach Leckereien!“ Bauprojekte oder Erntearbeiten: „Heute haben wir die Apfelernte abgeschlossen. Bald gibt’s frischen Apfelsaft für unsere Gäste!“
- Vorteil: Perfekt für visuelle Inhalte – Fotos, Videos und kurze Geschichten aus dem Hofleben. Was du brauchst: Ein Unternehmenskonto (spezieller Konto-Typ für Unternehmen, um Marke, Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben), eine ansprechende Kurzbeschreibung („Bio nennt man das“), dein Hoflogo (wenn vorhanden) und Kontaktinfos.
- Posting-Ideen: Bilder vom Alltag: Fotos von Tieren, Arbeiten auf dem Feld oder entspannte Gäste im Garten. Stories: „Heute früh hat unsere Kuh Emma ein Kälbchen bekommen – schaut mal, wie niedlich es ist!“ Reels: Ein 30-Sekunden-Video von der Heuernte: „Von der Wiese in die Scheune – frisches Futter für den Winter.“
- TikTok
- Vorteil: Besonders bei jüngeren Zielgruppen beliebt. Ideal für kurze, witzige Videos oder kreative Inhalte.
- Posting-Ideen: Ein lustiges Video vom „Alltagschaos“: „Was passiert, wenn die Kühe ausbüxen?“ Ein schneller Einblick in den Hofalltag: „Ein Tag bei uns – vom Frühstück bis zur Abendrunde durch den Stall.“
Beispiele für kreative Inhalte
- Der Alltag auf dem Hof
- Kurze Videoclips von der Fütterung der Tiere oder der Stallarbeit. „Unsere Ziegen bekommen heute frisches Heu – schaut, wie sie sich freuen!“
- Vorstellung der Hofbewohner Ein Bild von den Ponys mit dem Text: „Die kleinen Gäste lieben unsere Ponys – und die Ponys lieben es, gestreichelt zu werden.“
- Saisonale Highlights
- Herbst: „Heute haben wir die Apfelernte gestartet – der Duft von Apfelkuchen liegt schon in der Luft!“ Winter: „Der erste Schnee ist da – der Hof verwandelt sich in ein Wintermärchen.“
- Tipps für den Urlaub
- „Packliste für den Hof-Urlaub: Gummistiefel, Fotoapparat und viel Neugierde!“ „Unser Wandertipp: Der schönste Rundweg startet direkt vor dem Hof.“
- Gäste-Momente
- „Danke Familie Müller für das wunderschöne Bild vom Lagerfeuer gestern Abend!“ Reposte Gästefotos und ermutige sie, euren Hashtag zu nutzen: „#urlaubambauernhof, #Hofname – so bleibt euer Urlaub unvergesslich!“
- Hinter den Kulissen
- Ein Video vom Brotbacken. „Ein Morgen am Hof: Noch bevor die Gäste aufstehen, sind wir schon fleißig.“
Was brauchst du für den Start?
- Ein Konto erstellen: Melde dich bei Facebook oder Instagram an.
- Inhalte erstellen: Fotos, Videos und Texte – zeige deinen Alltag, deine Tiere und deine Gästeerlebnisse.
- Regelmäßigkeit ohne Druck: Poste, wenn es etwas zu zeigen gibt – ob einmal pro Woche oder mehr. Es geht um Qualität, nicht um Quantität.
- Interaktion: Antworte auf Kommentare, bedanke dich für Feedback und zeige deinen Gästen, dass du ihre Bilder und Meinungen schätzt.
Brauche ich einen Social-Media-Kanal?
Social Media ist für Bauernhöfe ein wertvolles Werkzeug, um sichtbar zu bleiben und die Gäste zu erreichen. Es ist eine Möglichkeit, um echte Momente zu zeigen und authentisch und mit Begeisterung das eigene Hofleben zu teilen.
Aber Social Media ist kein Muss. Wenn euch die Zeit fehlt oder das Interesse, dann ist es keine Verpflichtung.
Denn Social Media lebt von Kontinuität und Begeisterung. Und wenn ich diese nicht aufbringen kann, dann hilft einem der beste Kanal nichts. Grundsätzlich ist Social Media kein Hexenwerk – es ist eine weitere Chance, mit einfachen Mitteln mehr Gäste zu erreichen!