So wirtschaften Niederösterreichs Mutterkuh-Betriebe
Die Exkursion des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Salzburg führte Ende Oktober nach Niederösterreich. Der erste Halt wurde im Mostviertel am Betrieb von Veronika und Hermann Teufel eingelegt. Dort werden Rinderzucht, Rindermast und Mutterkuhhaltung mit der Rasse Blonde d‘Aquitaine in Reinzucht sowie mit Kreuzungen betrieben. Die Herde umfasst 50 Mutterkühe mit Kälbern bei Fuß und einen Zuchtstier im Vollweidesystem (Kurzrasen). Die Stierkälber werden gemästet, wenn sie den Selektionskriterien zum Zuchtstier nicht standhalten, und aufgrund der guten Mastfähigkeit der Rasse werden die Kalbinnen ebenfalls gemästet. „Bei den Blonden liegt die Ausschlachtung bei etwa 60 %. Trächtige Kalbinnen sind daher für mich kein Geschäft“, erklärt Hermann Teufel.
üchterisch wird auch auf Hornlosigkeit gesetzt, wobei der Betriebsführer immer wieder Horn-Vererber einsetzt, um den Rassetyp nicht zu verlieren. Familie Teufel bewirtschaftet 60 ha landwirtschaftliche Fläche, die in etwa zur Hälfte in Acker- und Grünland aufgeteilt ist. Es werden Mais und Luzernegras sowie Gerste und Triticale angebaut. Dabei fällt genügend Einstreu an für die ausschließliche Haltung aller ≤ 170 Rinder auf Stroh.
üchterisch wird auch auf Hornlosigkeit gesetzt, wobei der Betriebsführer immer wieder Horn-Vererber einsetzt, um den Rassetyp nicht zu verlieren. Familie Teufel bewirtschaftet 60 ha landwirtschaftliche Fläche, die in etwa zur Hälfte in Acker- und Grünland aufgeteilt ist. Es werden Mais und Luzernegras sowie Gerste und Triticale angebaut. Dabei fällt genügend Einstreu an für die ausschließliche Haltung aller ≤ 170 Rinder auf Stroh.
Einer der letzten Rinderbauern
m Weinviertel liegt der Betrieb der Familie Walkersdorfer. Diese betreibt konventionelle Landwirtschaft mit Ackerbau und Mutterkuhhaltung auf 200 ha, wobei ein Teil der Fläche an den Sohn verpachtet ist. Die 42 Mutterkühe mit Kälbern und Zuchtstier sind in einem Laufstall untergebracht, bei dem die Liegefläche und der Futtertisch überdacht, die Laufflächen aber nach oben offen sind. Die Liegefläche hat ein leichtes Gefälle und wird maschinell eingestreut. Entmistet wird mit dem Traktor. Die einst biologische Tierhaltung musste wieder auf konventionell umgestellt werden, da Weideflächen rund um den Hof fehlen. Das Futter für die Rinder besteht aus Luzerne und Maissilage, die im Silospeed siliert werden. Die Technik dazu ist am Hof vorhanden. Hauptrasse ist Fleckvieh, ein Charolaisstier läuft in der Herde mit. Zur Remontierung kauft Walkersdorfer trächtige Kalbinnen vom Viehhändler seines Vertrauens zu, „da kann ich sicher sein, dass ich Tiere bekomme, die auf einen Mutterkuhbetrieb passen“, weiß Heinz Walkersdorfer. Alle Kälber werden als Ochsen und Kalbinnen über das AMA-Gütesiegel vermarktet. Die Masttiere haben eine offene, überdachte, eingestreute Liegefläche und fressen im Stall. „In unserer Gegend gibt es kaum mehr Rinderbauern oder überhaupt viehhaltende Betriebe“, stellt Walkersdorfer besorgt fest. Kaum vorstellbar für Salzburger Landwirte.
Die besten Böden Österreichs
Zum Abschluss des ersten Tages stand eine besondere Führung auf dem Programm. Der Betrieb der Familie Loiskandl besteht aus Weinbau, Kellertriftheurigem und einem Gästehaus. Die Führung durch den „Urgrund“ mit Chef Josef Loiskandl war ein Erlebnis. Aus sieben Kellerruinen ist ein Netz aus Kellergängen und Räumen entstanden. Die Ortschaft „Grund“, in der sich der Betrieb befindet, hat die besten Böden in Österreich aufzuweisen mit einer Humusauflage von bis zu 3 m und einer durchschnittlichen Bodenzahl von 95! „Die Ackerbaubetriebe in unserer Gegend werden immer größer“, berichtet Loiskandl, „100-ha-Betriebe werden von 300-ha-Betrieben abgelöst und der Anbau von Kartoffeln und Zuckerrüben als Hauptfrüchte der Region ist gefährdet durch politische Bestimmungen, den Einsatz von Spritzmitteln betreffend.“ Die Eckdaten seines Betriebes sind 8,5 ha Wein und 23 ha Acker. Die Weingärten liegen bis zu 12 km entfernt und die Weinlese findet in der Nacht zwischen 2 und 5 Uhr statt, um die Kühle der Nacht auszunutzen, damit Fehlgärungen erst gar nicht aufkommen. Weißwein gärt als Saft bei 17 °C, Rotwein wird in der Maische vergoren. Das ist bei Weißwein nicht möglich durch den hohen Gerbstoffgehalt.
Als Höhepunkt der zweitägigen Exkursion wurde die Boa-Farm besucht. Daniela Wintereder bewirtschaftet gemeinsam mit ihren drei Söhnen den Mitterhof mit Aberdeen-Angus-Rindern auf 300 ha in biologischer Wirtschaftsweise und in Kooperation mit dem benachbarten Demeter-Betrieb, von dem Luzernegras geliefert wird. Im Gegenzug bekommt er Wirtschaftsdünger. Für die Schlachtung der Tiere wurde ein Schlachthaus eingerichtet. Die Schlachtung und Zerlegung wird von einem angestellten Metzger erledigt. Das Fleisch wird an bestimmten Tagen ab Hof vermarktet, in Gastronomiebetrieben angeboten und ist auch in ausgewählten Filialen im Fachhandel erhältlich.
Als Höhepunkt der zweitägigen Exkursion wurde die Boa-Farm besucht. Daniela Wintereder bewirtschaftet gemeinsam mit ihren drei Söhnen den Mitterhof mit Aberdeen-Angus-Rindern auf 300 ha in biologischer Wirtschaftsweise und in Kooperation mit dem benachbarten Demeter-Betrieb, von dem Luzernegras geliefert wird. Im Gegenzug bekommt er Wirtschaftsdünger. Für die Schlachtung der Tiere wurde ein Schlachthaus eingerichtet. Die Schlachtung und Zerlegung wird von einem angestellten Metzger erledigt. Das Fleisch wird an bestimmten Tagen ab Hof vermarktet, in Gastronomiebetrieben angeboten und ist auch in ausgewählten Filialen im Fachhandel erhältlich.
Konsequente Selektion ist das A und O
ls Anguszuchtbetrieb mit viel Erfahrung steht für die Wintereders eine sorgfältige Selektion an erster Stelle. „Das bedeutet eine komplexe Aufgabe, die nur ein einziges Ziel verfolgt: die richtigen Tiere zu finden, die sich nicht bloß über einige spektakuläre Merkmale definieren, sondern langfristig im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit funktionieren“, ist Wintereder von ihrem Weg überzeugt. Der Erfolgt gibt ihr Recht. Die Herde besteht aus etwa 600 Tieren, davon 200 registrierte Aberdeen-Angus-Mutterkühe. Die gesunde Basis für die Boa-Farm-Herde bildet Genetik aus Kanada, den Vereinigten Staaten und Australien. In den Stammbäumen der Kühe finden sich bewährte Genetik sowie legendäre Linien. Die wichtigsten Zuchtziele sind Fruchtbarkeit, Langlebigkeit, Funktionalität (Skelett/Bewegung/Euter), Effizienz und Leistung. Ein Teil der Tiere war bereits im Winterquartier untergebracht, hauptsächlich Ochsen und Stiere. Die Kühe waren noch auf den Weiden verteilt, die bis zur tschechischen Grenze reichen. Eigentlich sind es auch keine Weiden, sondern Ackerland bzw. Wechselwiese. Es wird immer wieder Luzerne angebaut, die geerntet oder geweidet wird.
Alte Rassen weiter erhalten
Das nächste Ziel war bei Familie Hauer, die in der Nähe von Amstetten eine Landwirtschaft mit Schweinezucht und -mast sowie Zucht und Mast von Ennstaler Bergschecken betreibt. Diese hochgefährdete Rasse ist bewusst am Hauerhof eingezogen. Der Betriebsführer bleibt seiner Linie treu, alte Rassen zu fördern. „Wir züchten Ennstaler Bergschecken wegen ihrer hervorragenden Fleischqualität und um die früher in den Ställen vorherrschende Rasse zu erhalten“, erklärt Hauer. Die Rinder sind in einem Tretmiststall untergebracht und im Sommer auf der Weide. Die Kälber werden mit etwa neun Monaten abgesetzt, anschließend mit hofeigenem Kraftfutter gemästet und zwischen 24 und 30 Monaten geschlachtet. Es werden Erbsen und Bohnen für die Mast selbst angebaut. Insgesamt bewirtschaftet man 40 ha Eigengrund (Grünland, Acker und 10 ha Wald). Das Grundfutter für die Rinder besteht aus Belüftungsheu, das auch den Schweinen vorgelegt wird. Die Zuchtsauen haben ihren eigenen Warte- und Abferkelbereich, die Mastschweine werden in einem Offenstall gehalten. Zum Betrieb gehören auch ein Heuriger und ein Erlebnisbauernhof. Die Produkte des Betriebes werden im Heurigen serviert oder im Hofladen vermarktet.