So lässt sich Hufrehe erkennen und vermeiden
Das Pferd ist ein Zehengänger, dessen Körpergewicht auf die vier Hufe verteilt über das Hufbein auf den Hornschuh übertragen wird. Das Hufbein ist ein Knochen, der mit dem Hornschuh über die Huflederhaut verbunden ist. Zur besseren Stabilität greifen zahlreiche Lamellen des Hufhorns und des Hufbeins ineinander. Bei der Hufrehe entzündet sich die Huflederhaut und die Verbindung wird so empfindlich gestört. Die Lamellen lösen sich voneinander ab.
Prof. Florian Buchner und Dr. Sonja Berger von der Vetmeduni Wien beschreiben in einem Artikel zu Hufrehe beim Pferd Folgendes: „Die eigentliche Hufrehe, also die Erkrankung des Hufbeinhängeapparates, hat nicht eine einzige spezifische Ursache, sondern kann von vielen Störungen in verschiedenen Organsystemen ausgelöst werden.“ Die Futterrehe oder Fütterungsrehe gehört dazu und entsteht durch eine Überbelastung des Verdauungstraktes mit Stärke (zu viel Kraftfutter) oder Fruktanen (zu viel frisches, junges Weidegras). Eine Vergiftung bei Kolik, eine Entzündung des Darms oder eine Entzündung der Bauchhöhle sind ebenso Ursachen für eine Rehe. Infektionen und Vergiftungen können überall im Körper entstehen und eine Hufrehe auslösen. Die bekanntesten sind Gebärmutterentzündung, Lungenentzündung oder auch Kreuzschlag (Entzündung der Rückenmuskulatur). Die „Geburtenrehe“ als Folge der nicht, zu spät oder unvollständig abgegangenen Nachgeburt ist eine große Gefahr für Zuchtstuten. Es können aber auch hormonelle Störungen oder Stoffwechselstörungen für eine Entzündung der Huflederhaut verantwortlich sein (Morbus Cushing, Equines metabolisches Syndrom). Die Belastungsrehe ist eine weitere Form der Erkrankung und tritt auf, wenn bei Lahmheit das gegenüberliegende Bein extrem belastet wird, oder sie wird durch hohe Beanspruchung des Pferdes ausgelöst.
Drei Phasen der Hufrehe
1. Entwicklungsphase:
Dauert etwa 30 bis 40 Stunden vom Beginn der ursprünglichen Störung: Bildung, Verbreitung und Wirkung der Auslöser auf die Lederhautblättchen und Entstehung des ersten Symptoms, des Schmerzes.
2. Akute Phase:
Die Pferde nehmen aufgrund der Schmerzen die typische „Sägebockstellung“ ein. Sie entlasten die Hufspitze und versuchen das Gewicht auf die Ballen zu bringen. Sie bewegen sich starr und lahmen. Das fortschreitende Entzündungsgeschehen ist nun in Form von evtl. warmen Hufen, aber auf jeden Fall durch vermehrte Pulsation der Hauptmittelfußarterien (oberhalb des Fesselgelenks am Innenbein mit Zeige- und Mittelfinger zu ertasten) zu spüren. In weiterer Folge kommt es zu einer Lösung der Verbindung von Lederhaut und Hornblättchen und aufgrund des starken Zuges nach hinten durch die tiefe Beugesehne zu einer Verlagerung oder gar Absenkung des Hufbeines in der Hornkapsel. Dies kann im Ausschuhen, als schlimmste Folge für das Pferd, enden.
3. Chronische Phase:
Mit der Verlagerung des Hufbeines beginnt die chronische Phase der Hufrehe. Diese kann bei wechselnden Symptomen unbegrenzt andauern. Der Krankheitsverlauf kann sich stabilisieren, das Pferd zeigt keine Lahmheit mehr, bildet aber den typischen Rehehuf oder es gibt erneut Komplikationen wie einem Durchbruch der Hufbeinspitze an der Sohle, Infektionen der Huflederhaut, Ausschuhen oder dem Festliegen des Pferdes. Durch die Verlagerung des Hufbeines kommt es am Kronrand des Hornschuhes zu einer Verdichtung und Verformung, sodass sich im Laufe der Monate auseinanderstrebende Ringe am Huf ergeben, vorne eng und hinten an der Trachte weit. Bei der Hufpflege erkennt man auf der Hufsohle die Verbreiterung der weißen Linie. Eine regelmäßige Hufpflege ist beim chronischen Rehehuf unbedingt erforderlich. Durch die geänderte Lage des Hufbeines ist der Winkel verändert, in dem das Hufbein normalerweise im Hufschuh „steht“. Wird der Winkel nicht korrigiert, kann es zu einer Bildung der sogenannten „Hufreheknolle“ kommen.
Dauert etwa 30 bis 40 Stunden vom Beginn der ursprünglichen Störung: Bildung, Verbreitung und Wirkung der Auslöser auf die Lederhautblättchen und Entstehung des ersten Symptoms, des Schmerzes.
2. Akute Phase:
Die Pferde nehmen aufgrund der Schmerzen die typische „Sägebockstellung“ ein. Sie entlasten die Hufspitze und versuchen das Gewicht auf die Ballen zu bringen. Sie bewegen sich starr und lahmen. Das fortschreitende Entzündungsgeschehen ist nun in Form von evtl. warmen Hufen, aber auf jeden Fall durch vermehrte Pulsation der Hauptmittelfußarterien (oberhalb des Fesselgelenks am Innenbein mit Zeige- und Mittelfinger zu ertasten) zu spüren. In weiterer Folge kommt es zu einer Lösung der Verbindung von Lederhaut und Hornblättchen und aufgrund des starken Zuges nach hinten durch die tiefe Beugesehne zu einer Verlagerung oder gar Absenkung des Hufbeines in der Hornkapsel. Dies kann im Ausschuhen, als schlimmste Folge für das Pferd, enden.
3. Chronische Phase:
Mit der Verlagerung des Hufbeines beginnt die chronische Phase der Hufrehe. Diese kann bei wechselnden Symptomen unbegrenzt andauern. Der Krankheitsverlauf kann sich stabilisieren, das Pferd zeigt keine Lahmheit mehr, bildet aber den typischen Rehehuf oder es gibt erneut Komplikationen wie einem Durchbruch der Hufbeinspitze an der Sohle, Infektionen der Huflederhaut, Ausschuhen oder dem Festliegen des Pferdes. Durch die Verlagerung des Hufbeines kommt es am Kronrand des Hornschuhes zu einer Verdichtung und Verformung, sodass sich im Laufe der Monate auseinanderstrebende Ringe am Huf ergeben, vorne eng und hinten an der Trachte weit. Bei der Hufpflege erkennt man auf der Hufsohle die Verbreiterung der weißen Linie. Eine regelmäßige Hufpflege ist beim chronischen Rehehuf unbedingt erforderlich. Durch die geänderte Lage des Hufbeines ist der Winkel verändert, in dem das Hufbein normalerweise im Hufschuh „steht“. Wird der Winkel nicht korrigiert, kann es zu einer Bildung der sogenannten „Hufreheknolle“ kommen.
Frühzeitige Erkennung
Es ist entscheidend, die Rehe so bald wie möglich zu erkennen bzw. auch beim geringsten Verdacht den Tierarzt zu rufen. Eine beginnende Hufrehe ist ein Notfall! Als Pferdebesitzer kann man versuchen, die betroffenen Hufe oder den Huf so gut es geht zu kühlen, bis der Tierarzt eintrifft, und das Pferd ruhig zu stellen.
Der Tierarzt kann nach erfolgter Therapie den Schaden erkennen und sagen, wie stark der Huf verändert wurde. Pferde, die einmal Hufrehe hatten, können jederzeit rückfällig werden und die Krankheit kann zur Unbrauchbarkeit des Tieres führen. „Allerdings können Pferde mit mittelgradiger Rehe mit einem guten Management auch jahrelang weitgehend schmerzfrei leben und genutzt werden. Eine gute Überwachung von Belastung, Pulsation der Hauptmittelfußarterien, eine strikte Diät mit gutem Raufutter sowie regelmäßige, häufige und fachgerechte Hufkorrektur und/oder Beschlag sind wesentlich zur Sicherstellung eines möglichst rückfallfreien Lebens des Pferdes“, stellen Prof. Buchner und Dr. Berger in Aussicht.
Der „Fütterungsrehe“ kann man nur durch eine artgerechte Fütterung des Pferdes und ausreichend Bewegung vorbeugen. Übergewicht ist zu vermeiden. Dies ist besonders bei den sogenannten „leichtfuttrigen“ Rassen wie Pony, Haflinger und Kaltblut zu beachten. Ganz wichtig ist auch immer wieder, das „Anweiden“ im Frühjahr langsam mit einer täglichen Steigerung durchzuführen, damit der Verdauungstrakt sich auf die veränderte Fütterung einstellen kann und nicht auf einmal zu viel junges Gras mit hohem Zuckergehalt gefressen wird. Hufrehe kann auch im Herbst zum Problem werden.
Um eine Geburtenrehe zu vermeiden, ist auf den vollständigen Abgang der Nachgeburt bald nach der Geburt zu achten. Kommt es zu einer Zurückhaltung der Nachgeburt, ist ein schnelles Handeln angesagt. Wenn die Nachgeburt eine Stunde nach der Geburt nicht abgegangen ist, spricht man von einer Nachgeburtsverhaltung. Nach spätestens zwei Stunden sollte der Tierarzt gerufen werden. Bereits nach sechs Stunden steigt die Gefahr von Komplikationen, die in eine Geburtsrehe münden können.